Fakten zu Deo und Antitranspirant: Wirksame Helfer gegen Schweiß?
✓ Pharmazeutisch geprüft - Lesezeit: 3 Minuten
Von Ulrike Wendt, PTA bei mycare.de
Aktualisiert: 04.07.2022
Schweißflecken unter den Armen, unangenehmer Körpergeruch: vielen Menschen ist die natürliche Schweißbildung peinlich. Dagegen helfen sollen Deodorants oder Antitranspirante. Die Auswahl der Produkte ist groß. Um das richtige auszuwählen, ist es wichtig, zu verstehen, wie Deos oder Antitranspirante dem Schweißgeruch entgegenwirken.
Wie entsteht der Schweißgeruch?
Fast überall in der Haut des Körpers verteilt sitzen Schweißdrüsen, die bei der Regulierung der Körpertemperatur helfen. Wird der Körper zu heiß, wird Schweiß produziert, um ihn abzukühlen. Diese Reaktion unseres Körpers auf hohe Temperaturen ist wichtig, denn sie schützt uns nachhaltig vor einer gefährlichen Überhitzung. Verantwortlich für die Bildung von Schweiß ist eine Drüse in der Lederhaut – unterhalb der Epidermis liegend. Hier wird der Schweiß produziert und an Poren in der Oberhaut weitergeleitet. Von dort aus treten Schweißperlchen nach außen, benetzen unsere Haut und sorgen aufgrund der einsetzenden Verdunstung für angenehme Abkühlung. Vermischt sich dieser zum größten Teil aus Wasser bestehende Schweiß mit den Bakterien, die natürlich auf der Hautoberfläche vorkommen, entsteht der typische Schweißgeruch. Um diesen möglichst gering zu halten, sollte die Kleidung täglich gewechselt werden. Für die regelmäßige Dusche empfiehlt sich ein seifenfreies Duschgel, das die Haut nicht zusätzlich belastet. Durch scharfe Speisen, Rauchen und Alkohol wird die Schweißbildung verstärkt. Bei extremer Schweißbildung, besonders bei Nachtschweiß, sollte ein Arzt zur Klärung der Ursache hinzugezogen werden.
Was ist ein Deo?
Deodorants, oder kurz Deo, werden spezielle Kosmetikprodukte genannt, die vorwiegend unter den Armen eingesetzt werden. Sie enthalten antibakterielle Wirkstoffe, die das Wachstum der schweißzersetzenden Bakterien hemmen und damit den unangenehmen Körpergeruch verhindern. Allerdings können genau diese Wirkstoffe auch die natürliche Hautflora durcheinanderbringen. Sie enthalten zudem Duftstoffe, die den Geruch überdecken. Wer nur die Geruchsbildung sicher vermeiden will, ist mit einem milden Deo mit frischem Duft gut beraten. Herkömmliche Deos werden an den Achseln verwendet.
Welche Arten von Deos gegen Schweißgeruch gibt es?
Die Zusammensetzung der Deos hat immer das Ziel, Gerüche möglichst effektiv zu unterbinden oder zu überdecken. Die Auswahl an Geruchshemmern ist groß. Jede Marke bietet verschiedene Düfte an, die meist frisch riechen. Wenn Sie sensible Haut haben oder direkt nach dem Rasieren unter den Achseln einen Deo-Schutz auftragen wollen, sollten Sie auf Deos zurückgreifen, die sanft zur Haut sind. Deos können auch geringe Mengen an Aluminium in natürlicher Verbindung oder chemischen Bestandteil als Wirkstoff enthalten. Das Institut für Risikobewertung hält den Einsatz von Deos mit Aluminium für unbedenklich. Nach der Rasur oder bei kleinen Wunden unter der Achsel sollte man auf Deos mit Aluminium trotzdem verzichten. Wenn man bedenkt, dass unter anderem auch über die Nahrung ebenfalls Mengen des Metalls in unseren Körper gelangen, erschließt sich die Empfehlung von selbst, auf zusätzliches Aluminium in Kosmetika möglichst zu verzichten.
Wie werden Deos aufgetragen?
Alle Deodorants sind vor allem für die Anwendung unter den Armen geeignet. Wie sie dort aufgetragen werden, unterscheidet sich aber. Sie können je nach persönlicher Vorliebe zwischen vier Arten wählen:
- Spray: Das Spray ist die beliebteste Form. Deodorant Sprays verteilen sich per Knopfdruck gleichmäßig unter den Achseln. Deosprays haben eine schnelle Trocknungszeit. Kaum ist das Spray aufgetragen, können Sie auch schon Ihr T-Shirt anziehen.
- Stick: Tropfsicher und damit auch in einer Reisetasche gut aufgehoben ist der Deo Stick. Er hat eine feste Konsistenz. Sie drehen ein wenig von dem Deodorant Stick heraus und tragen ihn direkt auf die Haut auf.
- Roll-On: Bei einem Deo Roll-On ist der Geruchshemmer in flüssiger Form vorhanden. Der Deo-Roller hat eine Kugel, durch den die Flüssigkeit direkt auf die Haut aufgetragen wird.
- Kristall: Ein Deo-Kristall ist geruchlos und ohne Konservierungsstoffe. Vor dem Auftragen müssen Sie ihn leicht befeuchten und ihn dann einfach über die Achsel streichen.
- Creme: Mit einer Deocreme cremen Sie ihre Achseln ein. Diese Form ist besonders hautfreundlich pflegend und hygienisch, wenn beim Auftragen die Tube oder der Spender nicht in direkten Kontakt mit der Haut kommt.
Was ist ein Antitranspirant?
Während Deos den Geruch nur überdecken, greifen Antitranspirante in die Schweißbildung ein. Ihre Wirkstoffe, zumeist Aluminiumsalze, verengen die Schweißporen und können so die Schweißbildung um bis zu 50 Prozent reduzieren. Um übermäßiges Schwitzen zu vermeiden, ist ein Antitranspirant daher die bessere Wahl als ein herkömmliches Deo. Es wird an allen Stellen mit
Ist das Aluminium in den Antitranspiranten gefährlich?
Das in den Schweißhemmern enthaltene Aluminium wirkt an sich rein äußerlich. Es kann aber dennoch sein, dass kleine Mengen in den Körper gelangen. Unter anderem zum Beispiel beim Auftragen direkt nach dem Rasieren der Achsel: Durch winzig kleine Verletzungen, die mit dem Auge kaum sichtbar sind, kann das Aluminium in den Körper eindringen und sich dort anlagern. Bisher ist noch nicht vollständig klar, was das Leichtmetall für Auswirkungen im Körper hat. Es steht im Verdacht, Nieren und Nerven schädigen zu können. Die Dosis ist hier allerdings wichtig. Eine Stellungnahme vom Bundesinstitut für Risikobewertung aus dem Jahr 2020 gibt an, dass gesundheitliche Schäden durch das Aluminium in Antitranspiranten unwahrscheinlich sind.
Wie trage ich Antitranspirante gegen Schweiß auf?
In der Darreichungsform unterschieden sich die Antitranspirante nicht stark von den Deodorants:
- Roll-on: Der Schweißhemmer ist flüssig und wird mittels einer Kugel auf die Achsel aufgetragen.
- Kristall: Den Kristall leicht befeuchten und über die Achsel streichen.
- Creme: In die Achselhöhle einmassieren.
- Spray: Ein oder zwei Spraystöße genügen meist für den aktiven Schutz vor Schweißbildung.
- Stick: Den Stick ein wenig herausdrehen und damit über die Achsel fahren.
Nur in der Anwendung gibt es Unterschiede zu Deodorants. Während diese täglich am besten direkt morgens aufgetragen werden, müssen einige Antitranspirante nur in der ersten Zeit täglich eingesetzt werden. Sobald die Wirkung einsetzt, reicht es, die Achseln je nach Produkt mitunter nur noch zwei- oder dreimal in der Woche mit dem Mittel zu behandeln, um die Schweißbildung gehemmt zu halten. Dadurch haben Sie einen andauernden, schweißhemmenden Schutz.
Was hilft besser gegen den Schweiß und seinen Geruch?
Wer weniger schwitzen möchte, kommt um den Griff zu einem Antitranspirant nicht herum. Ein Deo hat geruchshemmende Eigenschaften, der Schweiß selbst wird nicht gemindert. Weniger Schweiß ist daher ein großer Vorteil der Antitranspirante. Allerdings ist Aluminium in fast allen antitranspiranten Produkten enthalten – wem dieser Wirkstoff in Kosmetik nicht gefällt, der sollte lieber Deodorants benutzen.
Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.
Über unsere Autorin:
Ulrike Wendt | Pharmazeutische Kundenbetreuung
Ich bin seit 17 Jahren Pharmazeutisch-technische Assistentin bei mycare.de. Aufgrund der langen Berufserfahrung und der regelmäßigen Fortbildung sind wir schon Experten in Gesundheitsthemen. Mehr erfahren über U. Wendt
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