Braucht trockene Haut eine besondere Behandlung?
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Von Lisa Stenschke, Apothekerin bei mycare.de
Aktualisiert: 17.03.2023
Bei sehr trockener Haut sind die Anzeichen oft nicht nur fühlbar, sondern auch sichtbar:
- Rötungen
- Schuppige Haut
- Pergamentenes Aussehen
- Verstärkte Bildung feiner Falten
- Juckreiz
- Spannungsgefühl
- Entzündungsneigung
Dabei sind vor allem die Körperregionen, an denen die Haut naturgemäß dünner oder stark belastet ist, besonders häufig betroffen. Das sind unter anderem die Ellenbogen, Knie, Schienbeine und Füße.
Wie entsteht trockene, rissige Haut?
Neben der jahreszeitlich bedingten Beanspruchung der Derma kann die Trockenheit auch angeboren sein. Akuter Flüssigkeitsmangel kann ebenso zu einer trockenen Körperhaut führen.
Es gibt es noch einige andere Faktoren. Teilweise verstärken diese die Hautveränderung nur, sind also nicht der ursächliche Auslöser. Dazu gehören:
- Diabetes mellitus
- Allergien
- Hormonschwankungen
- Hauterkrankungen
- sehr hohe und sehr niedrige Temperaturen
- Reinigungsmittel
- Nikotin
- Alkohol
- Vitaminmangel
Zudem nimmt die Regenerationsfähigkeit des Derma im Alter ab. Die natürliche Faltenbildung kann sich bei nicht fachgerechter Pflege daher verstärken. Hier drohen schlimmstenfalls Ekzeme und Infekte, wenn die Körperhaut ihren natürlichen Säureschutzmantel verliert. Deshalb ist es wichtig, die Ursache für die trockene Haut zu finden und gleichzeitig die erforderliche Pflege zu gewährleisten.
Trockene Haut richtig pflegen
Experten empfehlen, die noch feuchte Körperhaut nach dem Duschen einzucremen. Die Körpermilch sollte möglichst frei von künstlichen Substanzen und Parfüm sein.
Diese Inhaltsstoffe können lindernd und wohltuend auf die trockenen Hautstellen wirken:
Um die zu Trockenheit neigende Haut nicht zusätzlich zu reizen, sollten Sie die Produkte nicht einmassieren, sondern nur dünn auftragen. Eine regelmäßige Pflegeroutine, mit feuchtigkeitsspendenden Produkten kann Sie bei einer trockenen Haut unterstützen. Wir empfehlen die Bepanthol DERMA Intensiv Gesichtscreme und die Bepanthol DERMA Regenerierende Körperlotion:
Wenn Sie gerne baden, können Sie Ihre Körperhaut mit verschiedenen Zusätzen verwöhnen: Kalt gepresstes Olivenöl ist eine Möglichkeit. Aber auch Milch und Honig eignen sich sehr gut für ein Bad mit trockener Haut.
Entspannend und hilfreich zugleich sind Umschläge. Sie sind auch bei bestehender Neurodermitis geeignet. Über einen feuchten Schlauchverband mit beispielsweise Schwarztee kommt ein trockener Umschlag, sodass sich die betroffene Hautstelle erholen kann. Eine Stunde sollte der Tee mindestens einwirken können.
Neben der geeigneten Pflege gibt es eine Reihe von vorbeugenden Maßnahmen, die das Derma schonen:
Äußere Einflüsse: Äußere Einflüsse mit austrocknender Wirkung sollten reduziert werden. Ausgiebige Sonnenbäder sind für das trockene Derma schädlich, ebenso wie der Kontakt zu reizenden Substanzen in Kosmetik-Produkten..
Reinigung: Häufiges Waschen und Duschen schadet ebenso wie ein heißes Bad.
Pflege: Bei den Seifen ist besondere Vorsicht angesagt. Alkalische Seifen entziehen dem Derma zusätzlich Feuchtigkeit. Auch Shampoos mit entfettender Wirkung sind für Menschen mit trockener Haut nicht geeignet.
Ernährung: Auch die Ernährung ist ein wichtiger Bestandteil der Körperhautpflege. Diese sollte möglichst vitaminreich sein. Eine fettreiche Lebensweise belastet zum Beispiel die Leber. Die Folgen sind auch auf dem Derma sichtbar. So besteht die Gefahr, dass sich Unreinheiten verstärken. Es kann sich also lohnen, in einem Selbstversuch die Nahrungsgewohnheiten für vier Wochen umzustellen, um zu prüfen, ob sich die Hautprobleme verbessern.
Trockene Haut im Winter
Besonders die kalte Jahreszeit entzieht der Körperhaut durch die Kälte draußen und die trockene Heizungsluft in Innenräumen Feuchtigkeit und verstärkt oftmals die Symptome.
Eine reichhaltige Pflege ist daher sinnvoll, um das Derma zu unterstützen. Besonders pflanzliche Fette eignen sich dafür, da sie der natürlichen Lipidschicht sehr ähnlich sind. Infrage kommen zum Beispiel wertvolle Öle aus Argan-Früchten oder Nachtkerzensamen.
Auch hochwertiges Olivenöl versorgt das Derma mit hautverwandten Lipidstoffen und schützt sie vor dem Austrocknen. Emulsionen mit Urea, Propolis, Aloe Vera oder Gammalinolensäure sind eine gute Hautpflege gegen zu viel Trockenheit. Gammalinolensäure findet sich unter anderem in Körpermilch mit Nachtkerzenöl.
Sonnenschutz im Winter
Selbst während der Wintermonate hat die Sonne Kraft – gerade in höher gelegenen Regionen und besonders in den Bergen. Das Thema UV-Schutz spielt demnach auch bei Kälte und vor allem beim Wintersport eine Rolle.
Hier eignet sich spezieller Sonnenschutz für den Winter. Dieser enthält meist hochwertige Lipide und Öle, damit die Körperhaut zusätzlich zum Sonnenschutz auch vor dem Austrocknen durch die Kälte geschützt wird.
Besonders bei Schnee ist dieser angeraten – Schnee und Eis sind ideale Reflektoren der UV-Strahlung. Außerdem nimmt die UVB-Strahlung mit jedem Höhenmeter zu, sodass vor allem Ski-Sportler an einen entsprechenden Sonnenschutz denken sollten.
Hochsensible Haut im Frühling
Wer im Winter trockene Hautstellen hat, kann im Frühling hochsensible, empfindliche Haut bekommen. Sobald es wieder wärmer wird, nimmt die Talgproduktion des Dermas wieder zu – empfindliche Körperhaut reagiert darauf mit Irritationen, Unreinheiten und Entzündungen.
Bei entsprechender Veranlagung und vorgeschädigter Hautstellen dringen sogar Pollen über die Haarfollikel in die oberste Hautschicht ein und lösen allergische Symptome in unterschiedlicher Stärke aus.
Wer bereits weiß, dass die eigene Körperhaut extrem sensibel auf jede Art von Veränderung reagiert, kann vor allem mit der richtigen Pflege schützen, vorbeugen und unangenehme Überraschungen vermeiden. Pflegeprodukte müssen allerdings sorgfältig gewählt werden.
Folgende Inhaltsstoffe haben in Kosmetik für hochsensible, von Allergie bedrohte Körperhaut nichts zu suchen:
- Aggressive waschaktive Tenside zerstören den natürlichen Schutzmechanismus der Haut und öffnen Allergenen Tür und Tor.
- Silikon- oder paraffinhaltige fettige Lotionen verstopfen die Poren und führen zu Akne, Pickeln und Entzündungen.
- Duftstoffe, auch ätherische Öle, können allergische Reaktionen auslösen.
- Konservierungsstoffe können sensible Körperhaut irritieren.
Cremes auf der Basis pflanzlicher Öle mit essenziellen Fettsäuren können das Derma stabilisieren. Zusätze von Niacinamid, einer Form von Vitamin B3, schützen und regenerieren die sensible Körperhaut, während PH-neutrales Duschgel oder Seife den natürlichen Säureschutzmantel der Haut erhält.
Neben der Pflege können auch reichlich Bewegung im Freien, leichte, frische Kost und ausreichend Flüssigkeit helfen. Kräutertees entschlacken und verhelfen damit auch zu einem besseren Hautbild. Die Bestandteile Birke, Löwenzahn oder Brennnessel beispielsweise sind sehr wirksam.
Unersetzlich vor der Anwendung von Pflegepräparaten nicht nur für unreine und müde Haut ist zudem eine sanfte, aber porentiefe Reinigung.
Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.
Über unsere Autorin:
Lisa Stenschke | Apothekerin in der Robert-Koch-Apotheke
Seit 6 Jahren bin ich Apothekerin und von Anfang an mit Herzblut hauptsächlich in den Vor-Ort-Apotheken von myCare e.K. im Einsatz. Eine kompetente, umfassende und vertrauensvolle Beratung der Patienten ist mir sehr wichtig. Auch bei Instagram und Facebook freue ich mich bei "Frag Lisa" auf das Interesse an unseren Produkten. Mehr über L. Stenschke
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