Laryngitis - Alle Fakten zur Kehlkopfentzündung

✓ Medizinisch geprüft - Lesezeit: 2 Minuten

Von Dr. Leonie Dolder, Medizinjournalistin
Aktualisiert: 26.01.2024

Frau mit Decke über den Schultern die sich an den Hals fässt.

Eine Kehlkopfentzündung (Laryngitis) wird gewöhnlich durch Viren oder Überbeanspruchung ausgelöst. Sie bewirkt eine akute Veränderung der Stimme, vor allem Heiserkeit. Eine Viruslaryngitis klingt von selbst ab. Falls die Symptome länger als drei Wochen persistieren, ist eine Laryngoskopie erforderlich. Unter Umständen müssen andere infektiöse Ursachen oder eine Reizung behandelt werden. Die Symptome können durch Lutschtabletten, Hydratation und Dampfinhalationen gemindert werden.

Welche Funktion hat der Kehlkopf und wo ist er?

Der Kehlkopf, auch Larynx genannt, befindet sich im Hals und spielt eine zentrale Rolle beim Sprechen, Schlucken und Atmen. Er enthält die Stimmbänder und reguliert den Luftstrom in die Lunge. Der Larynx hat zwei wichtige Aufgaben: Zum einen verschließt er beim Schlucken den Eingang zur Luftröhre (Trachea), indem er in Richtung Kehldeckel (Epiglottis) angehoben wird, damit dort keine Speisen hineingelangen. Zum anderen ist er als Tonerzeuger an der Stimmbildung beteiligt.

Was ist eine Kehlkopfentzündung?

Eine Kehlkopfentzündung, medizinisch als Laryngitis bekannt, ist eine Entzündung des Kehlkopfgewebes, die oft mit Heiserkeit und Stimmlosigkeit einhergeht. Die Laryngitis kann akut oder chronisch auftreten.

Infografik Kehlkopfeentzündung: Ursache, Symptome & Behandlung

Kann eine Kehlkopfentzündung chronisch werden?

Ja, eine Kehlkopfentzündung kann chronisch werden, insbesondere wenn sie wiederholt auftritt oder nicht richtig behandelt wird. Die chronische Laryngitis ist eine Entzündung des Kehlkopfes, welche gewöhnlich länger als drei Wochen andauert. Sowohl infektiöse als auch nicht-infektiöse Ursachen sind möglich.

Durch welche Ursachen wird eine Kehlkopfentzündung ausgelöst?

Die häufigste Ursache für eine akute Kehlkopfentzündung sind Infektionen der oberen Atemwege. Als Begleiterscheinung von Husten kann eine Kehlkopfentzündung z. B. bei Bronchitis, Pneumonie, Grippe, Keuchhusten, Masern oder Diphtherie auftreten. Ferner kann eine übermäßige Beanspruchung der Stimme, vor allem durch lautes Sprechen und Singen, ursächlich für eine Kehlkopfentzündung sein. Auch allergische Reaktionen, gastroösophagealer Reflux, Bulimie oder die Inhalation von Zigarettenrauch und bestimmte Medikamente in Aerosolform können zu einer akuten oder chronischen Laryngitis führen.

Es gibt weitere Formen einer Entzündung des Kehlkopfs:

  • Medikamente können ein potenziell lebensbedrohliches Larynxödem auslösen: Ein Larynxödem ist eine Wasseransammlung in der Schleimhaut am Übergang zwischen Rachen und Luftröhre. Dies kommt vor als Reaktion auf gewisse Medikamente.
  • Eine bakterielle Kehlkopfentzündung gibt es auch, ist jedoch extrem selten.
  • Rauchen und die Exposition gegenüber anderen erhitzten Dämpfen können ein Reinke-Ödem verursachen, eine wässrige Schwellung der Stimmbänder.

Welche Symptome sind typisch für eine Kehlkopfentzündung?

Das typische Symptom der Kehlkopfentzündung ist in der Regel ein ständiger Wechsel der Stimmlage. Typische Symptome sind Heiserkeit, Husten, Schluckbeschwerden, und in einigen Fällen kann auch Fieber auftreten.

Die Dauer einer Kehlkopfentzündung variiert. Akute Fälle können innerhalb weniger Tage abklingen, während chronische Formen länger anhalten können, manchmal Wochen oder Monate.

Wie sieht der Krankheitsverlauf bei einer akuten und einer chronischen Kehlkopfentzündung aus?

Eine akute Kehlkopfentzündung dauert in der Regel nur wenige Tage, während eine chronische Form länger anhalten und immer wiederkehren kann. Falls die Symptome länger als drei Wochen andauern, empfiehlt sich eine indirekte oder direkte Kehlkopfspiegelung mit einem flexiblen Laryngoskop.

Wie wird die Kehlkopfentzündung behandelt?

Lutschtabletten, Hydratation und Dampfinhalationen lindern die Symptome und fördern das Abklingen der akuten Kehlkopfentzündung. Inhalieren Sie mit Salzlösung, Salbei oder Eibisch – dafür gibt es praktische Inhalatoren. Das Gurgeln der Lösungen hilft hingegen nicht, weil es den Kehlkopf nicht erreicht. Warme Getränke und Ruhe für die Stimme zählen zu den wirksamen Hausmitteln.

Eine Laryngitis bessert sich auch, wenn mit dem Rauchen aufgehört wird. Falls eine gastroösophageale Refluxkrankheit oder eine arzneimittelinduzierte Laryngitis die Ursache sind, kann auch deren spezifische Behandlung hilfreich sein.

Kann ich einer Kehlkopfentzündung vorbeugen?

Vorbeugende Maßnahmen umfassen die Vermeidung von Rauch und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Um einer Kehlkopfentzündung vorzubeugen, sollte man vermeiden, seine Stimme überzustrapazieren. Ferner sollte man die gängigen Hygienemassnahmen beachten, um Infektionen zu vermeiden.

Die Infos zur Kehlkopfentzündung im Überblick

  • Der Kehlkopf enthält die Stimmbänder und reguliert den Luftstrom in die Lunge.
  • Ursachen für eine Kehlkopfentzündung können Virusinfektionen, übermäßige Stimmbelastung, Rauchen, Reizstoffe in der Luft oder bakterielle Infektionen sein.
  • Bei einer akuten leichten Laryngitis können Sie den Heilungserfolg günstig beeinflussen, indem Sie in erster Linie konsequent die Stimme schonen.

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autorin Ärztin Dr. Leonie Dolder

Über unsere Autorin:

Dr. Leonie Dolder | Ärztin
Ich bin Ärztin und medizinische Autorin aus Leidenschaft. Es liegt mir am Herzen, den Menschen Gesundheitsthemen näher zu bringen und Medizin verständlich zu erklären, denn ein gut informierter und aufgeklärter Patient kann sich besser um sein größtes Gut - seine Gesundheit - kümmern.
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Lisa Stenschke, Apothekerin bei mycare.de
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