Erkältung: Der Leitfaden

✓ Pharmazeutisch geprüft - Lesezeit: 11 Minuten

Von Birgit Wickner, Pharmazieingenieurin bei mycare.de
Aktualisiert: 07.11.2023

Eine vierköpfige Familie sitzt mit Erkältung im Bett und alle schnaufen mit beiden Händen in ein Taschentuch

Husten, Schnupfen, eventuell Fieber - eine Erkältung erwischt einen meist ein paar Mal im Jahr, oft in den kalten Jahreszeiten. Ein starkes Immunsystem ist die beste Vorbeugung gegen eine Erkältung. Auch wenn die ersten Symptome langsam beginnen, kann es noch hilfreich sein, seine Abwehrkräfte zu stärken. Erkältungssymptome lassen sich zudem durch verschiedene Maßnahmen lindern.

Wie entsteht eine Erkältung?

Erwachsene erkranken im Laufe eines Jahres Statistiken zufolge durchschnittlich ein- bis dreimal, Kinder sogar sechs- bis zehnmal an einem grippalen Infekt. In 80 Prozent der Fälle sind Viren dafür verantwortlich; blitzschnell verbreiten sie sich von Mensch zu Mensch durch Tröpfcheninfektion beim Niesen oder Husten, aber auch über das Berühren von Gegenständen oder den klassischen Händedruck. Der Zustand des Immunsystems entscheidet dann darüber, ob wir erkranken oder nicht: Ist die körpereigene Abwehr durch Stress, Schlafmangel, schlechte Ernährung oder Kälte geschwächt, haben Erreger leichtes Spiel und lösen einen Infekt aus. Schnupfen, Halsschmerzen und/oder Husten gehören zu den häufigsten Symptomen, auch Fieber kann hinzukommen.

Infografik Erkältung: Symptome Behandlung Vorbeugung

Was ist der Unterschied zwischen einer Grippe und einer Erkältung?

Der größte Unterschied zwischen einer Grippe und einer Erkältung oder einem grippalen Infekt ist der Beginn. Während sich ein grippaler Infekt langsam einschleicht mit Unwohlsein, erstem Kratzen im Hals und einer laufenden oder verstopften Nase, beginnt die Grippe plötzlich. Eben noch fühlte sich der Erkrankte gesund, bis plötzliche Kopf- und Gliederschmerzen eingesetzt haben. Die Dauer der Erkrankung kann sich auch unterscheiden: Bei einer Grippe, auch Influenza genannt, können Betroffene für ein bis zwei Wochen richtig krank sein und im Bett liegen. Ein grippaler Infekt zeigt meist nach wenigen Tagen schon eine deutliche Besserung.

Was sind die Symptome einer Erkältung?

Eine Erkältung kann langsam kommen oder auch schlagartig und mit einer Vielzahl von Symptomen einhergehen. Finden Sie hier eine kleine Übersicht sicherer Warnsignale:

1. Erkältungssymptom: Schmerzen im Hals und fehlende Stimme

Halsweh ist ein Symptom, keine Erkrankung für sich. Die Ursache ist möglicherweise ein Virus, der Grippe oder auch einen Schnupfen auslösen kann. Im Winter macht die Heizung die Atemluft trocken, wodurch die Schleimhäute anfälliger für Erkältungserreger sind. Üblicherweise klingen die Beschwerden nach zwei bis drei Tagen wieder ab. Gegen Hals- und Rachenschmerzen gibt es desinfizierende, entzündungshemmende und schmerzstillende Lutschtabletten, Sprays oder Gurgellösungen.

2. Erkältungssymptom: Kopf- und Gliederschmerzen

Ein schwerer Kopf, bei jeder Bewegung Gliederschmerzen – die Erkältung kann starke Auswirkungen auf das allgemeine Wohlbefinden haben. Am Höhepunkt der Krankheit wollen viele einfach nur im Bett liegen. Abhilfe können hier verschiedene Erkältungsmittel schaffen, beispielsweise mit schmerzstillenden Wirkstoffen. Oft ist auch Vitamin C enthalten, damit das Abwehrsystem unterstützt wird.

3. Erkältungssymptom: Hustenreiz

Mit einem grippalen Infekt stellt sich meist auch ein Hustenreiz ein. Vor allem nachts werden viele Erkrankte davon aus dem Schlaf gerissen. Bei der Therapie davon unterscheidet man zwischen trockenem Reizhusten und produktivem Husten. Gegen Reizhusten werden hustendämpfende Arzneimittel, sogenannte Antitussiva, eingesetzt mit den Wirkstoffen Dextromethorphan oder Pentoxyverin. Beim produktiven Husten kommen sogenannte Expektorantien zum Einsatz, welche das Abhusten des Schleims beschleunigen. Zu den Hustenlösern zählen Arzneimittel mit den Wirkstoffen Bromhexin, Ambroxol und Acetylcystein (ACC).

4. Erkältungssymptom: Laufende oder verstopfte Nase

Der Schnupfen ist bei fast allen Erkältungskrankheiten dabei. Besonders kleine Kinder haben oft im Winter eine ständig laufende oder dichte Nase. Wieder frei durch die Nase zu atmen ist durch den Einsatz von bestimmten Nasensprays oder -tropfen möglich. Sie wirken abschwellend auf die Nasenschleimhaut, sollten aber nicht länger als eine Woche angewendet werden. Begleitend können auch Sprays oder Tropfen mit Meerwasser zur Befeuchtung oder Dexpanthenol zur Förderung der Heilung eingesetzt werden.

5. Erkältungssymptom: Fieber

Wenn das viren- und bakterienabwehrende System gegen Erreger kämpft, kann die Körpertemperatur ansteigen. Bei erhöhter Temperatur brauchen Sie nichts weiter zu tun, als Ihrem Körper Ruhe zu gönnen. Steigt die Temperatur aber auf mehr als 39°C, sollten Sie fiebersenkende Mittel einsetzen. Die Wirkstoffe Paracetamol, Ibuprofen und Acetylsalicylsäure haben sich bei Fieber bewährt.

6. Erkältungssymptom: Ohren zu oder Ohrenschmerzen

Ein grippaler Infekt kann nicht nur Nase und Rachen reizen, sondern auch für gedämpftes Hören sorgen. Als sogenannter Tubenkatarrh wird die Entzündung der Schleimhaut der Ohrtrompete (eustachische Röhre) bezeichnet. Liegt eine solche Entzündung vor, funktioniert der Druckausgleich im Mittelohr nicht mehr richtig. Das Mittelohr und der Hals-Nasen-Raum sind über die eustachische Röhre miteinander verbunden, sie öffnet sich beim Schlucken und Gähnen und sorgt für den Druckausgleich und den Abtransport von Sekreten. Eine Entzündung der Schleimhaut in dieser Röhre kann verschiedene Erkrankungen als Ursache haben:

  • eine Erkältung
  • allergische Beschwerden
  • geschwollene Mandeln
  • entzündete Nebenhöhlen

In jedem Fall führt sie zu einer Verengung der Ohrtrompete, der schmale Gang wird verstopft und das Mittelohr nicht mehr ausreichend belüftet. Wenn dies über einen längeren Zeitraum hinweg der Fall ist, kann der Tubenkatarrh zu einem chronischen Problem werden. Wenn die Beschwerden auf einen viralen Infekt zurückzuführen sind, muss die Grunderkrankung behandelt werden – mit Abklingen der Beschwerden bildet sich auch die Schwerhörigkeit automatisch zurück. Sind nicht Viren, sondern Bakterien der Auslöser, ist gegebenenfalls eine Therapie mit Antibiotika notwendig. Darüber kann jedoch nur der behandelnde Arzt entscheiden. Wenn die Hörprobleme ausgeprägt sind, wird Ihnen der Arzt außerdem unter Umständen abschwellende Nasentropfen oder ein Nasenspray empfehlen. Sind die Nasenschleimhäute abgeschwollen, wird auch die eustachische Röhre vom Druck entlastet.
Die Entzündung kann abheilen. Meist gehen die Beschwerden nach zwei bis drei Tagen deutlich zurück. Auch Hausmittel können unterstützend bei Ohrenschmerzen angewendet werden. Dazu gehören zum Beispiel die Kartoffelauflage und das Auftragen einer gehackten Zwiebel (Zwiebelsäckchen).

Wie kann ich die Symptome einer Erkältung lindern und vorbeugen?

Gerade im Winter wird unser Immunsystem regelmäßig mit Erkältungsviren konfrontiert. Dank natürlicher Barrieren, wie den Schleimhäuten, sowie vorhandener Proteine im Organismus sollte der Erreger vom Körper abgewehrt werden. Das Immunsystem kann aber auch geschwächt werden durch Stress, Schlafmangel und schlechter Ernährung. Dann sind wir anfälliger für Krankheiten. Daher ist es wichtig, dass Abwehrsystem des Körpers zu stärken und so wieder fitter zu werden. Sie können durch verschiedene Maßnahmen Ihr krankheitsabwehrendes System unterstützen, damit die Abwehrkräfte aktiviert werden. Saunagänge können beispielsweise helfen, oder bestimmte homöopathische Komplexmittel.

Einreiben und inhalieren gegen Erkältung

Erkältungssalben mit ätherischen Ölen helfen vor allem nachts dabei, befreiter zu atmen. Sie werden vor dem Schlafen auf die Brust aufgetragen. Zum Inhalieren eignet sich entweder ein heißes Wasserbad, das mit ätherischen Ölen angereichert sein kann, oder ein Vernebler, der Salzwasser in die Atemwege transportiert. Dadurch werden Krankheitserreger herausgespült und die Nasenschleimhäute befeuchtet.

 Tipp: Zur Einreibung und Inhalation bei Erkältung können Sie beispielsweise Salben wie Wick Vaporub, Pinimenthol oder auch Pulmotin verwenden.

Entspannt baden gegen die Erkältung

Ätherische Öle helfen beim Entspannen, so dass der Körper zur Ruhe kommen kann. Außerdem können sie helfen, Schleim zu lösen und die Nase frei zu machen. Besonders Badezusätze helfen dabei, Erkältungsbeschwerden zu lindern. Eukalyptus und Thymian werden in den Zusätzen gern verwendet, aber auch Lavendel und Latschenkiefer.

Nahrungsergänzungsmittel bei Erkältung

Vitamin C kann dabei helfen, die Abwehrkräfte zu stärken. Es ist daher häufig in Nahrungsergänzungsmitteln zur Stärkung des bakterien- und virenabwehrenden Systems zu finden. Aber auch andere Vitamine, wie D3, oder Kräuter wie Salbei können darin enthalten sein. Besonders in der kalten Jahreszeit können diese Mittel das Abwehrsystem des Körpers effektiv unterstützen.

 Tipp: Als Nahrungsergänzung bei Erkältung bieten sich Cetebe Abwehr plus Kapseln, BoxaGrippal forte Erkältungstabletten oder auch Grippostad C Hartkapseln an.

Erkältungstees

Das Tee trinken gehört zum Kranksein für viele dazu. Viel trinken ist generell wichtig, vor allem wenn der Körper gegen Viren oder Bakterien kämpft. Mit den richtigen Teekräutern kann das Getränk die Abwehrkräfte zudem unterstützen. Teemischungen aus unter anderem Ingwer, Kamille und Holunder haben sich bei Erkältungskrankheiten bewährt.

Schnelle Hilfe bei Erkältung

Der Hals kratzt, die Kopfschmerzen sind da, die Nase läuft – aber Sie haben einen wichtigen Termin, der nicht verschoben werden kann? Für die kurzfristige Hilfe gegen Erkältungssymptome gibt es verschiedene Präparate. Allerdings wird die Krankheitsdauer dadurch nicht verkürzt, sondern nur die Symptome behandelt. Auch Ruhe ist daher weiterhin wichtig, damit sich Ihr Körper vollständig erholen kann.

Welches homöopathische Mittel hilft gegen eine Erkältung?

Mit den nachfolgenden Einzelmitteln können Sie die verschiedene Erkältungserkrankungen behandeln.

  • Aconitum (Eisenhut) bei Husten, Fieber, Halsschmerzen
  • Belladonna (Schwarze Tollkirsche) bei fieberhaften Zuständen, Heiserkeit, Husten
  • Bryonia (Zaunrübe) bei Schnupfen, Schwindel, Kopfschmerzen
  • Echinacea (Sonnenhut) bei Atemwegsbeschwerden, Fieber, Schnupfen, Husten
  • Ferrum phosphoricum (Eisenphosphat) bei Fieber, Heiserkeit

Neben den Einzelmitteln gibt es bei Erkältung homöopathische Komplexmittel. Diese kombinieren verschiedene Wirkstoffe. Sie decken somit ein breites Spektrum von Beschwerden ab.

Was ist vor der Einnahme zu beachten?

Vor der Einnahme sollte stets eine gründliche Anamnese durch einen Arzt erfolgen. Im Blickfeld des Heilpraktikers oder Homöopathen steht dabei das Gesamtbild. Die Beschwerden, Symptome und Eigenschaften des Krankheitsverlaufs spielen gleichermaßen eine Rolle. Oft kommen für einen Patienten mehrere Mittel in die engere Auswahl. Entscheidend ist jedoch das Präparat, das am besten zum individuellen Krankheitsbild passt. Dafür sind in der Regel mehrere Gespräche mit dem Patienten notwendig. Oftmals wird ein Komplexmittel ausgewählt.

Was ist während der Behandlung wichtig?

Eine homöopathische Behandlung sollte stets in Absprache mit einem Arzt erfolgen. Einige Substanzen können die Heilwirkung beeinträchtigen. Im Rahmen der Therapie sollte daher

  • auf den Genuss koffeinhaltiger Getränke (z.B. Kaffee, Cola) verzichtet werden.
  • die Anwendung von Präparaten, die starke ätherische Öle (z.B. Eukalyptus, Menthol, Pfefferminz) enthalten, vermieden werden.
  • nicht übermäßig viel Alkohol oder Nikotin konsumiert werden.

Wenn Sie grundsätzlich sensibel auf manche Stoffe (z.B. Öle) reagieren, sollten Sie sich homöopathieverträgliche Produkte zu kaufen.

Wann ist eine Rücksprache mit dem Arzt notwendig?

Im Normalfall ist eine Erkältung mit gekonnter homöopathischer Unterstützung in wenigen Tagen ausgestanden. Unabhängig davon, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, wenn:

  • sich die Symptome nach rund 7 Tagen nicht bessern,
  • Sie starke Schmerzen haben,
  • Sie unter Atemnot leiden oder
  • Sie sich sehr abgeschlagen fühlen.

Hilft die Sauna bei einer Erkältung?

Der Temperaturwechsel zwischen heiß und kalt stimuliert die Blutgefäße sowie die Schleimhäute der Atemwege. Dadurch werden diese besser durchblutet und können sich daher besser gegen Erkältungsviren zur Wehr setzen. Generell regt die durch das Saunieren erhöhte Körpertemperatur den Stoffwechsel an, wodurch unter anderem auch Immunzellen aktiver arbeiten können. Das Immunsystem wird daher durch den Saunagang gestärkt. Experten raten daher zu ein bis zwei Saunabesuchen pro Woche. Jeder Saunagang sollte etwa 12 bis 15 Minuten in Anspruch nehmen. Bis zu drei Wiederholungen sind sinnvoll. Wer zur Sauna hetzt und womöglich noch in der Sauna auf die Zeit achten muss, weil der nächste Termin naht, wird von dem Saunagang allerdings nicht profitieren. Stress und Sauna passen nicht zusammen. Das gilt auch für den Abschluss. Der Kältereiz nach der Sauna ist wichtig für den Körper. Am besten nimmt der Saunagänger den Kaltwasserschlauch oder duscht sich kurz unter der Brause kalt ab. Die Wirkung auf den Kreislauf ist so weniger belastend als das sonst vielleicht bevorzugte Bad in Eiswasser.

Kann ich mit einer Erkältung in die Sauna?

Die ersten Anzeichen einer Erkältung sind oft Kopf- und Gliederschmerzen. Aber auch leichter Hustenreiz ist nicht ungewöhnlich. Wer jetzt glaubt, die Krankheit einfach ausschwitzen zu können, irrt: neben der Entspannung ist ein Saunabad vor allem anstrengend für den Körper, der eigentlich gerade mit der Virenabwehr beschäftigt ist. Durch die Hitze wird die Hauttemperatur um bis zu 10 Grad Celsius erhöht, die Körpertemperatur um bis zu ein bis zwei Grad Celsius. Danach wird der Körper mit kaltem Wasser wieder heruntergekühlt – das klingt anstrengend und ist es auch. Es kann daher sein, dass nach der Sauna die Erkältung richtig ausbricht. Besonders Saunaanfänger sollten daher vorsichtig sein bei ersten Erkältungsanzeichen. Geübte Saunagänger können bei leichten Symptomen eines Infekts das Schwitzen noch wagen. Wer sich aber währenddessen plötzlich schlapp fühlt oder andere Symptome an sich beobachtet, sollte den Besuch der Sauna abbrechen. Besonders sinnvoll kann der Besuch einer Dampfsauna oder Bio-Sauna sein. Besonders erkältungslindernde und befreiende ätherische Öle als Saunazusätze wie zum Beispiel Eucalyptusöl sind oft nicht nur wohltuend sondern auch wirkungsvoll. Der Ablauf sollte allerdings an den Gesundheitszustand angepasst werden. Dazu gehören unbedingt

  • langsames Abkühlen,
  • eine längere Ruhephase und
  • ausreichend Wasser trinken.

Wann sollte ich den Saunagang bei Erkältung eher meiden?

Auch geübte Saunagänger sollten bei entsprechenden Symptomen die Sauna lieber ausfallen lassen. Dazu zählen unter anderem

  • Fieber
  • Schwindel
  • Herzrasen
  • Starke Erkältungssymptome

Außerdem ist bei öffentlichen Saunen daran zu denken, dass die eigene Erkältung andere Besucher anstecken kann.

Wann darf ich wieder in die Sauna?

Ärzte raten, das Abklingen aller Symptome abzuwarten, eher der Körper wieder der Hitze und Kälte ausgesetzt wird. Außerdem bietet es sich an, nach einer Erkrankung mit sanften Saunagängen zu starten – eine Bio-Saune oder ein Dampfbad sind nicht so heiß wie die finnische Sauna. Nach einer Erkältung kann dies angenehmer für den Körper sein.

Wie kann ich eine Erkältung in der Schwangerschaft lindern?

Husten, verstopfte oder laufende Nase, Heiserkeit sind typische Symptome einer Erkältung. Diese kommt bei Schwangeren jedoch häufiger vor, als bei nicht schwangeren Frauen. Das Immunsystem der werdenden Mutter ist während der Schwangerschaft anfälliger für Infekte, da sich es sich darauf konzentriert, das ungeborene Baby zu schützen.

Kann Fieber gefährlich werden für das ungeborene Baby?

Generell ist ein leichter Schnupfen mit Husten und erhöhter Temperatur nicht gefährlich für das Kind. Bei einer Erkältung sind besonders die oberen Atemwege, sowie die Nasen- und Rachenschleimhaut von Viren befallen. Bevor diese sich weiter im Körper verbreiten können, hat das Immunsystem bereits reagiert und Abwehrstoffe gebildet. Ein Risiko für Schwangere und Baby besteht dann, wenn Fieber von 39 Grad Celsius über 3 Tage auftritt. Dies kann unbehandelt zu Komplikationen, wie vorzeitigen Wehen oder sogar einer Fehlgeburt führen. Daher ist es ratsam, bei einer mit hohem Fieber einhergehenden Erkältung für die Diagnostik und Auswahl der notwendigen Therapie einen Arzt aufzusuchen.

Das Immunsystem bekämpft die Viren, die die Erkältung ausgelöst haben, indem es Abwehrstoffe bildet. Da die Abwehrkräfte bei einer Erkältung geschwächt sind, besteht die Gefahr einer zusätzlichen bakteriellen Infektion (Sekundärinfektion). Damit kann das Immunsystem überfordert werden und dann nicht mehr in der Lage sein, beide Erreger erfolgreich abzuwehren. Hier verordnet gegebenenfalls der Arzt manchmal auch ein Antibiotikum, um die Mutter und das ungeborene Baby zu schützen.

Welche Medikamente sind bei einer Erkältung in der Schwangerschaft geeignet?

Schnell greift man bei Schmerzen und Fieber zu bekannten Wirkstoffen, wie Ibuprofen oder Paracetamol, um eine rasche Linderung zu erreichen. In der Schwangerschaft ist jedoch auch bei diesen Medikamenten Vorsicht geboten. Bei medikamentös behandlungsbedürftigen Schmerzen gehört Paracetamol in jeder Phase der Schwangerschaft zu den Schmerzmitteln der Wahl, jedoch nur unter strenger Abwägung von Nutzen und Risiko für das ungeborene Kind und in niedriger Dosierung. Ibuprofen wäre im ersten und 2. Drittel der Schwangerschaft, keinesfalls aber im letzten Drittel alternativ möglich. Grundsätzlich ist vor der Einnahme von Arzneimitteln eine Rücksprache mit dem Arzt zu empfehlen, da er die Nutzen-Risiko-Abwägung individuell vornimmt.

Sollte eine Sekundärinfektion mit bakteriellen Erregern aufgetreten sein, ist eine medikamentöse Behandlung gezielt und mit Bedacht ausgewählten und für die Schwangerschaft geeigneten Arzneimitteln meistens das Mittel der Wahl.

Präparate zur Behandlung einer Erkältung sollten möglichst nur auf Empfehlung des Arztes angewendet werden und wenn Hausmittel keinen Erfolg bringen.

Welche pflanzlichen Medikamente können Schwangeren bei Erkältungen helfen?

In der Schwangerschaft und Stillzeit ist die Anwendung von Arzneimitteln bei Erkältung und Schnupfen begrenzt. Hierbei ist eine Rücksprache mit dem Arzt immer zu empfehlen. Auch wenn uns manche Präparate als unbedenklich erscheinen, ist die Studienlage für die Schwangerschaft nicht immer ausreichend.

Welche Hausmittel gibt es für werdende Mütter bei Erkältungen?

Es müssen nicht immer gleich Medikamente zur Bekämpfung einer Erkältung sein um schnell wieder gesund zu werden. Manchmal sind Hausmittel schon ausreichend und verschaffen Linderung. Das wohl primär wichtigste Hausmittel, wenn man erkältet ist: Ausruhen oder Bettruhe. Körperliche Anstrengungen sind während einer Erkältung kontraproduktiv.

Viel trinken:
Das ist natürlich immer wichtig, aber besonders noch bei Infekten und einer Schwangerschaft. Das hält die Schleimhäute feucht und bewahrt sie vor dem Austrocknen. Dazu eignen sich insbesondere ungesüßte Tees von Arzneipflanzen, wie zum Beispiel Kamille, Melisse und Holunderblüte. Auch die vielfach beliebte Heiße Zitrone oder Ingwer können durchaus in der Schwangerschaft getrunken werden.

Verstopfte Nase (Schnupfen):
Abschwellende Nasensprays können bei einer längeren Anwendung die Nasenschleimhaut schädigen und sogar eine Art Abhängigkeit erzeugen. Die Inhaltsstoffe in den Sprays bewirken ein Zusammenziehen der Gefäße, wodurch eine Abschwellung erreicht wird und man wieder besser atmen kann. Die Anwendung dieser Nasensprays, zum Beispiel Olynth in der Schwangerschaft ist aber kurzzeitig in therapeutischer Dosierung möglich.

Als natürliche Alternative eignen sich Salzwasser-Nasensprays, zum Beispiel MAR Nasenspray Plus Pflege und Nasenduschen, wie Emser Nasendusche mit 4 Beuteln Nasenspülsalz. Diese befeuchten die Nasenschleimhaut natürlich und befreien von Sekreten. Die Anwendung kann so oft wie nötig stattfinden.

Auch das Inhalieren kann wohltuend sein und den Heilungsprozess unterstützen. Dazu eignen sich zum Beispiel Kamillenblüten im Dampfbad. Auf die Inhalation mit ätherischen Ölen, wie Eukalyptus oder Campher sollten Schwangere besser verzichten. Im ungünstigen Fall können Sie ungewollt wehenfördernd wirken.

Halsschmerzen:
Fast jedem ist die heiße Milch mit Honig noch aus den Kindertagen bekannt. Und nicht ohne Grund ist dies eine gute Alternative. Sie wirkt leicht gegen Entzündungen und kann eine die gereizte Racheschleimhaut lindern. Zudem sagt man ihr nach, sie solle das Einschlafen begünstigen. Auch das Gurgeln von Salbeitee verschafft Linderung bei Halsschmerzen. Salbei wirkt entzündungshemmend und antibakteriell. Empfehlenswert ist es, Salbei- und Kamillentee zu kombinieren. Die reizlindernde entzündungshemmende Wirkung der Kamillenblüten ergänzt den antibakteriellen Effekt der Salbeiblätter beim Gurgeln optimal.

Husten:
Wie wäre es mit eigenem selbstgemachten Hustensaft? Hierzu schneiden Sie eine Zwiebel in kleine Würfel und geben Sie 1 Esslöffel Honig oder wahlweise auch Ahornsirup oder 2 Esslöffel Zucker hinzu. Das Gefäß abdecken und 1 bis 2 Stunden ziehen lassen. Nach Bedarf nehmen Sie mehrmals täglich 1 Teelöffel des selbstgemachten Sirups ein.

Kopfschmerzen:
Auch wenn der Kopf pocht und schmerzt können sollte der Griff nach Schmerzmitteln wohlbedacht und nur bei unbedingter Notwendigkeit und Zustimmung des Frauenarztes erfolgen. Schon ein feuchtes Tuch oder Waschlippen auf der Stirn können manchmal den Schmerz lindern. Auch ätherische Öle können bei äußerlicher Anwendung eine wohltuende Wirkung bei Kopfschmerzen haben. Massieren Sie hierzu ein wenig Lavendelöl oder Pfefferminzöl sanft auf der Stirn ein.

Fieber:
Leichtes Fieber ist in der Regel nicht problematisch in der Schwangerschaft und kann mit Hilfe von Wadenwickeln und Pulswickeln behandelt werden. Hierfür können Sie Handtücher und Küchentücher verwenden.

Ist es möglich Erkältungen in der Schwangerschaft vorzubeugen?

Eine Stärkung der Abwehrkräfte ist nicht nur, aber gerade in der Schwangerschaft sinnvoll. Das Immunsystem der Schwangeren ist zum Schutz des Kindes beansprucht, so dass eine zusätzliche Belastung durch Infekte vermieden werden sollte.

Ausgewogene Ernährung für Schwangere

Was heißt eigentlich ausgewogen? Sich ausgewogen zu ernähren heißt vereinfacht, sich abwechslungsreich, vollwertig und mit ausreichend Obst und Gemüse in bunter Farbenvielfalt zu ernähren. Die Ernährung ist eines der Basisbausteine für ein gesundes Leben, individuelles Wohlbefinden und insbesondere auch für das heranwachsende Baby im Mutterleib. In der Schwangerschaft herrscht allgemein ein höherer Bedarf an Nähr- und Mikronährstoffen. Deshalb sollte auf eine abwechslungsreiche Ernährung besonders im Hinblick auf eine gesunde Entwicklung des Nachwuchses geachtet werden. Vitamine (insbesondere Vitamin C), Mineralstoffe und Spurenelemente sind wichtig, daher sind Obst und Gemüse wichtig. Aber auch Ballaststoffe und Eiweiße gehören zu einer ausgewogenen Kost.

Sie können Vitamin- und Mineralstoffpräparate anwenden. Kombinationspräparate wie Femibion 1 und Femibion 2 sind speziell auf die Bedürfnisse in den Schwangerschaftswochen abgestimmt und dafür entwickelt worden. Sie sollten jedoch nur Zusatz und kein Ersatz sein. Hierfür ist

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autorin Pharmazieingenieurin Birgit Wickner

Über unsere Autorin:

Birgit Wickner | Pharmazeutische Kundenbetreuung
Als Pharmazieingenieurin liegt mir die Gesundheit unserer Kunden am Herzen. Um dahingehend optimal beraten zu können, bilde ich mich regelmäßig fort. Mehr über B. Wickner

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Lisa Stenschke, Apothekerin bei mycare.de
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