12 Fragen zur medizinischen Anwendung von Eukalyptus: Ein Apotheken-Ratgeber

✓ Pharmazeutisch geprüft - Lesezeit: 3 Minuten

Von Peter Buse, Apotheker
Aktualisiert: 22.07.2024

Eine Flasche Eukalyptusöl steht auf einer Holzplatte, im Hintergrund ist eine Eukalyptus Pflanze.

Eukalyptus, eine vielseitige Pflanze mit einer reichen Geschichte der Nutzung durch verschiedene Kulturen, hat sich als wichtiger Bestandteil der Medizin etabliert. Von den Blättern bis zum ätherischen Öl bietet Eukalyptus eine Fülle von pharmakologischen Eigenschaften, die für eine Vielzahl von medizinischen Anwendungen genutzt werden. Unter anderem zur Bekämpfung von Erkältungen oder auch zu Entspannung.

Wie erkenne ich eine Eukalyptus-Pflanze?

Eukalyptus wächst in der Regel als Baum (selten auch als Strauch), der aufrechte Kronen bildet. Die Rinde ist je nach Art hellgrau bis silbergrau und blättert oft in länglichen Platten ab. Eukalyptus Blätter sind länglich und ihre Farbe variiert zwischen grün, blaugrün und silbergrau. Die Einzelblüten der Eukalyptusgewächse stehen in verkürzten Blütenständen und besitzen intensiv gefärbte Staubblätter, die je nach Art weiß, gelb oder rot sind.

Wie wurde ihr Nutzen in der Medizin erkannt?

Die Verbreitung des Wissens um die Eukalyptus-Pflanze ist dem deutschsprachigen Apotheker Ferdinand von Müller zu verdanken. Er brachte Ende des 19. Jahrhunderts sein Wissen über die Pflanze nach Europa und verbreitete später das Wissen weltweit.

In Australien nutzen die Aborigines die Blätter des Eukalyptusbaumes seit Jahrhunderten als vielseitiges Allheilmittel. Sie wurden unter anderem zur Behandlung von Wunden und Verbrennungen, zur Linderung entzündeter Insektenstiche, zur Fiebersenkung und zur Behandlung von Malaria eingesetzt.

Was ist Eukalyptusöl?

Insgesamt gibt es etwa 600 Eukalyptusarten. Nur aus etwa 20 Arten der Gattung werden ätherische Öle gewonnen. Die mit Abstand wichtigste und bekannteste Art ist Eukalyptus globulus, da dieser Eukalyptus in der Medizin zur Herstellung von Arzneimitteln verwendet wird.

Infografik Eukalyptus: Anwendungsgebiete, Wirkung & Nebenwirkungen

Wie wird es gewonnen?

Die meisten Inhaltsstoffe finden sich in den älteren Blättern des Eukalyptusbaumes. Sie enthalten im Gegensatz zu den kleinen, jungen Blättern die höchste Konzentration an ätherischen Ölen. Die ätherischen Öle werden durch eine aufwendige Wasserdampfdestillation aus den Eukalyptusblättern gewonnen.

Welche pharmakologischen Eigenschaften hat Eukalyptusöl?

Eukalyptusöl wird weltweit für kosmetische, pharmazeutische und nutrazeutische (z.B. medizinische Lebensmittel) Zwecke verwendet, vor allem wegen seiner

  • antibakteriellen,
  • antiviralen,
  • antimykotischen,
  • entzündungshemmenden und
  • insektenabweisenden Eigenschaften.

Wie wirkt das Eukalyptusöl bei Erkältungen oder Grippe?

Das im Eukalyptusöl enthaltende Cineol ist hilfreich, um bei einer Erkältung festsitzenden Schleim aus den Nasennebenhöhlen oder den Bronchien zu lösen.

 Tipp: Bei Erkältungsbeschwerden können Sie beispielsweise die Wick Vaporub Erkältungssalbe verwenden.

Welche Wirkung hat es als Inhalation?

Die Inhalation von Eukalyptus empfiehlt sich bei Erkältungen, Grippalen Infekten, Nasennebenhöhlenentzündungen oder bei Schnupfen. Durch das enthaltene Cineol werden die Atemwege freigemacht. Die mehrfache Inhalation (zwei bis drei Mal am Tag) von Eukalyptus ist bedenkenlos.

Wie wirkt das Öl auf die Haut?

Das Eukalyptusöl wirkt antiseptisch, durchblutungsfördernd und hautregenerierend, weshalb es oftmals in der Hautpflege auch in Wund-, Heil-, Schmerzsalben verwendet wird. Des Weiteren wird es auch zur Entspannung in Badekristallen oder in Duschbädern wie dem Kneipp 2in1 Dusch-Tonic Männer verwendet.

Warum ist Eukalyptusöl auch bei Muskelschmerzen hilfreich?

Durch die durchblutende und entzündungshemmende Wirkung ist Eukalyptusöl auch bei Muskelschmerzen hilfreich. Das Einreiben der schmerzenden Gelenke oder Muskelbereiche kann die Durchblutung fördern oder auch Krämpfe lösen.

Kann Eukalyptusöl Nebenwirkungen hervorrufen?

Ja, bei Säuglingen und Kleinkindern sollte es nicht im Mund-Nasen Bereich verwendet werden, da es eine Atemnot auslösen kann. Bei empfindlichen Menschen können durch die Einnahme von Eukalyptuskapseln oder Tropfen Nebenwirkungen wie Magenschmerzen, Durchfall oder Übelkeit ausgelöst werden. Hier sollte vorsichtig mit geringen Dosierungen getestet oder wenn erforderlich auf die Verwendung verzichtet werden.

Wer sollte Eukalyptus nicht einnehmen oder äußerlich anwenden?

Bei Säuglingen und Kleinkindern wird die Anwendung nicht empfohlen, vor allem wenn Zusätze wie Kampfer oder Menthol enthalten sind. Dies kann eine Atemnot auslösen.

Personen, die an Asthma leiden, sollten vorab mit ihrem Arzt klären, ob sie Mittel mit Eukalyptus einnehmen können. Sie sollten jedoch Eukalyptus nicht inhalieren da es dann zu einem Asthma Anfall führen kann.

Wer an einer entzündlichen Magen-Darm-Erkrankung, Gallenleiden oder Leberbeschwerden erkrankt ist, sollte auf Eukalyptus verzichten.

Können Kinder und Schwangere Produkte mit Eukalyptus anwenden?

Die Anwendung von Eukalyptus bei Kindern ist möglich, dabei sollte man bei Kleinkindern und Säuglingen auf die Anwendung im Mund-Nasen Bereich verzichten. Während der Schwangerschaft sollte die Anwendung von Eukalyptus mit dem Arzt abgesprochen werden, da eine zu hohe Konzentration Wehen auslösen kann.

Überblick: Die wichtigsten Fakten zur medizinischen Anwendung von Eukalyptus

  • Eukalyptusöl hat antibakterielle, antivirale, antimykotische, entzündungshemmende und insektenabweisende Eigenschaften.
  • Das enthaltene Cineol im Eukalyptusöl löst festsitzenden Schleim bei Erkältungen und Grippe.
  • Inhalation von Eukalyptus ist bei Atemwegsbeschwerden wie Erkältungen, Grippe, Nasennebenhöhlenentzündungen und Schnupfen empfehlenswert.
  • Bei Muskelschmerzen kann Eukalyptusöl durchblutungsfördernd und entzündungshemmend wirken.
  • Die Anwendung von Eukalyptusöl sollte bei Säuglingen, Kleinkindern, Asthmatikern und Personen mit Magen-Darm-Erkrankungen, Gallenleiden oder Leberbeschwerden vermieden werden.
  • Schwangere sollten die Einnahme von Eukalyptusöl mit dem Arzt besprechen, da es Wehen auslösen kann.

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autor Apotheker & Pharmazierat Peter Buse

Über unseren Autor:

Peter Buse | Apotheker & Pharmazierat
Die Themengebiete Medikamente, Rezepte und Krankheitsbilder trafen bei mir schon immer auf große Begeisterung. Mich faszinierten die pharmazeutischen Prozesse der Medikamentenherstellung also ging ich für mein Pharmaziestudium an die Universität in Leipzig und wurde Apotheker. Gemeinsam mit meiner Frau gründete ich die Robert-Koch-Apotheke in Lutherstadt Wittenberg. Mehr über P. Buse

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Janet, Apothekerin bei mycare.de
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