9 wichtige Fragen zu Helicobacter pylori
✓ Medizinisch geprüft - Lesezeit: 2 Minuten
Von Dr. Leonie Dolder, Medizinjournalistin
Aktualisiert: 01.09.2023
Helicobacter pylori ist ein Bakterium, das hauptsächlich im Magen lebt und Geschwüre sowie Entzündungen verursachen kann. Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt mit dem Erreger, oft durch verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel. Auch eine Übertragung von Mutter auf Kind ist möglich. Symptome können Magenschmerzen, Gastritis und Geschwüre sein, und in schweren Fällen kann es zu Magenblutungen oder sogar Magenkrebs kommen. Die Behandlung umfasst eine Kombination aus Antibiotika und säurehemmenden Medikamenten.
Was ist Helicobacter pylori?
Helicobacter pylori ist eine Art von Bakterium, das hauptsächlich im Magen des Menschen lebt. Es wurde 1982 entdeckt und ist bekannt dafür, dass es eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren sowie einigen anderen Magenerkrankungen spielt.
Wie verbreitet sich das Bakterium?
Die Übertragung erfolgt in der Regel von Mensch zu Mensch. Die Bakterien können von einer infizierten Person über direkten Kontakt, wie Küssen oder gemeinsam benutztes Geschirr, übertragen werden. Eine weitere Möglichkeit ist verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel, die mit dem Bakterium kontaminiert sind. Zudem besteht auch die Möglichkeit einer Übertragung von einer infizierten Mutter auf ihr Neugeborenes während oder nach der Geburt.
Welche Symptome und Krankheiten kann es auslösen?
Eine Infektion mit Helicobacter pylori kann asymptomatisch bleiben oder zu verschiedenen Symptomen und Krankheiten führen. Zu diesen gehören:
- Magenschleimhautentzündung (Gastritis)
- Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre
- Neuere Forschungen zeigen zudem, dass eine Infektion mit dem EBV auch das Risiko für Krebserkrankungen des Lymphgewebes wie das Hodgkin-Lymphom steigern kann.
- Magenblutungen
- Magenkrebs
Helicobacter-pylori-Infektionen verlaufen bei vielen Menschen asymptomatisch, das bedeutet, dass sie keine spürbaren Symptome zeigen. In solchen Fällen ist es schwierig, die Infektion ohne gezielte Tests zu erkennen.
Typische Anzeichen und Symptome einer Helicobacter-pylori-Infektion können sein:
- Aufstoßen oder Sodbrennen
- Übelkeit oder Erbrechen
- Appetitlosigkeit
- Gewichtsverlust
- Magenschmerzen oder Bauchschmerzen
- Magendruck oder Völlegefühl
- Schwarzer Stuhlgang
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Symptome auch bei anderen Magen-Darm-Erkrankungen auftreten können. Daher ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, wenn Sie anhaltende oder wiederkehrende Magenbeschwerden haben.
Welche Komplikationen können auftreten?
Es kann zu Magenblutungen und Geschwüren kommen. In seltenen Fällen kann es zu einer Durchbrechung der Magenwand kommen, was eine sofortige medizinische Notfallbehandlung erfordert. Ferner kann es zu Magenkrebs kommen.
Eine bevölkerungsbasierte Studie von 20231 untersuchte außerdem, ob eine klinisch offensichtliche Helicobacter-pylori-Infektion mit dem Risiko einer Alzheimer-Krankheit verbunden ist. Eine Helicobacter-pylori-Infektion war bei Probanden im Alter von mindestens 50 Jahren mit einem um 11% erhöhten Alzheimer-Risiko verbunden. Der Anstieg des Alzheimer-Risikos erreichte ein Jahrzehnt nach Beginn der Helicobacter-pylori-Infektion einen Höhepunkt von 24%.
Wie sehen die Behandlungsmöglichkeiten aus?
Die Behandlung von Helicobacter-pylori-Infektionen besteht in der Regel aus einer Kombination von Antibiotika und säurehemmenden Medikamenten. Die genaue Behandlungsdauer und Medikamentenkombination hängen von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Schweregrades der Infektion und der lokalen Antibiotika-Resistenzmuster.
Welche unterstützenden Maßnahmen gegen Helicobacter pylori gibt es?
- Meiden Sie Alkohol, Nikotin, scharfe Gewürze und säurehaltige Lebensmittel, da sie die Magenschleimhaut zusätzlich reizen könnten.
- Vermeiden Sie Stress: Dieser kann die Magenbeschwerden verstärken.
Wann sollte ich zum Arzt?
Es wird empfohlen, einen Arzt aufzusuchen, wenn Sie anhaltende Magenbeschwerden oder Verdauungsprobleme haben oder wenn Sie an obigen Symptomen leiden. Auch bei Bluterbrechen oder Blut im Stuhl oder bei schwarzem Stuhlgang sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden.
Wie kann ich mich vor einer Ansteckung mit Helicobacter schützen?
Es gibt keine spezifische Methode, um sich vollständig vor einer Helicobacter-pylori-Infektion zu schützen, aber Sie können das Risiko einer Ansteckung folgendermaßen reduzieren:
- Vermeiden Sie den Konsum von kontaminierten Lebensmitteln oder kontaminiertem Wasser.
- Vermeiden Sie den Konsum von rohem Fisch und rohem Fleisch in Gebieten, in denen häufig Helicobacter-pylori-Infektionen auftreten.
Welche Risikofaktoren begünstigen eine Ansteckung?
Einige Risikofaktoren können das Infektionsrisiko erhöhen, darunter:
- Enge Kontaktpersonen mit einer Helicobacter-pylori-Infektion, insbesondere im Haushalt oder in der Familie.
- Unhygienische Bedingungen oder mangelhafte sanitäre Einrichtungen.
- Konsum von verunreinigtem Wasser oder Lebensmitteln.
Fazit: Die wichtigsten Infos zu Helicobacter pylori
- Helicobacter pylori ist ein Bakterium, das im Magen lebt und Geschwüre sowie Magenentzündungen verursachen kann.
- Es verbreitet sich von Mensch zu Mensch durch Schmierinfektion, durch den Konsum von kontaminierten Lebensmittel oder durch eine Übertragung von einer Mutter auf ihr Kind.
- Unbehandelte Infektionen können zu schwerwiegenden Komplikationen führen, wie Magenblutungen und Magenperforationen.
- Die Behandlung erfolgt in der Regel mit Antibiotika und säurehemmenden Medikamenten.
- Unterstützende Maßnahmen können den Heilungsprozess begünstigen, wie die Vermeidung von Reizstoffen und Stressreduktion.
Quellen: 1 Douros A , Ante Z , Fallone CA , et al. Klinisch offensichtliche Helicobacter-pylori-Infektion und das Risiko einer Alzheimer-Krankheit: Eine bevölkerungsbasierte verschachtelte Fall-Kontroll-Studie . Alzheimer-Demenz . 2023; 1-9, https://alz-journals.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/alz.13561 (abgerufen am 05.01.2024).
Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.
Über unsere Autorin:
Dr. Leonie Dolder | Ärztin
Ich bin Ärztin und medizinische Autorin aus Leidenschaft. Es liegt mir am Herzen, den Menschen Gesundheitsthemen näher zu bringen und Medizin verständlich zu erklären, denn ein gut informierter und aufgeklärter Patient kann sich besser um sein größtes Gut - seine Gesundheit - kümmern.
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