Alle Infos zu Hornhaut an Händen und Füßen

✓ Pharmazeutisch geprüft - Lesezeit: 5 Minuten

Von Grit Ritter, Pharmazieökonomin bei mycare.de
Aktualisiert: 18.12.2023

Ein Fuß wird mit einem Bimsstein von Hornhaut befreit.

Hornhaut an den Füßen kennt jeder und hat zumindest ein Großteil der Erwachsenen mehr oder weniger stark ausgeprägt. Als Hühneraugen wird eine besondere Form der Hornhaut bezeichnet. In diesem Fall bildet die Hornhaut einen Sporn und wächst spitz zulaufend in die Tiefe. Auch wenn im Ursprung die Hornhaut als Schutzschild dient, ist der Begriff in unserem Bewusstsein eher negativ besetzt. Sie ist weder schön anzusehen noch angenehm zu fühlen, man mag Hornhaut in der Regel möglichst schnell wieder loswerden oder noch besser der Entstehung vorbeugen.

Wie entsteht Hornhaut?

Die Haut bietet als sogenanntes Flächenorgan eine Abgrenzung des Körpers zur Außenwelt. Sie schützt unter anderem vor krankmachenden Keimen, vor Sonnenlicht, vor dem Austrocknen, aber auch vor äußeren Einflüssen wie physikalischen Belastungssituationen, zum Beispiel Reibung oder Druck. Widerstandsfähig und geschmeidig bleibt unsere Haut nur, wenn sie genügend Feuchtigkeit zur Verfügung hat. Verliert unsere Haut Feuchtigkeit, wird ihre Oberfläche trocken und rissig erscheinen. Besonders die Kombination mit Reibung oder Druck bei weniger günstigem Schuhwerk fördert die vermehrte Entstehung von Hornhaut. Diese Verhornungen oder in der Folge Schwielen oder Hühneraugen sind kein rein kosmetisches Problem mehr, sondern können sich als sehr schmerzhaft erweisen und den Alltag beeinträchtigen.

Infografik Hornhaut: Ursachen, Beschwerden, Behandlung & Vorbeugung

Hat die Hornhaut an Händen und Füßen eine Funktion?

Medizinisch als Callus bezeichnet, benennt diese Art der Hornhaut jene härteren, verdickten Bereiche der Hautoberfläche, die besonders häufig am Fuß an den Fersen und den Ballen auftreten. Vor allem an den Sohlen unserer Füße ist dies leicht nachvollziehbar, unser gesamtes Körpergewicht lastet schließlich täglich auf ihnen.

Bei entsprechender Beanspruchung können auch andere Hautpartien betroffen sein. Beispielsweise ist bei Ruderern oder Gitarrenspielern die Haut an den Händen durch ungewöhnlich viel Druck und Reibung beansprucht und bildet deshalb als natürliche Schutzreaktion vermehrt Hornhaut aus.

Was ist eine Hyperkeratose?

Die Hornschicht ist grundsätzlich eine nützliche Barriere, die die Haut gegen physikalische äußere Einflüsse und auch vor ihrem natürlich einsetzenden Feuchtigkeitsverlust schützt. Ist die Haut jedoch über einen längeren Zeitraum diesem Zuviel an Druck und Reibung ausgesetzt, reagiert sie mit einer vermehrten Hornhautbildung. Der medizinische Ausdruck dafür ist Hyperkeratose.

Welche Beschwerden kann Hornhaut an Händen oder Füßen auslösen?

Optisch äußert sich die Hornhaut zuerst einmal nur als gelbliche Verdickung. Das sieht in der Regel nicht dem Schönheitsideal gesunder Haut entsprechend aus, ist aber in den meisten Fällen harmlos und nicht schmerzhaft. Je dicker und ausgeprägter diese verdickte Schicht wird, desto störender und problembehafteter kann sie sein. Beim normalen Gehen kann die Hornhaut Schmerzsignale senden. Sie kann einreißen und sogenannte Schrunden bilden, auch Rhagaden oder Fissuren genannt. Wenn diese Risse bis in die tieferen Hautschichten reichen, bergen sie ein Infektionsrisiko. Des Weiteren kann ständiger und übermäßiger Druck auch in anderen Folgen wie Hühneraugen resultieren. Um solchen Problemen vorzubeugen, sollte Hornhaut rechtzeitig behandelt werden.

Wie kann ich Hornhaut behandeln?

Wenn die Hornhaut nur ästhetisch störend erscheint, mag man sie in der Regel schon deshalb loswerden. Behandlungsbedürftig wird es spätestens, wenn man die Hornhaut als unangenehm hart wahrnimmt, sie rissig und/oder sehr trocken ist, beziehungsweise ein spannendes Hautgefühl auslöst. Für die Entfernung der Hornhaut zu Hause dienen Hilfsmittel wie ein Hornhautschwamm, ein Bimsstein, eine Hornhautfeile oder ein Hornhauthobel. Diabetiker sollten von der Eigenbehandlung absehen und am besten eine professionelle Fußpflege in Anspruch nehmen. Für medizinische Fußpflege gibt es das Berufsbild der Podologen, sie arbeiten häufig angestellt oder in eigenen Podologie-Praxen. Nach dem Entfernen der Hornhaut ist die Pflege mit feuchtigkeitsspendender Fußcreme empfohlen, um die Hautbarriere zu pflegen und zu schützen, sowie Verletzungen und Infektionen vorzubeugen.

 Tipp: Um vorhandene Hornhaut zu entfernen, gibt es auch spezielle Hornhaut-Reduzier-Cremes wie die Allgäuer Latschenkiefer Hornhaut Reduziercreme Multi-Aktiv.

Wie kann ich Hornhaut vorbeugen?

Abgesehen davon, dass sich Hornhaut aus unterschiedlichen Gründen bildet, gibt es doch einige allgemeingültige Tipps, um einer vermehrten Bildung von Hornhaut an den Füßen vorzubeugen:

  • Achten Sie auf bequemes Schuhwerk. Die Schuhe sollten weder zu eng noch zu weit sein und in keinem Fall drücken. Spezielle Einlagen können gezielt bei bestimmten Fehlstellungen ausgleichen. Wechseln Sie die Schuhe regelmäßig und verzichten Sie, soweit möglich, auf hohe Absätze.
  • Laufen Sie so oft wie möglich und regelmäßig barfuß. Dadurch stärken Sie Ihre Fußmuskulatur, lassen die Füße sprichwörtlich atmen und verbessern ganz automatisch zusätzlich deren Durchblutung.
  • Schützen Sie besonders belastete Stellen mit Druckschutzringen oder -polstern.
  • Gönnen Sie Ihren Füßen regelmäßige Aufmerksamkeit und Pflege. Gut gepflegte Füße sind Voraussetzung, Hornhautbildung präventiv zu begegnen. Die tägliche Pflege mit einer Fußcreme kombiniert mit regelmäßigen Fußbädern hilft trockenen Füßen vorzubeugen.

Was ist ein sogenanntes Hühnerauge?

Als Hühnerauge wird ein Kegel aus Hornhaut bezeichnet, der spitz zulaufend in die Tiefe wächst. Andere Begrifflichkeiten dafür sind Leichdorn, lateinisch Klavus oder im Volksmund auch Krähenauge.

Welche Symptome löst ein Hühnerauge aus?

Wenn dieser verhärtete Kegel die tieferliegende Hautschicht der Dermis erreicht, kann es zu starken Schmerzen kommen. Die Dermis ist mit unzähligen Nerven durchzogen. Sobald Druck die besagte Stelle belastet, reizt das Hühnerauge die Nerven und kann diese Schmerzen auslösen.

Wie kann das Hühnerauge entfernt werden?

Primär trägt man klassisch die verhornte Haut nach dem Aufweichen in warmem Wasser mit einer speziellen Feile oder einem Bimsstein vorsichtig ab. Auf keinen Fall sollte selbst versucht werden, die Hühneraugen mit Messern oder ähnlichen scharfen Gegenständen zu entfernen. Die Haut könnte verletzt werden und Keimen oder Bakterien eine potenzielle Eintrittsstelle schaffen, die schlimmstenfalls in einer Blutvergiftung endet.

Keratolytika sind eine wirksame Alternative. Diese weichen den verhornten Bereich soweit auf, dass nach mehrtägiger Behandlung sich das Hühnerauge in warmem Wasser vorsichtig ablösen lässt. Wirkstoffe wie Salcylsäure können diesen keratolytischen Effekt bewirken und sind als Hühneraugenpflaster oder Tinktur erhältlich.

 Info: Ein Vorteil von wirkstoffhaltigen Hühneraugenpflasterny im Gegensatz zur Tinktur ist, dass sie die verhornte Haut aufweichen, aber gleichzeitig die betroffene Haut polstern und schützen. Der Druck und somit auch die Schmerzen werden zweifach gelindert.

Kann ich Hühneraugen vorbeugen?

Oft ist falsches Schuhwerk die Ursache und daher maßgeblich an der Entstehung von Hühneraugen schuld. Sie treten meistens an den Stellen auf, an denen der Schuh den meisten Druck ausübt. An der Außenseite des kleinen Zehs oder auf den Zehen sind solche häufigen vorkommenden Stellen, aber auch zwischen den Zehen oder an der Fußsohle. Zu enge oder zu harte Schuhe, aber auch Fußfehlstellungen wie ein Hallux valgus, ein Senk- oder Spreizfuß können als Ursache mitverantwortlich sein. Denen entgegenzuwirken, ist die beste Prophylaxe.

Wann muss ich mit Hornhaut oder mit Hühneraugen zum Arzt?

Besonders Diabetiker oder Menschen mit verminderter Durchblutung, Nervenschädigungen oder Einschränkungen in der Mobilität und Motorik sollten Hornhaut von professioneller Hand entfernen lassen. Dem Risiko, sich unbeabsichtigt Verletzungen oder Infektionen zuzuziehen, wird somit vorgebeugt. Wenn trotzdem Schmerzen auftreten oder anhalten, kann der Arzt zu Rate gezogen werden. Gleiches gilt, wenn ein Hühnerauge trotz regelmäßiger Behandlung unverändert bleibt oder große Schmerzen verursacht. Dann sollte ein Arzt aufgesucht werden. Möglicherweise sitzt das Hühnerauge zu tief und kann nur operativ entfernt werden. Starke Entzündungen können unter Umständen auch durch Bakterien hervorgerufen werden und müssen antibiotisch behandelt werden. Bei Kindern oder Rheuma-Erkrankungen sollte auch ein Arzt bei Fußproblemen zeitig genug konsultiert werden.

Alle wichtigen Fakten zu Hornhaut und Hühneraugen kurz zusammengefasst

  • Die Bildung von Hornhaut ist eine natürliche Schutzreaktion unserer Haut. Sie reagiert somit auf erhöhte Belastung wie Reibung und Druck.
  • Regelmäßige Pflege und geeignetes Schuhwerk sind Voraussetzung, einer vermehrten Bildung vorzubeugen.
  • Hühneraugen sind eigentlich nichts anderes als Hornhaut, die einen Sporn bildet und spitz zulaufend in die Tiefe wächst.
  • Keratolytika können helfen, verhornte Haut abzutragen.
  • Hilfsmittel wie Hornhautfeile, -schwamm, Bimsstein oder Hornhauthobel können bei Erwachsenen ohne Vorerkrankungen wie Rheuma oder Diabetes zur Entfernung als Selbstbehandlung eingesetzt werden.
  • Fußprobleme bei Kindern, Diabetikern oder rheumatischen Patienten gehören in ärztliche Hände.

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autorin Pharmazieökonomin Grit Ritter

Über unsere Autorin:

Grit Ritter | Pharmazeutische Kundenbetreuung
Seit über 20 Jahren bin ich im Pharmateam des Unternehmens verwurzelt. Grundlegend dafür ist die Leidenschaft für Gesundheitsthemen incl. Prävention. Regelmäßige Fortbildungen sind da essenziell. Neben Kundenberatung sind Betriebl. Gesundheitsmanagement, Haus- und Reiseapothekenchecks und pharmazeutisches Marketing Schwerpunkte meiner Tätigkeit bei mycare.de. Mehr über G. Ritter

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Lisa Stenschke, Apothekerin bei mycare.de
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