Immunsystem stärken

✓ Medizinisch geprüft - Lesezeit: 5 Minuten

Von Leonie Dolder, Medizinjournalistin
Aktualisiert: 31.03.2025

Eine junge Mutter im Superhelden-Kostüm hält ihr Kleinkind auf dem Arm.

Ein starkes Immunsystem kann durch eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf und Stressreduktion unterstützt werden. Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum schwächen die Abwehrkräfte und Abwehrzellen und machen den Körper anfälliger für Infektionen. Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamin C, Vitamin D und Zink können hilfreich sein, sollten aber nur bei nachgewiesenem Mangel oder erhöhtem Bedarf eingenommen werden. Eine ärztliche Beratung ist sinnvoll, um die richtige Versorgung sicherzustellen und Überdosierungen zu vermeiden.

Was sind Abwehrzellen?

Abwehrzellen, auch Immunzellen genannt, sind spezialisierte Zellen des Immunsystems, die eine zentrale Rolle beim Schutz des Körpers vor Krankheitserregern wie Bakterien, Viren, Pilzen und anderen fremden Stoffen spielen. Sie erkennen und bekämpfen schädliche Eindringlinge, die in den Körper gelangen.

  • T-Zellen: Sie spielen eine Schlüsselrolle bei der Erkennung von infizierten oder abnormen Zellen (z. B. Krebszellen) und bei der Regulierung der Immunantwort.
  • B-Zellen: Diese Zellen produzieren Antikörper, die Krankheitserreger direkt neutralisieren oder markieren, damit sie von anderen Zellen des Immunsystems zerstört werden können.
  • Makrophagen: Diese Zellen fressen und verdauen Fremdstoffe, Bakterien und abgestorbene Zellen. Sie sind auch an der Signalgebung des Immunsystems beteiligt.
  • Neutrophile: Diese Zellen sind die ersten, die bei einer Infektion an den Ort des Geschehens gelangen und dort Bakterien und andere Erreger bekämpfen.
  • Dendritische Zellen: Sie fangen Krankheitserreger ein und präsentieren diese den T-Zellen, um eine gezielte Immunantwort zu aktivieren.

Infografik Immunsystem: Stärkung & immunsystemunterstützende Lebensmittel

Welche Tipps helfen zum Stärken des Immunsystems?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Immunsystem zu stärken und Ihre Gesundheit zu fördern.

Gesunde Ernährung

Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, die reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien ist. Besonders wichtig sind Vitamin C (z.B. in Zitrusfrüchten), Vitamin D (z. B. durch Sonnenlichtexposition oder entsprechende Nahrungsergänzung), Zink (z. B. in Nüssen und Samen) und Eisen (z. B. in Hülsenfrüchten und grünem Blattgemüse). Ausreichend Wasser zu trinken ist ebenfalls wichtig, da der Körper Flüssigkeit benötigt, um Abfallprodukte auszuscheiden und das Immunsystem optimal zu unterstützen. In Absprache mit einem Arzt können bestimmte Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein.

  • Vitamin C: Unterstützt das Immunsystem, enthält es z. B. in Zitrusfrüchten, Paprika, Brokkoli und Kiwis.
  • Vitamin D: Wichtig für die Immunabwehr, vor allem durch Sonnenlichtexposition oder in fettem Fisch wie Lachs und Makrele, aber auch in Pilzen und angereicherten Lebensmitteln.
  • Vitamin A: Fördert die Immunfunktion, in Karotten, Süßkartoffeln, Spinat und Mangold enthalten.
  • Vitamin E: Schützt Zellen vor oxidativem Stress, in Nüssen, Samen, pflanzlichen Ölen und grünem Blattgemüse zu finden.
  • Zink: Unterstützt das Immunsystem, in Fleisch, Hülsenfrüchten, Nüssen und Samen.
  • Eisen: Wichtig für die Blutbildung und Immunfunktion, in rotem Fleisch, Hülsenfrüchten, Spinat und Quinoa enthalten.
  • Selen: Hat antioxidative Eigenschaften, in Paranüssen, Fisch, Eiern und Vollkornprodukten.
 Wichtig: Bevor Sie Präparate einnehmen, ist es ratsam, sich ärztlich beraten zu lassen, um eine Überdosierung oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu vermeiden.

Regelmäßige Bewegung

Moderate körperliche Aktivität wie Spaziergänge, Joggen oder Radfahren kann das Immunsystem stärken und die Durchblutung verbessern. Zu intensive Belastungen können jedoch das Immunsystem schwächen, also sollte ein ausgewogenes Training angestrebt werden. Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft stärkt nicht nur das Immunsystem, sondern fördert auch das allgemeine Wohlbefinden und hilft, den Körper mit wichtigen Vitaminen wie Vitamin D zu versorgen.

Stressmanagement

Chronischer Stress kann das Immunsystem schwächen. Achtsamkeit, Meditation, Yoga oder Atemübungen können helfen, Stress abzubauen und das Immunsystem zu entlasten. Guter, erholsamer Schlaf ist entscheidend für das Immunsystem. Erwachsene sollten etwa 7-9 Stunden Schlaf pro Nacht anstreben, um die Abwehrkräfte optimal zu unterstützen. Es können auch Saunaaufenthalte und Wechselduschen das Immunsystem stärken, indem sie die Durchblutung fördern, den Körper entspannen und die Abwehrkräfte anregen. Ausreichender und stressfreier Schlaf sind entscheidend, um das Immunsystem zu stärken, da sie dem Körper helfen, sich zu regenerieren und seine Abwehrkräfte aufrechtzuerhalten.

Hygiene und Hygienegewohnheiten

Häufiges Händewaschen, das Vermeiden von Kontakt mit erkrankten Personen und das Desinfizieren von Oberflächen tragen dazu bei, Infektionen zu vermeiden und das Immunsystem zu entlasten.

Nicht Rauchen

Das Immunsystem zu stärken gelingt am besten durch eine gesunde Lebensweise, die ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf und Stressbewältigung umfasst. Besonders wichtig ist es, mit dem Rauchen aufzuhören, da Rauchen das Immunsystem schwächt und die Abwehrkräfte gegen Infektionen verringert. Wenn Sie mit dem Rauchen aufhören, verbessern sich nicht nur Ihre Atemwege, sondern auch Ihre allgemeine Gesundheit und Ihr Immunsystem wird gestärkt, da Ihr Körper besser in der Lage ist, schädliche Keime abzuwehren.

Was passiert bei einem schwachen Immunsystem? Was sind die Anzeichen?

  • Bei einer geschwächten Immunabwehr kann es zu einer erhöhten Anfälligkeit für Infekte kommen, da die notwendigen Botenstoffe, die für die Abwehr von Krankheitserregern verantwortlich sind, nicht mehr ausreichend produziert und zusammengesetzt werden können.
  • Langsame Heilung von Wunden: Wenn Schnittwunden oder Verletzungen langsamer als gewöhnlich heilen, könnte dies darauf hinweisen, dass Ihr Immunsystem Schwierigkeiten hat, den Heilungsprozess zu unterstützen.
  • Müdigkeit und Erschöpfung: Anhaltende Müdigkeit, auch nach ausreichendem Schlaf, kann ein Zeichen für ein schwaches Immunsystem sein, da der Körper zusätzliche Energie benötigt, um Infektionen zu bekämpfen.
  • Häufige oder schwerwiegende Erkältungen: Wenn Sie immer wieder an Infekten wie Erkältungen leiden oder die Symptome sehr lange anhalten, ist das ein Hinweis auf ein geschwächtes Immunsystem.
  • Hautausschläge oder wiederkehrende Hautprobleme: Das Immunsystem spielt eine Rolle beim Schutz der Haut, und Hautprobleme wie häufige Ausschläge oder Wunden können auf eine Immunschwäche hindeuten.
  • Haarausfall kann in einigen Fällen mit einer Immunsystemschwäche zusammenhängen. Ein geschwächtes Immunsystem kann durch Stress, Nährstoffmangel oder Autoimmunerkrankungen verursacht werden, die wiederum zu Haarausfall führen können. Besonders Autoimmunerkrankungen wie Alopecia areata (kreisrunder Haarausfall) entstehen, wenn das Immunsystem fälschlicherweise die Haarfollikel angreift.
  • Verdauungsprobleme: Ein schwaches Immunsystem kann auch zu häufigen Verdauungsstörungen wie Durchfall oder Blähungen führen, da das Immunsystem auch den Darm schützt.

Was sind ernsthafte Anzeichen für eine Immunschwäche?

Ernsthafte Anzeichen für eine Immunschwäche, die ärztlich abgeklärt werden sollten, sind häufige oder ungewöhnlich lang anhaltende Infektionen, wiederkehrende Lungenentzündungen, Nebenhöhlenentzündungen oder Pilzinfektionen, sowie schlecht heilende Wunden. Auch anhaltende extreme Müdigkeit, chronische Magen-Darm-Probleme wie Durchfall oder unerklärlicher Gewichtsverlust können auf eine geschwächte Immunabwehr hinweisen. Wenn Infektionen ungewöhnlich schwer verlaufen oder immer wiederkehren, sollte ein Arzt konsultiert werden, um mögliche Ursachen wie Nährstoffmängel, chronische Erkrankungen oder ein geschwächtes Immunsystem abzuklären.

Welchen Effekt haben Rauchen und Alkohol auf das Immunsystem?

Rauchen und Alkohol haben beide negative Auswirkungen auf das Immunsystem und können die Abwehrkräfte des Körpers erheblich schwächen.

Rauchen schädigt das Immunsystem, indem es die Funktion der weißen Blutkörperchen beeinträchtigt, die für die Abwehr von Krankheitserregern wichtig sind. Zudem fördert es Entzündungen im Körper und schwächt die Schleimhäute der Atemwege, wodurch Infektionen wie Erkältungen, Bronchitis oder Lungenentzündungen begünstigt werden. Langfristig erhöht Rauchen auch das Risiko für Autoimmunerkrankungen und verzögert die Wundheilung, da es die Durchblutung verschlechtert.

Alkohol wirkt sich ebenfalls negativ auf das Immunsystem aus, insbesondere wenn er in größeren Mengen konsumiert wird. Er stört die Produktion und Funktion der Immunzellen, wodurch der Körper anfälliger für Infektionen wird. Alkohol kann zudem die Darmflora schädigen, die eine wichtige Rolle für die Immunabwehr spielt. Chronischer Alkoholkonsum führt zu einer verringerten Aufnahme von Nährstoffen wie Vitamin C, Zink und B-Vitaminen, die für ein starkes Immunsystem unerlässlich sind. Außerdem erhöht Alkohol das Risiko für Entzündungen und Lebererkrankungen, die das Immunsystem zusätzlich belasten.

Insgesamt tragen Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum dazu bei, das Immunsystem zu schwächen, wodurch der Körper anfälliger für Infektionen, Entzündungen und chronische Erkrankungen wird. Ein Verzicht oder eine Reduktion kann daher die Abwehrkräfte deutlich stärken und die allgemeine Gesundheit verbessern.

Kann ich mein Immunsystem auch mit Präparaten stärken? Und wann sollte ich das tun?

Ja, es ist möglich, das Immunsystem mit Präparaten wie Vitaminen, Mineralstoffen und anderen Nahrungsergänzungsmitteln zu unterstützen. Besonders Vitamin C, Vitamin D, Zink und Selen sind bekannt dafür, die Immunfunktion zu stärken. Auch Probiotika können die Darmflora unterstützen, die eine wichtige Rolle für das Immunsystem spielt. Allerdings sollten solche Präparate gezielt und nicht wahllos eingenommen werden. Eine ausgewogene Ernährung ist in der Regel ausreichend, um den Körper mit den nötigen Nährstoffen zu versorgen.

Im Winter ist es besonders wichtig, das Immunsystem zu stärken, da kaltes Wetter die Abwehrzellen schwächen kann. Eine ausgewogene Ernährung mit vielen Vitaminen, insbesondere Vitamin C, hilft, das Immunsystem im Winter zu unterstützen. Auch regelmäßige Bewegung an der frischen Luft stärkt die Abwehrkräfte, selbst an kalten Wintertagen. Ausreichend Schlaf und Stressvermeidung sind ebenfalls wichtig, um das Immunsystem im Winter auf Trab zu halten. Zudem sollte man im Winter auf eine gute Flüssigkeitszufuhr achten, um den Körper mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen und das Immunsystem aktiv zu halten.

Können Nahrungsergänzungsmittel und Präparate zur Immunsystemstärkung auch überdosiert werden?

Bevor Sie Präparate einnehmen, ist es ratsam, sich ärztlich beraten zu lassen, um eine Überdosierung oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu vermeiden. Nahrungsergänzungsmittel sind besonders dann sinnvoll, wenn ein nachgewiesener Mangel besteht oder der Körper einen erhöhten Bedarf hat. Beispielsweise in der kalten Jahreszeit, wenn weniger Sonnenlicht verfügbar ist und der Vitamin-D-Spiegel sinkt. Ferner können Nahrungsergänzungsmittel bei häufigen Infekten helfen, um das Immunsystem gezielt zu unterstützen oder während Stressphasen, in denen der Körper mehr Nährstoffe verbraucht. Eine Überdosierung von Präparaten zur Immunstärkung kann negative gesundheitliche Folgen haben, da ein Zuviel an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen den Körper belasten kann. Daher sollten Präparate nur bei nachgewiesenem Mangel und in der richtigen Dosierung eingenommen werden. Eine ärztliche Beratung hilft, Nebenwirkungen oder Langzeitschäden zu vermeiden.

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autorin Ärztin Dr. Leonie Dolder

Über unsere Autorin:

Dr. Leonie Dolder | Ärztin
Ich bin Ärztin und medizinische Autorin aus Leidenschaft. Es liegt mir am Herzen, den Menschen Gesundheitsthemen näher zu bringen und Medizin verständlich zu erklären, denn ein gut informierter und aufgeklärter Patient kann sich besser um sein größtes Gut - seine Gesundheit - kümmern.
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Lisa Stenschke, Apothekerin bei mycare.de
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