Wie kann ich mein Tier vor Zecken, Flöhen & Co. schützen

✓ Pharmazeutisch geprüft - Lesezeit: 2 Minuten

Von Ulrike Wendt,PTA bei mycare.de
Aktualisiert: 17.05.2021

Eine Nahaufnahme von einer Zecke.

Jeder Hunde- und Katzenbesitzer kennt das Problem: Wenn der tierische Mitbewohner im Freien war, muss man ihn nach Zecken absuchen. Der Zeckenbiss ruft nicht nur Juckreiz hervor, sondern kann auch gefährliche Krankheiten übertragen. Neben Zecken können auch Flöhe vom Freigang mitgebracht werden. Besonders diese können auch für den Menschen zu nervigen Mitbewohnern werden, wenn das Tier sie ins Haus trägt. Es gibt aber verschiedene Möglichkeiten, sich vor den Parasiten zu schützen.

Welche Krankheiten können Zecken übertragen?

Zecken übertragen Krankheiten an die Wirte, die sie stechen. Das können Hunde und Katzen, aber auch Menschen sein. Es ist daher sinnvoll, dass sich jeder nach einer Runde im beispielsweise Wald nach diesen Parasiten absucht.

  • Borreliose,
  • Anaplasmose,
  • Babesiose,
  • Ehrlichiose und
  • FSME.

Gegen eine bestimmte Art der Borreliose gibt es mittlerweile eine Schutzimpfung für die Fellschnauze. Katzen erkranken weniger häufig an den genannten Krankheiten durch einen Zeckenbiss, können sich aber durchaus mit ihnen infizieren. Festgebissene Zecken können Sie mit einer Zeckenzange entfernen.

Wie kann ich einem Zeckenbiss vorbeugen?

Noch besser ist es, zu verhindern, dass der Zeckenbiss überhaupt entsteht. Grundsätzlich haben Sie die Wahl zwischen Spot-On-Präparaten und Halsbändern. So wirken die einzelnen Zeckenmittel:

  • Spot-Ons werden im Nacken aufgetragen. Der Wirkstoff verteilt sich über die Talgschicht des Tieres. Es gibt Spot-Ons, die als Kontaktantiparasitika und solche, die als Repellent wirken, also abwehrend. Diese Mittel wirken meist direkt beim ersten Kontakt des Tieres mit dem Schädling. Manche Spot-Ons verbinden auch beide Wirkstoffe. Die Behandlung muss circa alle vier Wochen wiederholt werden. Vorsicht: Katzen dürfen Sie nur mit für Katzen geeigneten Spot-Ons behandeln!
  • Halsbänder geben den Wirkstoff über mehrere Monate ab und haben ein ähnliches Wirkspektrum wie Spot-Ons gegen den Zeckenbiss. Allerdings besteht bei Freigänger-Katzen die Gefahr, dass sie mit dem Halsband hängen bleiben oder es verlieren.

Vielen Tierhaltern widerstrebt die chemische Behandlung allerdings, um Zeckenbissen vorzubeugen. Sie setzen deswegen auf sanfte Alternativen, die in ihrer Wirksamkeit jedoch teilweise umstritten sind. Die in Kokosöl enthaltene Laurinsäure soll auf Zecken abschreckend wirken. Erfahrungsberichte zeigen aber, dass die Behandlung mit Kokosöl nicht bei jeder Fellschnauze oder Samtpfote gegen die Zeckenbisse hilft. Ähnliches gilt für Schwarzkümmelöl.

Was kann ich gegen Flöhe auf meinem Tier tun?

Flöhe gehören ebenfalls zu den Parasiten, die sich auf Ihrem Haustier ausbreiten können. Unter anderem sorgen sie für starken Juckreiz – auch beim Menschen, da sie auch diesen beißen.
80 verschiedene Floharten konnten bisher allein in Mitteleuropa nachgewiesen werden, ca. 1.600 Arten sind weltweit bekannt. Typisch für die kleinen Krabbeltiere sind ihre kräftigen Hinterbeine und ihr seitlich abgeplatteter Körper, welcher ihnen die Wanderung durch die Haar- und Felllandschaft durchaus erleichtert.

Aber wie erkennen Sie einen Flohbefall bei Ihrem tierischen Mitbewohner? Hier ein paar typische Anzeichen:

  • Häufiges Kratzen.
  • Beim Menschen rote, juckende Pünktchen meist an Unterschenkel und Knöchel.
  • Fell des Tieres mit einem Flohkamm auskämmen: Flohkot lässt sich zerdrücken und hinterlässt nach dem Anfeuchten rötlich-braune Spuren.

Es gibt wirksame Flohmittel in Form von:

  • Spot-on-Flohtropfen,
  • Flohpuder,
  • Floh-Shampoo sowie
  • Flohhalsbänder.

Diese Mittel rücken den winzigen Störenfrieden zu Leibe, vertreiben diese und machen sie unschädlich.
Spot-on-Flohtropfen werden zum Beispiel mit einer Pipette auf das Fell im Nackenbereich des Haustieres geträufelt.
Das Floh-Shampoo entfaltet seine abtötende Wirkung auf die Eier und die Krabbeltiere durch das Waschen des Haustieres. Es enthält z.B. entsprechende Insektizide, welche recht schnell dem lästigen Flohbefall ein Ende bereiten.
Einfach in der Anwendung ist auch das sogenannte Flohpuder. Dieses wirkt direkt und kann sozusagen geräuscharm aufgetragen werden.
Wer einen nachhaltigen Schutz sucht, wird bei dem Flohhalsband fündig. Einmal am Hals des Haustieres angebracht, hält es die lästigen Besucher fern. Hier können Sie zwischen natürlichen oder chemischen Mitteln im Flohhalsband wählen.

Welche Parasiten können noch mein Tier befallen?

Flöhe und Zecken sind wohl am bekanntesten, wenn es um Parasitenbefall bei Haustieren geht. Neben diesen gibt es aber auch noch andere Schädlinge, die Vierbeiner befallen können.
Ohrmilben können beispielsweise auftreten. Diese kleinen grau-weißen Tierchen sind mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Einen Befall bemerken sie an einem bräunlichen Sekret im Ohr sowie einem häufigen Kratzen des Haustiers am Ohr.
Zu den weiteren Schädlingen gehören Würmer. Vor allem Freigänger-Katzen, die Mäuse fangen und fressen, können sich mit diesen infizieren. Sie sollten mit Ihrem Tierarzt sprechen, um herauszufinden, in welchem Abstand Ihre Fellschnauze oder Samtpfote am besten eine Wurmkur braucht. Die entsprechenden Tabletten oder Spot-On-Präparate erhalten Sie direkt bei Ihrem Veterinärmediziner.

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autorin PTA Ulrike Wendt

Über unsere Autorin:

Ulrike Wendt | Pharmazeutische Kundenbetreuung
Ich bin seit 17 Jahren Pharmazeutisch-technische Assistentin bei mycare.de. Aufgrund der langen Berufserfahrung und der regelmäßigen Fortbildung sind wir schon Experten in Gesundheitsthemen. Mehr erfahren über U. Wendt

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Lisa Stenschke, Apothekerin bei mycare.de
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