Heiserkeit: Was kann ich tun, wenn die Stimme weg ist?

✓ Pharmazeutisch geprüft - Lesezeit: 3 Minuten

Autorin Dr. Leonie Dolder, Medizinjorunalistin
Aktualisiert: 13.01.2023

Eine Blonde Frau mit schwarzer Brille fässt sich heiser an den Hals und runzelt die Stirn

In der Regel verschwindet Heiserkeit innerhalb weniger Tage von selbst wieder. Heiserkeit kann viele Ursachen haben: Neben Überbeanspruchung, Erkältungen und ernsthaften Erkrankungen wie Kehlkopfkrebs kann selbst eine psychische Belastung der Auslöser sein. Heiserkeit durch Sprechen, Singen oder im Zusammenhang mit einer Erkältung sind meist kein Grund zur Besorgnis, denn in der Regel kehrt die Stimme nach wenigen Tagen zurück. Bei anhaltender Heiserkeit sollte auf jeden Fall ein HNO-Arzt aufgesucht werden. Das Wichtigste bei Heiserkeit ist, die Stimme zu schonen. Dazu sollten sie gänzlich auf das Sprechen verzichten. Auch Flüstern und Räuspern sollten unterlassen werden, denn die Stimmbänder und der Kehlkopf brauchen Ruhe. Gegen Heiserkeit gibt es viele gute Hausmittel.

Was bedeutet Heiserkeit?

Heiserkeit drückt eine Störung der Stimme aus. Die Ursache findet sich am Stimmapparat und am Kehlkopf, welche üblicherweise die Stimme formen. Fachleute bezeichnen Stimmstörungen als Dysphonien. Heiserkeit kann viele Ursachen haben: Eine Erkältung, Überbeanspruchung, aber auch nach einer Operation, durch Reizstoffe oder aber durch einen Tumor ausgelöst.

Infografik Heiserkeit - Ursachen und Behandlung

Wie entsteht eine heisere Stimme?

Schwillt die sensible Schleimhaut am Kehlkopf infolge einer Reizung oder Infektion an, verhindert dies den korrekten Verschluss der Stimmlippen. Daraufhin folgen heisere Sprachlaute. Manchmal können gar keine Laute mehr erzeugt werden, es bleibt beim Flüstern. Bereits kleinste Veränderungen im Bereich der Stimmlippen machen sich bemerkbar, für eine vollständige Funktion müssen diese schwingen.

Besonders bei Kleinkindern zwischen ein und fünf Jahren können Viren zu einer Entzündung des Kehlkopfs führen, dem Pseudokrupp. Typisch sind ein bellend-pfeifender Husten und starke Heiserkeit.

Bei einer chronischen Überlastung der Stimme können gutartige Knötchen auf den Stimmlippen entstehen, diese werden auch Sängerknötchen genannt, die zur Normalisierung der Stimme operativ entfernt werden müssen.

Gepaart mit Fieber, Halsweh, Schnupfen, Husten oder gar Kopf- und Gliederschmerzen geht die Heiserkeit eindeutig zurück auf eine Schwellung der Schleimhäute im Kehlkopfbereich durch Erkältung oder Grippe. Auch plötzlich auftretende Heiserkeit ohne weitere Erkältungsanzeichen kann auf einen viralen Infekt auf den Stimmbändern hinweisen.

Der gefürchtetste Grund für eine chronische Heiserkeit ist der Kehlkopfkrebs. Risikopatienten dafür sind Raucher, die auch Alkohol trinken.

Typische Ursachen sind:

  • Allgemeine Erkältungsinfekte
  • Entzündete Stimmbänder
  • Entzündung des Kehlkopfs (Pseudokrupp)
  • Überanstrengung durch Schreien, Singen oder Reden
  • Schilddrüsenfunktionsstörung
  • Gutartige Wucherungen (Polypen) auf der Schleimhaut
  • Vergrößerte Schilddrüse
  • Allergien
  • Stress
  • Eine Hirnnervenläsion
  • Psychische Ursachen (Angst, Depressionen)
  • Rauchen

Auch das Einatmen von Rauch, Staub, chemischen Dämpfen oder extrem kalter, trockener Luft können die Stimme belasten. Die häufigsten Ursachen für Heiserkeit sind nach wie vor Überanstrengung der Stimme oder eine Infektion der oberen Atemwege.

Wie wird Heiserkeit behandelt?

Wichtig ist, nicht zu sprechen. Auch Flüstern und Räuspern sind tabu. Es sollte viel Flüssigkeit getrunken werden, auch Rauchen muss unterlassen werden. Es bestehen zudem viele nützliche Hausmittel (siehe unten).

 Info: Neben dem Sprechverbot können unterstützend Lutschtabletten, Pastillen oder Halstabletten helfen - diese sind rezeptfrei erhältlich.

Gibt es Hausmittel gegen Heiserkeit?

Man sollte die Stimme schonen. Denn mit jedem Wort strömt Atemluft an den empfindlichen Partien des Kehlkopfs entlang und sorgt für Reizung. Auch Flüstern sollte man lassen, das beansprucht die Stimmlippen unnötig. Wichtig ist, viel zu trinken, empfehlenswert sind Salbei- oder Primeltee, beide wirken beruhigend auf die Schleimhäute. Auch isländisches Moos hat einen lindernden Effekt. Ein altes Hausmittel ist ein Sud aus Spitzwegerich. Die getrockneten Pflanzenblätter kocht man in Wasser auf, für einen feineren Geschmack kann man noch etwas Thymian oder Honig beigeben. Auch warme Milch mit Honig hat sich als Hausmittel bei Heiserkeit seit langem bewährt.

Abzuraten ist von scharfen Menthol- oder Eukalyptusbonbons. Kaffee und Fruchtsäfte sind zu meiden. Die Nahrung sollte nicht zu scharf gewürzt, nicht zu heiß und nicht zu kalt sein. Ferner sind warme Halswickel um den Hals empfohlen, es sollte für hohe Luftfeuchtigkeit gesorgt werden. Bachblüten oder ätherische Öle können Linderung verschaffen.

Was sollte ich bei Heiserkeit nicht tun?

Die wichtigste Maßnahme bei Heiserkeit ist, dass Sie Ihre Stimme schonen. Leise sprechen oder flüstern schont die Stimme, anders als man vermuten würde, nicht. Auch Räuspern sollten Sie vermeiden, da dadurch die Stimmlippen unnötig gereizt werden. Rauchen und Alkohol sind tabu und sollten grundsätzlich gemieden werden. Tritt bei Ihnen die Heiserkeit häufiger auf, kann es sein, dass Sie eine falsche Atemtechnik haben und dadurch den Stimmapparat überlasten. Ein professionelles Stimm- und Sprechtraining kann dann helfen.

Kann Heiserkeit längerfristig anhalten?

Wenn die Stimme über mehrere Wochen hinweg heiser bleibt, müssen die Beschwerden ärztlich untersucht werden. Das Gleiche gilt für die scheinbar grundlose Heiserkeit, die regelmäßig wiederkehrt. Hier besteht die Gefahr, dass den Symptomen beispielsweise eine Tumorerkrankung oder eine chronische Kehlkopfentzündung zugrunde liegt.

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autorin Ärztin Dr. Leonie Dolder

Über unsere Autorin:

Dr. Leonie Dolder | Ärztin
Ich bin Ärztin und medizinische Autorin aus Leidenschaft. Es liegt mir am Herzen, den Menschen Gesundheitsthemen näher zu bringen und Medizin verständlich zu erklären, denn ein gut informierter und aufgeklärter Patient kann sich besser um sein größtes Gut - seine Gesundheit - kümmern.
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Lisa Stenschke, Apothekerin bei mycare.de
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