Die Ursachen von Hautausschlägen und wie man sie behandelt
✓ Pharmazeutisch geprüft - Lesezeit: 3 Minuten
Von Grit Ritter, Pharmazieökonomin bei mycare.de
Aktualisiert: 21.11.2022
Als größtes Organ des menschlichen Körpers reagiert die Haut auf eine Vielzahl innerer und äußerer Faktoren mit Veränderungen. Häufig kann bereits die Art und Form der Hautveränderung erste Hinweise auf mögliche Auslöser und Ursachen geben. Die Ursachen sind vielfältig und manchmal nicht eindeutig zu identifizieren. Wichtig ist, soweit möglich, vorzubeugen, Viren und Bakterien möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten, der Haut Aufmerksamkeit zu widmen und vor allem, sie zu pflegen. Einfache trockene und juckende Hautstellen können sich ansonsten verändern. Daher braucht die Haut zu jeder Jahreszeit Pflege, besonders im Winter. Der ständige Wechsel zwischen kalter Außenluft und trockener Heizungsluft entzieht der Haut Feuchtigkeit. Allerdings kommt es zusätzlich bereits ab einer Temperatur von acht Grad Celsius zu einer reduzierten Produktion der Talgdrüsen, die ohnehin mit zunehmendem Alter weniger Lipide herstellen. Der schützende Fettfilm nimmt also ab, trockene Hautstellen entstehen und Bakterien können leichter eindringen. Selbst ansonsten anspruchslose Haut neigt dann zu Rötungen, Sprödigkeit oder Juckreiz. Mit einer umsichtigen dem Hauttyp und Jahreszeit angepassten Pflege haben Sie also schon eine Menge zur Prophylaxe von Hautproblemen getan.
Wie erkenne ich einen Hautausschlag?
Der Mediziner nennt Hautveränderungen Effloreszenzen und unterscheidet zwischen den primär auftretenden und den später folgenden sekundären Effloreszenzen. Zu den sogenannten Primäreffloreszenzen gehören beispielsweise Flecken, Knötchen, Quaddeln, Bläschen und Pusteln. Im weiteren Verlauf können sich diese Veränderungen ausbreiten oder zu schuppenden beziehungsweise nässenden Ekzemen, Krusten, flächig erhabenen Hautveränderungen, Geschwüren sowie Haut- und Gewebedefekten weiterentwickeln. Bei unklaren oder neuen Symptomen sollten Sie den Rat eines Mediziners der Eigendiagnose oder -therapie grundsätzlich vorziehen.
Welche weiteren Symptome können neben Hautveränderungen auftreten?
Je nach Ursache der Hautausschläge können begleitend außerdem auch Symptome wie Juckreiz, Schmerzen und / oder Fieber auftreten. In seltenen Fällen kann der Hautauschlag zum Beispiel durch eine Viren-Hepatitis (durch Viren verursachte Leberentzündung) ausgelöst werden. In diesem Fall können unter anderem grippeähnliche Symptome und Gelbsuchterscheinungen, Übelkeit oder Gelenkschmerzen auftreten. Eine chronische Hepatitis zeigt sich manchmal begleitend anhand von Ausschlägen an den Handflächen und Fußsohlen mit starkem Juckreiz.
Welche Ursache kann den Hautausschlag auslösen?
Neben Allergien sind vor allem Viren, Bakterien, Hauterkrankungen und Medikamente Auslöser von Hautausschlägen. Dabei sind die Ursachen jedoch nicht immer einfach zu finden, denn manchmal liegt der Kontakt zu den Auslösern schon einige Zeit zurück. Daneben können Hautausschläge Symptom einer allergischen Reaktion sein oder werden durch den Kontakt zu aggressiven, toxischen Substanzen ausgelöst. Außerdem sollte daran gedacht werden, dass auch Medikamente wie beispielsweise Antibiotika oder psychische Belastungen Hautausschläge verursachen können. Seltener stecken dagegen Autoimmunerkrankungen der Haut, Gefäßentzündungen oder andere Systemerkrankungen hinter den oftmals unangenehmen und belastenden Hautausschlägen.
Welche Krankheiten können zu Hautausschlag führen?
Bekannte Klassiker sind die Hautausschläge der Kinderkrankheiten wie Windpocken, Masern, Röteln oder Scharlach. Diese sind vom Arzt relativ routiniert zu diagnostizieren. Erreger sind hier Viren oder Bakterien. Aber auch infektiöse sowie nichtinfektiöse Hauterkrankungen sind durch typische Hautausschläge gekennzeichnet. Dazu gehören beispielsweise Neurodermitis, Schuppenflechte und Akne aber auch ansteckende Erkrankungen wie Eiterflechte, Pilzinfektionen oder Krätze.
Wie kann ich den Hautausschlag behandeln?
Es erschließt sich von selbst: so vielfältig Art und Ursache der Hautveränderungen, so vielfältig sind auch die Therapieoptionen. Grundsätzlich kann man vereinfacht sagen, dass die lokale Behandlung erkrankter Hautpartien im Vordergrund steht und deshalb Medikamente zur äußeren Anwendung primär eingesetzt werden. Damit sind nicht nur Salben und Cremes gemeint, sondern auch Badezusätze wie Tannolact, Tinkturen wie das kopfhautberuhigende Tonikum von Eucerin, oder mit Wirkstoffen versetztes Verbandmaterial. Salbenkompressen oder Pflaster gibt es zum Beispiel mit Substanzen wie Teer, Jod, Harnstoff oder Schwefel. Immunmodulatoren in Salbendarreichung können das Immunsystem positiv bei entzündlichen Erkrankungen wie Neurodermitis oder Schuppenflechte beeinflussen.
Das körpereigene Nebennierenrindenhormon Kortison zählt sowohl in verschreibungspflichtigen als auch freiverkäuflichen Verbindungen, beispielsweise in der Soventol HydroCort Creme, zu den wichtigsten Arzneimitteln zum Auftragen auf die Haut bei Allergien, Haut- und Autoimmunerkrankungen, Entzündungen und Ekzemen. Oftmals geht es nur allein darum, Symptome wie Juckreiz und Rötung verursacht durch Kratzen zu lindern. Hier können Antihistaminika in Form von Gel, beispielsweise von Fenistil, oder Tabletten wirkungsvoll Abhilfe schaffen
Wann sollte ich mit dem Hautausschlag zum Arzt?
Manche Hautveränderungen brauchen scheinbar nur ein wenig Geduld, Zuwendung und intensive Pflege, um so plötzlich wieder zu verschwinden, wie sie gekommen sind. Schwellung, Juckreiz, Rötung und Schmerzen an der betroffenen Stelle können harmloser Natur sein, aber auch einen ernsteren Hintergrund haben.
Deshalb sollte man die Grenzen der Selbstmedikation unbedingt beachten. Von der Eigenbehandlung absehen sollte man grundsätzlich, wenn die Hautveränderung Kinder oder Säuglinge betrifft. Auch ein plötzlicher, heftiger und eventuell bei zusätzlich unbekannter Ursache auftretender Hautausschlag, der sich allmählich verbreitet oder schubweise auftritt, gehört nicht in die Selbstmedikation. Wenn der Ausschlag sich verändert und sich plötzlich Pusteln, Knoten, Schuppen oder Bläschen bilden, rote Flecken bluten oder zusätzliche Symptome wie Zittern, Fieber oder Atemnot bemerkt werden, sollte schleunigst der Arzt konsultiert werden. Als erster Anlaufpunkt kann der Hausarzt, bei Kindern dementsprechend der Kinderarzt, vielfach schon helfen. Bei spezielleren Fällen wird dieser dann an einen Dermatologen (Hautarzt) oder sonstigen entsprechenden Facharzt überweisen.
Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.
Über unsere Autorin:
Grit Ritter | Pharmazeutische Kundenbetreuung
Seit über 20 Jahren bin ich im Pharmateam des Unternehmens verwurzelt. Grundlegend dafür ist die Leidenschaft für Gesundheitsthemen incl. Prävention. Regelmäßige Fortbildungen sind da essenziell. Neben Kundenberatung sind Betriebl. Gesundheitsmanagement, Haus- und Reiseapothekenchecks und pharmazeutisches Marketing Schwerpunkte meiner Tätigkeit bei mycare.de. Mehr über G. Ritter
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