Alle Fakten zur Naturkosmetik
✓ Pharmazeutisch geprüft - Lesezeit: 2 Minuten
Von Birgit Wickner, Pharmazieingeneurin bei mycare.de
Aktualisiert: 07.07.2023
Naturkosmetik wird von immer mehr Menschen bevorzugt und bewusst ausgewählt. Da Naturkosmetik allerdings kein geschützter Begriff ist, kann es manchmal schwierig sein, die den eigenen Erwartungen entsprechenden Produkte zu finden. Hilfreich können dabei Siegel sein, die Produkte als Naturkosmetik zertifizieren und sichtbar machen. Auch ein Blick auf die Inhaltsstoffe kann Klarheit bringen – Naturkosmetik verzichtet auf bestimmte Inhaltsstoffe, die in konventioneller Kosmetik zu finden sein können.
Naturkosmetik und andere Kosmetikarten
Neben Naturkosmetik und der konventionellen Kosmetik gibt es noch andere Kosmetikarten: Die Bio-Kosmetik sowie die naturnahe Kosmetik. In verschiedenen Punkten entscheiden sie sich untereinander.
Was ist der Unterschied zwischen Naturkosmetik und konventioneller Kosmetik?
Der Unterschied zwischen diesen beiden Kosmetikformen findet sich in den Inhaltstoffen. Vorweg sei gesagt, dass sich auch konventionelle Kosmetik an bestimmten Kriterien orientieren muss. Diese werden von der EU-Kosmetik-Verordnung festgelegt. In dieser Verordnung ist festgehalten, welche Stoffe in welcher Menge in einem Produkt sein dürfen – konventionelle Kosmetik stellt daher kein Gesundheitsrisiko dar. Naturkosmetik verzichtet auf viele der zugelassenen Substanzen. Der Hauptunterschied liegt daher darin, dass sich in konventioneller Kosmetik synthetische Inhaltsstoffe finden, in Naturkosmetik nicht. Außerdem verwendet konventionelle Kosmetik auch Inhaltsstoffe, die zwar laut Kosmetikgesetz erlaubt sind, aber dennoch umstritten sind. Dazu zählen unter anderem Inhaltsstoffe, die mineralölbasiert sind, sowie Parabene oder Silikone. Für den Anbau der Rohstoffe, den Herstellungsprozess oder die Verpackung fallen bei konventioneller Kosmetik zudem keine Regelungen an, Naturkosmetik reguliert dies streng.
Wie unterscheidet sich Bio-Kosmetik von Naturkosmetik?
Biologisch angebaute oder erzeugte Rohstoffe sind das Kernelement der Bio-Kosmetik – und damit auch der Unterschied zur natürlichen Kosmetik: In biologischer Kosmetik müssen laut des Siegels Ecocert 95% der Inhaltsstoffe einen natürlichen Ursprung haben und biologisch angebaut worden sein, 10% des gesamten Produkts muss aus bio-zertifizierten Rohstoffen bestehen.
Warum ist naturnahe Kosmetik keine Naturkosmetik?
Eine Marke, die sich als naturnah versteht, verwendet überwiegend natürliche Inhaltsstoffe. Dadurch reicht sie nah an den Standard der Naturkosmetik heran – erreicht diesen aber nicht ganz. Denn in naturnaher Kosmetik können sich verschiedene chemische Hilfsstoffe in den Produkten finden, die bei dem Naturkosmetik-Standard nicht dabei sein dürften. Naturnahe Kosmetik ist an verschiedenen Informationen auf der Packung zu erkennen, wie „silikonfrei“ oder „ohne Mineralöle“, es ist allerdings kein Naturkosmetik-Siegel vorhanden.
Welche Inhaltsstoffe ersetzt Naturkosmetik?
Kosmetikprodukte sollen im Bereich der Hautpflege, Reinigung, Regeneration oder dekorativen Kosmetik spezielle Aufgaben erfüllen – beispielsweise die Schutzfunktion der Haut zu stärken, für Feuchtigkeit zu sorgen oder sanft zu reinigen. Dafür müssen die Rezeptur und die Inhaltsstoffe separat definierten Eigenschaften entsprechen. Da Naturkosmetik keine synthetischen Inhaltsstoffe verwendet, mussten Alternativen gefunden werden. Unter anderem werden folgende Inhaltsstoffe ersetzt:
Welche Naturkosmetik-Siegel gibt es?
Zertifizierte Naturkosmetik ist an verschiedenen Siegeln zu erkennen. Die Richtlinien umfassen Vorgaben zur Qualität und zum Anbau der Rohstoffe sowie zum Herstellverfahren und zur Verpackung. Vergeben werden die Siegel zudem nicht pro Marke, sondern pro Produkt. Eine Naturkosmetikmarke muss also jedes ihrer Produkte zertifizieren lassen, wenn sie das Siegel auf jedem Produkt haben will. Zu den bekanntesten Siegeln gehören Natrue, Ecocert und BDIH.
Wie sinnvoll sind die Siegel?
Eine Orientierungshilfe sind die verschiedenen Siegel auf jeden Fall bei der Suche nach Naturkosmetik. Um zu verstehen, was hinter jedem Siegel steckt, ist es allerdings wichtig, sich damit auseinanderzusetzen. Die verschiedenen Siegel haben verschiedene Kriterien, die erfüllt werden müssen. Es gibt keine einheitlichen Regelungen, dadurch verfolgt jedes Siegel einen etwas anderen Ansatz. Es gibt beispielsweise Siegel, die die Verwendung von Rohstoffen von toten Tieren verbieten, von lebenden aber erlauben, und Siegel, die die generelle Verwendung von tierischen Rohstoffe, egal ob das Tier lebt oder nicht, ausschließen. Der Unterschied steckt bei den Naturkosmetik-Siegeln daher im Detail.
Naturkosmetik und Allergiker
Allergiker müssen je nach Art der Allergie oft besonders vorsichtig sein bei der Auswahl ihrer Kosmetikprodukte. Auch bei Naturkosmetik kann da keine Ausnahme gemacht werden: Ätherische Öle oder Pflanzenextrakte können der Auslöser für eine Allergie sein. Es ist daher sinnvoll, die Inhaltsstoffe zu überprüfen – egal, ob das Produkt durch ein Siegel ausgezeichnet ist oder nicht.
Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.
Über unsere Autorin:
Birgit Wickner | Pharmazeutische Kundenbetreuung
Als Pharmazieingenieurin liegt mir die Gesundheit unserer Kunden am Herzen. Um dahingehend optimal beraten zu können, bilde ich mich regelmäßig fort. Mehr über B. Wickner
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