Was sind Milien und was kann ich dagegen tun?
✓ Pharmazeutisch geprüft - Lesezeit: 4 Minuten
Von Grit Ritter, Pharmazieökonomin bei mycare.de
Aktualisiert: 26.10.2022
Milien sind kleine Zysten unter der Haut, die meist im Gesicht auftreten. Wegen ihres Aussehens werden die Hautknötchen auch Grieskörner oder Hautgries genannt. Die Zysten bilden sich an den Talgdrüsenausgängen. Jeder kann Milien bekommen – besonders häufig sind jedoch junge Frauen betroffen. Auch Babys und ältere Menschen neigen dazu, Milien zu bilden. Zugegeben: Schön sind die weißen Knötchen nicht, vor allem wenn sie im Gesicht auftreten. Aber sie sind völlig harmlos und verschwinden, je nach Art, mitunter sogar ohne Behandlung nach einiger Zeit wieder. Auch wenn es keinen zwingenden medizinischen Grund gibt, wollen viele Betroffene die lästigen Zysten schnell wieder loswerden. Neben dem primären Hautgries gibt es auch sekundäre Milien.
Wie unterscheidet man primäre und sekundäre Milien?
Für die Entstehung von Griespartikeln lassen sich verschiedene Ursachen ausfindig machen. Häufig liegt eine hormonelle Veränderung zu Grunde. Aber auch das Vorhandensein von unreiner Haut oder Akne kann eine Griesbildung provozieren. Zudem steht Make-up unter Verdacht die Poren zu verstopfen, was recht schnell zu einem kosmetischen Problem führen kann.
Ursachen für Primäre Milien
Sie treten meist plötzlich und unerwartet auf. Sie verbreiten sich im Gesicht, manchmal am Augenlid oder seltener am ganzen Körper. Eine genaue Ursache für ihr Auftreten scheint es kaum zu geben. Auffallend ist jedoch, dass gerade junge Frauen während des Menstruationszyklus oder in den Wechseljahren verstärkt von den Grieskörnern betroffen sind.
Ursachen für Sekundäre Milien
Die zweite Variante kann durch Verletzungen, Hauterkrankungen, Verbrennungen sowie durch Sonnenbrand entstehen. Werden abgestorbene Hautzellen unter der Hautoberfläche eingeschlossen, kommt es zur Bildung von verstopften Poren, welche wiederum mit der Entstehung der weißen Körnchen einhergehen.
Wie kann ich Hautgrieß vorbeugen?
Wenn es um eine gute Vorbeugung geht, dann ist eine regelmäßige, gründliche Hautpflege inklusive Peeling an erste Stelle zu setzen. Da die Ursache für die Entstehung des Grieskorns nicht immer klar ist, sollten Sie Ihre Haut stets mit einer schonenden Waschlotion reinigen. Wenden Sie nach der reinigenden Behandlung gerne ein sanftes Peeling an. Da die sandartigen Körnchen die oberste Hautschicht achtsam abtragen, kann die Pore frei atmen. So verhindern Sie nahezu automatisch die Bildung eines unerwünschten Grießkornes am Körper sowie im Gesicht.
Des Weiteren helfen Gesichts- oder Körper-Dampfbäder, der Grießbildung vorzubeugen. Der Dampf des warmen Wassers öffnet die Poren, erweitert sie ein Stück, so dass in der anschließenden Behandlung talgige Rückstände und Schmutz einfach und zuverlässig mit einem sauberen Tuch weggewischt werden können.
Auf keinen Fall sollten Sie selbst die weißen Pickelchen aufschneiden oder in sie hineinstechen. Hässliche Narben und Infektionen können die Folge sein. Wenn Sie stärker als andere Menschen zu Milien neigen sowie eine empfindliche Haut besitzen, sollten Sie auf ölige Make-ups und Cremes verzichten, da diese die Poren verstopfen und die Zystenbildung begünstigen.
Milien professionell entfernen lassen?
Hautärzte und Kosmetiker bieten eine professionelle Entfernung der Milien an. Da es sich bei Hautgries kaum um eine Krankheit handelt, werten die Krankenkassen ihre Entfernung als einen kosmetischen Eingriff – und übernehmen daher auch keine Kosten. Trotzdem kann es sinnvoll sein, einen Dermatologen oder eine Kosmetikerin mit der Beseitigung der Milien zu beauftragen. Vor allem im empfindlichen Augenbereich ist es wichtig, die Entfernung von einer Fachkraft durchführen zu lassen.
Bei der klassischen Methode wird die Zyste mit einer Lanzette oder scharfen Kanüle angeritzt und der Inhalt entfernt. Der winzig kleine Schnitt heilt in der Regel schnell wieder ab. Bei einer Laserbehandlung wird das Licht des Erbium-Lasers auf die Milien gelenkt. Durch das Abtragen der obersten Hautschicht verschwindet auch die Zyste. Je nach Behandlungsform fallen Kosten von circa 20 bis 80 Euro an.
Was kann ich gegen eine Zystenbildung am Auge tun?
Entstehen Hautgrieß-Knötchen am Auge, sollten Sie Vorsicht walten lassen. Sicher, sie sind völlig harmlos und sollten aus diesem Grund gerne zunächst nur beobachtet werden. Gerade am sensiblen Augenlid fällt das Abwarten besonders schwer. Dennoch sollten Sie weder mit Hausmitteln noch mit spitzen Fingernägeln dem Grießkorn zu Leibe rücken. Die Gefahr einer Verschlimmerung oder sogar einer schweren Entzündung in diesem empfindlichen Bereich ist zu groß. Warten Sie einige Tage ab und halten Sie den Bereich um das Grießkorn herum sauber.
Sollten die Pickelchen hartnäckig bestehen bleiben und mehr als nur stören, sollten Sie dennoch auf Experimente verzichten und gleich den Hautarzt oder die Kosmetikerin konsultieren.
Können Babys auch Milien bekommen?
Es ist keine Seltenheit. Grieskörner treten bei vielen Babys bereits in den ersten Lebenswochen auf. Die winzig kleinen Hautveränderungen zeigen sich etwa um die 3. Lebenswoche. Sie signalisieren eine Art (Hormon-) Umstellung. Die Haut des Babys reagiert auf diese Veränderung nicht selten mit Krüstchen, Pickel oder eben mit weißen Pickelchen. Diese können sich unter Umständen sehr schnell vermehren. Da diese Veränderungen der Haut harmlos und vorübergehender Natur sind, raten Ärzte im allgemeinen zu Geduld.
Wichtig: Die kleinen Zysten tun Ihrem Baby weder weh, noch schaden sie ihm. Das Baby selbst bekommt von den Grieskörnern nichts mit. Lassen Sie den Hautgrieß beim Baby bitte von selbst ausheilen. Dies kann schon einmal einige Wochen dauern, aber danach bekommt das Baby von ganz allein die schöne, reine Haut zurück. Bitte bedenken Sie, dass die Haut Ihres Babys noch empfindlich auf äußere Reize reagiert. Von einer Selbstbehandlung ist deshalb grundsätzlich abzuraten, da die Behandlung dem Baby wehtun könnte. Auch von Cremes sollten Sie Abstand nehmen, da diese zu einer Überproduktion der Talgdrüsen führen können - und damit das Problem eher verschlimmern.
Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.
Über unsere Autorin:
Grit Ritter | Pharmazeutische Kundenbetreuung
Seit über 20 Jahren bin ich im Pharmateam des Unternehmens verwurzelt. Grundlegend dafür ist die Leidenschaft für Gesundheitsthemen incl. Prävention. Regelmäßige Fortbildungen sind da essenziell. Neben Kundenberatung sind Betriebl. Gesundheitsmanagement, Haus- und Reiseapothekenchecks und pharmazeutisches Marketing Schwerpunkte meiner Tätigkeit bei mycare.de. Mehr über G. Ritter
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