Welche Lebensmittel gehören zu den Superfoods?

✓ Pharmazeutisch geprüft - Lesezeit: 7 Minuten

Von Grit Ritter, Pharnazieökonomin bei mycare.de
Aktualisiert: 03.08.2022

Verschiedene Superfoods in weißen Schüsseln auf einem Tisch

Entsprechend zu der neuen Achtsamkeit im Hinblick auf die tägliche Nahrung beherrschen neue Trends das kulinarische Bild der Ernährung: Vegetarismus und Veganismus erobern sich Marktnischen, Detox-Diäten sind populär und die sogenannten Superfoods boomen. Auch wenn es keine einheitliche Definition für den Begriff Superfood gibt: Diese Lebensmittel sollen überaus reich an wichtigen Nährstoffen sowie Vitaminen und sehr gesund sein und sich deshalb besonders günstig auf das Wohlbefinden auswirken. Was gehört zu Superfoods und wie wende ich das im Alltag an? Außerdem klären wir die Frage, ob Superfoods wirklich hilfreich für eine gesunde Ernährung sind.

Warum so ein Hype um die Superfoods?

Immer mehr Menschen fassen den Vorsatz, sich mehr um die eigene Gesundheit zu kümmern. Sie hinterfragen Inhaltsstoffe, lehnen Nahrungsmittel mit Konservierungsstoffen oder Geschmackverstärkern ab und sind bereit, mehr in die eigene Gesundheit zu investieren. Genussmittel wie Süßigkeiten werden ebenfalls eingeschränkt, ein gesunder Snack mit Obst oder Gemüse gewinnt an Bedeutung. Sport wird ebenfalls wichtiger. Vorbei sind die Zeiten, da nach Feierabend eine Tiefkühlpizza in den Ofen geschoben wurde. Inzwischen wird wieder immer mehr geschnippelt und gekocht. Regionalität und Qualität der verwendeten Lebensmittel haben einen höheren Stellenwert als noch zu Beginn des Jahrtausends. Als ungesund angesehene Lebensmittel werden aus dem Essensplan gestrichen. Dazu gehören Produkte aus Weizenmehl, Zucker und Nahrungsmittel aus Konserven.

Damit der Vorsatz, gesund und nachhaltig zu kochen, nicht in Vergessenheit gerät, sollten Sie sich im Vorfeld gut informieren, wie die gewohnten Produkte ersetzt werden können und was als unverzichtbar für die neue Küche gilt. Dazu zählen Chiasamen, Goji-Beeren, Gartenkräuter, Blattgemüse und Pilze. Aber auch Algen, Kohl und fermentiertes Gemüse gehören auf den Speiseplan. Den Hauptbestandteil liefern die verschiedenen Gemüsearten. Fett hat seinen Schrecken verloren, weshalb auch fettreduzierte Nahrungsmittel nicht zu den neuen Ernährungstrends gehören. Einfach, direkt und unkompliziert für Newcomer ist ein Ampelsystem im Taschenbuchformat. Auf einen Blick werden hier zu gewohnten Dickmachern Alternativen mit wenigen Kohlenhydraten aufgezeigt, die im Hinblick der guten Vorsätze regelmäßig oder bevorzugt auf dem Teller landen sollten. Statt kohlenhydratreicher Nudeln aus Weizenmehl kommen Zucchini, kunstvoll in Streifen geschnitten und kurz gekocht auf den Teller. Garniert mit einer Mischung aus Cashewkernen, etwas Salz und Olivenöl entsteht ein schmackhaftes Low-Carb-Menü, das auch den größten Kritiker überzeugt.

Was ist dran an den Superfoods?

Forscher und Wissenschaftler geben zu, dass einige der als Superfood bezeichneten Lebensmittel wichtige Nährstoffe haben und dem menschlichen Körper einen gesundheitlichen Nutzen bringen können. So hilft die Açaí-Beere zwar nicht unbedingt beim Abnehmen, Açaí enthält aber viele

  • Antioxidantien
  • Vitamine und
  • Mineralstoffe.

Außerdem gilt die Açaí-Beere als Anti-Aging-Wunder. Camu Camu ist die Vitamin-C-reichste Frucht der Welt. Chia-Samen sind reich an Omega-3-Fettsäuren und liefern unter anderem

  • Kalium
  • Calcium
  • Eisen und ebenfalls
  • Antioxidantien.

Die Samen sollen sich positiv auf den Blutzuckerspiegel auswirken. Allerdings ist die gesunde Wirkung wissenschaftlich noch nicht nachgewiesen. Die Goji-Beere wird schon lange in der traditionellen Chinesischen Medizin verwendet. Entsprechend gibt es viele chinesische Studien zur Wirksamkeit der roten Beere der Goji-Pflanze. Westliche Wissenschaftler sehen die Goji-Wunderbeere kritischer und verweisen darauf, dass die meisten Studien im Reagenzglas und an Tieren durchgeführt wurden.

Immerhin: Gesund sind die meisten Superfoods durchaus. Die Mikroalgen Spirulina und Chlorella sollen beispielsweise viele Nährstoffe und Vitamine enthalten und dem Körper dabei helfen, gesund zu bleiben. Aber auch die besten Superfoods sind keine Wundermittel.

Flohsahmen: Hilfsmittel für den Darm?

Indische Flohsamenschalen (Plantago ovata) sind die Samenschalen einer Wegerichart. Die braun glänzenden Samen der Pflanze erinnern an Flöhe – so kamen die Samen der Pflanze zu ihrem Namen. Flohsamenschalen finden hauptsächlich in der Regulierung der Darmtätigkeit ihre Anwendung. Dabei werden sie sowohl gegen Verstopfung als auch gegen Durchfall eingesetzt. Schon seit 2000 Jahren sind indische Flohsamenschalen als Hilfsmittel bei Magen-Darm-Beschwerden und als förderlich für die Verdauung bekannt.

Flohsamenschalen können viel Wasser binden: Bei Durchfall binden indische Flohsamen die Flüssigkeit im Darm. Bei Verstopfung bewirken Flohsamenschalen das Gegenteil. Die indischen Flohsamen erhöhen das Volumen im Darm, machen den Stuhlgang weicher, regen die Darmtätigkeit an und lösen so die Verstopfung. Außerdem wirken Flohsamenschalen antibakteriell und können deswegen auch bei entzündlichen Erkrankungen im Darm wohltuend sein. Wichtig: Trinken Sie immer ausreichend Wasser zu den Schalen des Flohsamen-Wegerich, um eine optimale Wirkung zu erzielen.

Können Flohsamenschalen beim Abnehmen unterstützen?

Da Flohsamenschalen zusammen mit Flüssigkeit stark aufquellen, erzeugen sie im Magen ein Sättigungsgefühl und helfen Ihnen so, die Nahrungsaufnahme zu reduzieren. Die indischen Flohsamen haben außerdem selbst fast keine Kalorien, aber reichlich Ballaststoffe, die als Flosine-Schleimpolysaccharide bezeichnet werden. Diese Ballaststoffe regen die Tätigkeit des Darms und die Verdauung an. Auf diese Weise kann die Flohsamenschalen-Wirkung Sie beim Abnehmen unterstützen. Darüber hinaus unterstützen die Flohsamenschalen die Darmreinigung. Die indischen Flohsamen entfernen krankmachende Stoffe aus dem Darm. Sie weichen alte Ablagerungen an der Darmschleimwand auf und entfernen sie. Die Samen der Pflanze wirken basisch und damit einer Übersäuerung des Körpers entgegen, sodass sich der Säure-Basen-Haushalt wieder normalisieren kann. Zudem können Flohsamenschalen Ihren Cholesterin- und Blutzuckerspiegel senken und es gibt Hinweise darauf, dass Flohsamenschalen den Blutdruck reduzieren. Insgesamt gesehen kann das Lebensmittel daher gegen die Symptome des metabolischen Syndroms helfen.

Wie soll ich Flohsamenschalen anwenden?

Flohsamenschalen sind gesund. Manche Menschen reagieren allerdings allergisch auf sie. Um ihre volle wohltuende, gesunde Wirkung entfalten zu können, sollten sie mehrmals am Tag in kleinen Mengen eingenommen werden. Ideal ist eine Menge von 10 bis 30 Gramm pro Tag, auf bis zu drei Einnahmen verteilt. Lassen Sie die Flohsamenschalen vorquellen, zum Beispiel in einem Glas Wasser. Falls Ihnen das pure Trinken schwerfällt, können Sie die Flohsamenschalen auch in Joghurt, Quark oder Ihr Frühstücksmüsli einrühren. Wenn Sie Flohsamenschalen zu sich genommen haben, müssen Sie ausreichend trinken. Sofort nach der Einnahme eines Wasserglases mit Flohsamenschalen sollten Sie ein bis zwei Gläser Wasser trinken, über den Tag verteilt mindestens 1,5 Liter.

Wer an einer akuten Entzündung im Magen-Darm-Bereich leidet, sollte auf eine Anwendung der Flohsamenschalen verzichten. Gut zu wissen: Am effektivsten wirken Flohsamenschalen, wenn Sie sich diese morgens auf nüchternen Magen zuführen. Grundsätzlich wird empfohlen, die Flohsamenschalen eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten zu sich nehmen.

Falls Sie jedoch an insulinpflichtigem Diabetes leiden, fragen Sie bitte zur genauen Dosierung (der Flohsamenschalen) Ihren Arzt. Positive Auswirkungen sind auch bei den Werten von Cholesterin und Triglyceriden zu erwarten, die ursächlich für die erhöhten Blutfettwerte sind. Werden die Blutfette gesenkt, ergibt sich meist auch automatisch eine Senkung des Blutdrucks.

Goji-Beere

Die Heimat der Goji-Beere, auch Bocksdornfrucht oder Wolfsbeere genannt, liegt in China und der Mongolei. Die Früchte des Goji-Strauchs sind orange-gelb oder leuchtend rot. In der traditionellen chinesischen Medizin wird Goji schon seit langem für unterschiedliche Leiden eingesetzt, unter anderem gegen hohen Blutdruck und Blutzucker. Die kleinen Beeren des Gemeinen Bocksdorns sollen auch bei Augenproblemen oder zur Unterstützung des Immunsystems helfen. Dies liegt vor allem an den Nährstoffen der Goji-Pflanze: Die roten Goji-Beeren enthalten zellschützende Antioxidantien sowie Mono- und Polysaccharide, die positiv auf die Abwehrkräfte wirken. Außerdem sind die Carotinoide Lutein und Zeaxanthin in dem Lebensmittel enthalten, die gut für die Augen sind. In welcher Form die Beeren des Gemeinen Bocksdorns in Ihre Ernährung Einzug halten – ob als frische Früchte, als getrocknete Beeren oder als Goji-Saft – ist für die Wirkung des Superfoods egal. Allerdings sollten Sie beim Kauf auf die Kennzeichnung „Lycium Barbarum“ achten: Nur das sind die echten, aus der chinesischen Medizin bekannten, Goji-Beeren.

Welche positiven Wirkungen hat die Beere?

Neben den schon genannten positiven Eigenschaften kann das exotische Superfood Goji auch bei der Entgiftung des menschlichen Körpers auf natürliche Weise helfen. Die Polysaccharide in den Goji-Beeren unterstützen und beschleunigen die Ausleitung von Stoffwechselrückständen. Die Beere kann zudem die Regeneration der Flora des Darms unterstützen und damit deren Leistungsfähigkeit erhöhen. Sportler sind ebenfalls überzeugt von der Beere: Die Frucht der Pflanze kann die Leistungsfähigkeit der Muskulatur erhöhen und andererseits hilft die Goji-Pflanze beim Abtransport von Milchsäure, die sich beim Sport in den Muskeln ansammelt. Außerdem hat die Goji-Beere eine antioxidative Wirkung und Goji kann die Produktion von Wachstumshormonen unterstützen. Diese sind nicht nur während der Kindheit und Pubertät nützlich, sondern auch für den Muskelaufbau bei erwachsenen Menschen. Zudem kann eine Ernährung mit Goji-Beeren zu einer besseren Stressresistenz beitragen.

Was gilt es in der Anwendung zu beachten?

Neben den vielen positiven Wirkungen wird das exotische Superfood Bio Goji-Beere aber auch kritisch gesehen. Die Goji-Frucht soll ein hohes Allergen-Potenzial haben. Auch Personen, die nie eine Beere der Pflanze Gemeiner Bocksdorn gegessen oder den Saft getrunken haben, können eine allergische Reaktion auf die Goji-Frucht zeigen, weil es Kreuzallergien mit unter anderem Tomaten, Nüssen und Ambrosia geben kann. Dazu enthält die Goji-Frucht Atropin und Scopolamin. Atropin ist das Gift der Tollkirsche, Scopolamin das des Bilsenkrauts. Allerdings ergaben Untersuchungen auch, dass die Konzentration der Drogen in der Goji-Frucht zu gering sei, um spürbare Effekte zu erzielen. Ganz besondere Vorsicht mit den roten Beeren sollten Herzpatienten, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, walten lassen. Goji-Beeren können die blutverdünnende Wirkung der Vitamin-K-Antagonisten verstärken. Eine Anwendung der Beeren sollte daher mit Ihrem behandelnden Arzt abgesprochen werden.

Wozu Algen in die Ernährung einbauen?

Spirulina und Chlorella sind zwei Algenarten, die als gesundes Superfood bezeichnet werden. Beiden Mikroalgen werden viele positive Eigenschaften nachgesagt, weswegen sie immer öfter als Nahrungsergänzungsmittel in der Ernährung zu finden sind. Zu kaufen gibt es sie als Pulver oder als Tablette. Die Anwendung ist recht einfach: Zwischen einem und zehn Gramm Spirulina oder Chlorella in einer Flüssigkeit auflösen oder in einen grünen Smoothie geben und trinken. Die Spirulina- oder Chlorella-Tabletten werden mit Flüssigkeit hinuntergeschluckt.

Chlorella – gegen Nährstoffmangel

Chlorella ist eine kleine, kugelförmige Grünalge. Durch die hohe Anpassungsfähigkeit der Chlorella kommen nahezu überall auf der Welt Chlorella-Arten vor. Eine besondere positive Wirkung wird Chlorella bei Nährstoffmangel nachgesagt. Chlorella vulgaris, oder auch Chlorella pyrenoidosa, enthält sowohl viele essentielle Aminosäuren als auch essentielle Fettsäuren. Beide Stoffe kann der Körper nicht alleine aufbauen, sodass sie mit der Nahrung oder mittels Nahrungsergänzungsmitteln zugeführt werden müssen. Durch die essentiellen Fettsäuren können Chlorella-Algen gegen Verkalkungen der Gefäße helfen. Auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Arteriosklerose oder hohen Cholesterinwerten, können mit Chlorella vorgebeugt werden. Zink, Magnesium, Eisen und Calcium sind ebenfalls in der Alge Chlorella enthalten, sowie auch Vitamine der B-Gruppe, Vitamin C und Beta-Carotin. Das in Chlorella enthaltene Chlorophyll soll einen positiven Einfluss auf die Tätigkeit des Darms haben. Außerdem soll Chlorophyll Mund- sowie Körpergeruch vermindern. Durch den Aufbau der Chlorella mit einer Zellwand aus verschiedenen Cellulose-Schichten kann Chlorella außerdem Schadstoffe absorbieren und so den Körper entgiften. Wer Chlorella allerdings nicht zum Entgiften nehmen will, sollte auf Bio Chlorella Produkte mit aufgebrochenen Zellwänden achten.

Spirulina

Spirulina hat eine blau-grüne Farbe und gehört, wie auch die AFA-Alge, zu den Cyanobakterien. Durch die blau-grüne Farbe der Alge ist auch die Farbe des Spirulina-Pulvers sowie der anderen Spirulina-Produkte ein sattes Grün. Spirulina kommt natürlich in stark alkalischen Salzwasserseen vor, besonders im tropischen und subtropischen Bereich. Für die Bewohner an den Seen gehört Spirulina schon seit Jahrhunderten zur Ernährung. Seit den 1980er Jahren ist sie auch in Deutschland auf dem Vormarsch. Spirulina kommt mittlerweile meist aus speziellen Zuchtanbauten, damit sie nicht mit Schwermetallen, die sich in natürlichen Seen finden können, kontaminiert sind. Unter anderem sollen Spirulina-Algen eine Anti-Aging-Waffe sein und das Immunsystem stärken. Auch gegen Bluthochdruck und Adipositias soll sie helfen und auf natürliche Weise den Cholesterinspiegel normalisieren. Darüber hinaus fand eine Studie heraus, dass durch Spirulina allergische Reaktionen vermindert werden können. Ein Blick auf die Nährstoffe zeigt, warum Spirulina dieser gesundheitliche Nutzen für den menschlichen Organismus nachgesagt wird: Spirulina platensis enthält einen enorm hohen Anteil an Proteinen sowie B-Vitamine, Vitamin E, Calcium, Eisen, Magnesium und Gamma-Linolensäure. Vor allem Vitamin B12 kommt in der Alge vor, was Spirulina unter anderem interessant für Veganer macht.

Phycocyanin und Zeaxanthin

Das wasserlösliche Protein Phycocyanin und das zur Familie der Carotinoide gehörende Zeaxanthin sind beide in der Alge Spirulina enthalten. Das Protein kann unter anderem für die Aufrechterhaltung einer gesunden Leber- und Nierenfunktion sorgen. Außerdem kann es das Immunsystem unterstützen und die Entgiftung des Körpers fördern. Zeaxanthin beeinflusst vor allem die Netzhaut und die Linse des Auges. Durch Absorption von blauem Licht kann es helfen, Blendeffekte zu reduzieren. Blaues Licht kann im Laufe der Zeit oxidativen Stress in den Augen verursachen – durch das Carotinoid soll dies abgewendet werden. Oxidativer Stress bedeutet, dass die normalen Reparatur- und Entgiftungsfunktionen einer Zelle überfordert sind. Einige Studien legen nahe, dass dadurch unter anderem Krebs entstehen kann. Ein direkter kausaler Zusammenhang wurde in klinischen Studien allerdings noch nicht nachgewiesen.

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Matcha Tee

Der Matcha-Tee ist eine Sonderform des Grüntees. Anders als bei anderen Teesorten wird hier das Pulver im 80 Grad heißen Wasser aufgelöst und traditionell mit einem Bambusbesen schaumig geschlagen. Dadurch wird der Tee cremig. Durch das Auflösen des Pulvers enthält der gesunde Match-Tee eine höhere Konzentration an Antioxidantien, als sie normalerweise im Grüntee vorkommen. Antioxidantien schützen die Zellen und sollen Schäden am menschlichen Erbgut verringern. Außerdem ist ein Stoff enthalten, Epigallocatechingallat (EGCG), der Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle vorbeugen soll. Die positiven Effekte auf die Gesundheit sollen sich allerdings nur einstellen, wenn das exotische Lebensmittel regelmäßig getrunken wird. Experten empfehlen außerdem, mindestens eine Stunde Abstand zwischen Teegenuss und Essenszeiten einzuhalten. Der grüne Tee enthält Oxalsäure und kann damit den menschlichen Organismus bei der Aufnahme von Magnesium, Kalzium und Eisen aus der Nahrung behindern.

Chia-Samen

In den USA entwickelte sich in den letzten Jahren ein Chia-Boom, der nach und nach auch in der Ernährung in Deutschland ankommt. Die Samen der Chia, einer mexikanischen Salbei-Pflanze, werden in Müslis, Backwaren, Smoothies oder Marmeladen gemischt. Teilweise kommt das Lebensmittel einfach als Topping über Eis oder Joghurt. Der Trend in der Ernährung hat seinen Grund: Chia-Samen haben einige gesunde Nährstoffe:

  • In den Samen steckt fünfmal soviel Kalzium wie Milch.
  • Der Eisengehalt übertrifft den von Spinat.
  • Chia-Samen enthalten Antioxidatien, die den Körper vor freien Radikalen schützen.
  • Pro 100 Gramm haben die Samen etwa 34 Gramm Ballaststoffe, gelten daher als förderlich für die Verdauung und können bei Verstopfung helfen.
  • Durch ihr Aufquellen sollen Chia-Samen für ein langes Sättigungsgefühl sorgen.
  • Zu etwa 30 Prozent bestehen die Samen aus Fett – vor allem aus den Fettsäuren, aus denen der Körper Omega-3-Fettsäuren bilden kann, die sonst nur über Fisch aufgenommen werden können.

Durch den hohen Fettgehalt sind die Chia-Samen allerdings auch sehr kalorienreich. Darauf sollte beim Verzehr des Nahrungsergänzungsmittels geachtet werden – ebenso wie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Ein oder zwei Gläser Wasser zu trinken nach der Einnahme ist empfehlenswert. Ähnlich wie indischer Flohsamen binden Chia-Samen viel Wasser. Manche Menschen müssen mit dem Verzehr besonders vorsichtig sein: Auf den Verzehr der ganzen Samen kann man mit Blähungen reagieren. Außerdem stehen die Samen im Verdacht, blutverdünnend zu wirken und den Blutdruck zu senken. Eine Einnahme sollten sie daher gegebenenfalls mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen. Heimische Alternativen zu den Samen der mexikanischen Pflanze sind Leinsamen, Rapsöl oder Nüsse.

Roher Kakao

Die vielgeliebte Schokolade ist in ihrer rohen Form ebenfalls gesund und zählt zu den Superfoods. Roher Kakao soll Herzkrankheiten vorbeugen, den Blutdruck senken und den Körper vor Erkältungen und Diabetes schützen. Das gesunde Kakaopulver entsteht durch eine Kaltpressung ungerösteter Kakaobohnen. Neben Magnesium, Calcium, Eisen, Antioxidantien und ungesättigten Fettsäuren sind auch stimmungsaufhellende Stoffe in dem rohen Lebensmittel enthalten:

  • Serotonin wirkt als Antidepressivum und kann bei prämenstruellen Beschwerden helfen.
  • Phenylethylamin steigert die Stimmung. Das Glücksgefühl kennen viele aus der Phase der frischen Verliebtheit. Außerdem macht es wach und steigert die Konzentration.
  • Anandamid ist ein Stoff, der für Ausgeglichenheit, Entspannung und Glückseligkeit sorgt.
  • Flavonoide sorgen dafür, dass weniger Stresshormone ausgeschüttet werden.

Außerdem soll roher Kakao den Appetit verringern und einen positiven Einfluss auf die Verdauung haben. Durch den besseren Zuckerstoffwechsel können einem Heißhungerattacken erspart bleiben. Rohen Kakao können Sie als Getränk, aber auch als selbstgemachte Mousse oder Schokolade zu sich nehmen. Beim Kauf sollten Sie auf eine hohe Bio-Qualität und Fairtrade-Siegel achten.

Schwarze Johannisbeere

Ein Vitamin-C-Lieferant sind alle Sorten der heimischen Johannisbeere. Die heimische schwarze Beere hat aber den höchsten Vitamin-C-Gehalt. Dies macht die schwarze Johannisbeere zu einem heimischen Superfood – zusammen mit den anderen Nährstoffen, die in den kleinen Beeren der Pflanze stecken: Vitamin A, Eisen, Calcium, Phosphor und sekundäre Pflanzenstoffe. Vor allem in den gesunden schwarzen Beeren kommen außerdem Terpene vor, die die Gedächtnisleistung verbessern können. Der regelmäßige Verzehr des heimischen Lebensmittels ist daher vor allem für Schüler und Studenten ideal, damit sie sich besser auf ihren Lernstoff konzentrieren können. Außerdem sollen die heimischen Beeren vor Altersdemenz schützen und generell gut für das Herz-Kreislauf-System sein. Die Auswirkungen von Eisenmangel – Müdigkeit trotz genügend Schlaf und Antriebslosigkeit – lassen sich durch eine große Portion des heimischen Superfoods beheben.

Blaubeere

Die Blaubeere ist unter vielen Namen bekannt: Heidelbeere, Schwarzbeere, Wildbeere, Waldbeere oder Moosbeere. Der Zwergstrauch gehört zur Gattung der Heidelbeeren in der Familie der Heidekrautgewächse. Heidelbeeren schmecken lecker und sind vor allem auch gesund. Schon Hildegard von Bingen erkannte ihre heilsame Wirkung und empfahl sie unter anderem getrocknet gegen Durchfall. Außerdem erkannte die Heilkundige: Frische Heidelbeeren helfen gegen nachlassende Sehkraft. Diese verblüffende Wirkung bestätigten im Zweiten Weltkrieg britische Bomberpiloten. Nach dem Genuss von Heidelbeerkonfitüre verbesserte sich ihre Nachtsicht. Das macht Blaubeeren zu einem echten Superfood.

Heute ist bekannt, was alles in der Heidelbeere steckt. In den Blättern finden sich zum Beispiel verschiedene Gerbstoffe, Flavonoide und Chrom. Frische Früchte punkten außerdem mit Vitamin B und C. Außerdem enthalten Blaubeeren blaue Farbstoffe, die Anthocyane. Gesichert ist die Wirkung der in den heimischen Beeren und Blättern enthaltenen Gerbstoffe gegen Durchfall. Die Gerbstoffe binden die an der Schleimhaut befindlichen Eiweiße und verändern so die Struktur. Die Oberfläche der Schleimhaut wird fester, die Erreger haben keine Chance mehr in sie einzudringen. Gleichzeitig werden Nährstoffe und Wasser gebunden. Gegen Entzündungen im Mund- und Rachenraum helfen Heidelbeeren ebenfalls. Noch nicht endgültig wissenschaftlich nachgewiesen ist,

  • dass Heidelbeeren den Cholesterinspiegel senken.
  • dass Heidelbeeren den Blutzucker senken.
  • dass sich der Genuss von Heidelbeeren positiv auf die Nachtsichtfähigkeit auswirkt und die Durchblutung der Netzhaut verbessert.

Dennoch können Sie von der Kraft der Blaubeere profitieren. Pflanzliche Augentropfen mit Heidelbeerfrüchte-Tinktur helfen bei gestressten, gereizten oder trockenen Augen. Augenschutzkapseln mit Heidelbeerfrucht-Pulver und Vitamin A können Sie zur Vorbeugung von Nachtblindheit einnehmen. Blaubeerkapseln als Nahrungsergänzungsmittel enthalten besonders viele Anthocyane, die antioxidativ sind und damit zellschützend wirken. Auch Blaubeersaft ist reich an Antioxidantien. Heidelbeeren-Arzneitee hilft bei Durchfallerkrankungen und Schleimhautentzündungen im Mund- und Rachenraum.

Ausgewogene Ernährung ist Trumpf

Superfoods werden wegen ihrem hohen Nähr- oder Vitalstoffgehalts so genannt. Im Vergleich mit anderen Lebensmitteln schneiden sie besser ab. Wichtig ist aber bei allen Inhaltsstoffen in den Samen, Algen und Früchten dennoch eine gesunde, ausgewogene Ernährung. Beim Kauf sollten Sie außerdem auf Bio-Qualität und biologischen Anbau der Superfood-Produkte achten. Nur im Rahmen einer bewussten Lebensweise können sie zu mehr Fitness und Gesundheit beitragen. Wer sich ungesund ernährt, raucht und zu viel Alkohol trinkt, dem verhelfen aber auch Superfoods nicht zu Superkräften.

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autorin Pharmazieökonomin Grit Ritter

Über unsere Autorin:

Grit Ritter | Pharmazeutische Kundenbetreuung
Seit über 20 Jahren bin ich im Pharmateam des Unternehmens verwurzelt. Grundlegend dafür ist die Leidenschaft für Gesundheitsthemen incl. Prävention. Regelmäßige Fortbildungen sind da essenziell. Neben Kundenberatung sind Betriebl. Gesundheitsmanagement, Haus- und Reiseapothekenchecks und pharmazeutisches Marketing Schwerpunkte meiner Tätigkeit bei mycare.de. Mehr über G. Ritter

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Lisa Stenschke, Apothekerin bei mycare.de
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