8 Tipps gegen Mundgeruch

✓ Pharmazeutisch geprüft - Lesezeit: 3 Minuten

Von Marcus Schulze, Apotheker bei mycare.de
Aktualisiert: 06.02.2023

Eine Frau die mit ihrer Hand vor dem Mund testet, ob sie Mundgeruch hat

Knoblauch oder Zwiebeln können für schlechten Atem sorgen. Sind diese Lebensmittel der Grund, verschwindet der unangenehme Mundgeruch nach einiger Zeit von alleine wieder. Es kann aber auch sein, dass eine andere Ursache dahintersteckt, die entsprechend behandelt werden muss. Mangelnde Zahnhygiene kann eine der Ursachen sein – aber genauso auch eine ernstzunehmende Erkrankung. Verschiedene Tipps können helfen, den üblen Geruch aus dem Mund wieder loszuwerden.

Wie entsteht Mundgeruch?

Der Mund ist, wie der gesamte restliche Verdauungstrakt auch, von unterschiedlichen Bakterien und anderen Mikroorganismen besiedelt. Das warme und feuchte Milieu der Mundhöhle bietet optimale Lebensbedingungen. Neben den guten Bakterien, die die Nahrung zersetzen und für die weitere Verdauung im Magen-Darm-Trakt aufbereiten, gibt es auch Krankheitserreger im Mund. Bei einem intakten Immunsystem stellen diese aber keine Gefahr dar.

Die schlechten Gerüche durch die Nahrung entstehen durch die Zersetzung der Nahrung: Dabei können flüchtige Schwefelverbindungen entstehen, die das Gegenüber als faulen Geruch wahrnehmen kann. Unter anderem passiert dies häufig bei eiweiß- und fetthaltigen Nahrungsmitteln. Blut oder Wunden im Mund können ebenfalls für einen schlechten Atem sorgen, genauso wie zurückgebliebene Nahrungsteilchen oder abgestorbene Zellen, die durch Fäulnisprozesse übel riechende Gase freisetzen.

Ein zusätzlich trockener Mund kann den Mundgeruch dann noch verstärken. Bei zu wenig Speichel wird die Mundhöhle nicht mehr genug gereinigt – der Speichel entsorgt unablässig Keime, Essensreste und Gewebepartikel aus der Mundhöhle. Nachts wird die Speichelproduktion heruntergefahren – einer der Gründe, aus dem viele Menschen mit einem trockenen Mund und Mundgeruch aufwachen. Zu weniger Speichel kann zudem aber auch noch auf andere Ursachen von Mundgeruch hindeuten.

Infografik Mundgeruch: Ursachen und Tipps

Welche Ursachen gibt es für Mundgeruch?

Relativ harmlose Ursachen sind eine ungenügende Mundhygiene oder einfach das Essen von bestimmten Nahrungsmitteln, wie Knoblauch oder Zwiebeln. Durch die ungenügende Mundhygiene können allerdings Erkrankungen am Zahn und Zahnfleisch entstehen. Dazu gehören unter anderem

Die jährliche Kontrolluntersuchung beim Zahnarzt kann frühzeitig auf Probleme in der Mundhygiene aufmerksam machen und das richtige Zähneputzen erklären.

Nicht zu unterschätzen ist allerdings das Auftreten von zu geringem Speichelfluss und damit einhergehendem Mundgeruch. Ursachen dafür können unter anderem

  • Medikamenteneinnahme,
  • Diabetes
  • Erkrankungen im Nasen-Rachen-Raum oder
  • Erkrankungen im Verdauungstrakt sein.

Die Folge können zusätzlich zum Mundgeruch auch spröde Lippen, eingerissene Mundwinkel und ein pelziges Gefühl auf der Zunge sein. Ein Alarmsignal ist auf jeden Fall Atem, der stechend nach Aceton riecht. Dies könnte das Anzeichen einer diabetischen Ketoazidose sein – eine lebensbedrohliche Folge des Typ 1-Diabetes. Wird der Patient nicht umgehend intensivmedizinisch behandelt, fällt er ins diabetische Koma. Wenn der eigene Atem nach Urin riecht, ist es nicht nur extrem störend, sondern definitiv ein Hinweis auf eine mögliche Nierenfunktionsstörung. Werden Schadstoffe nicht mehr ausreichend gefiltert, gelangen sie über das Blut in die Lunge und werden so ausgeatmet.

Tipps gegen Mundgeruch

Liegt der Mundgeruch nicht an der Mundhygiene, wird dieser je nach Ursache behandelt. Bei Erkrankungen im Nasen-Rachen-Raum, wie einem chronischen Schnupfen oder Nasenpolypen, ist der Hausarzt zusammen mit dem HNO-Arzt der richtige Ansprechpartner. Krankheiten, die den Verdauungstrakt betreffen, liegen in der Verantwortung von Internisten, beziehungsweise Gastroenterologen. Hier können unter anderem Magengeschwüre oder Sodbrennen den unangenehmen Geruch aus dem Mund auslösen. Bei Diabetes als Ursache für Mundgeruch ist der behandelnde Diabetologe der passende Ansprechpartner. Abgesehen davon können Betroffene auch selbst etwas gegen den üblen Geruch aus dem Mund tun:

  • Tipp 1: Zähne putzen und Zahnbürsten regelmäßig wechseln.
  • Tipp 2: Zungenreinigung mit einer weichen Zahn- oder Zungenbürste nicht vergessen
  • Tipp 3: Zahnspangen, -prothesen oder Implantate mindestens einmal täglich nach Anweisung des Arztes mit einer Bürste säubern.
  • Tipp 4: Mundspülungen können Bakterien im Mund bekämpfen.
  • Tipp 5: Zuckerfreier Kaugummi oder spezielle Kautabletten werden als Primärmaßnahme empfohlen Sie entfalten besonders im oberen Verdauungstrakt vom Mund über Speiseröhre bis zum Magen ihre Wirkung und leisten außerdem einen wichtigen Beitrag zur Ausleitung von Schadstoffen aus dem Organismus.
  • Tipp 6: Viel trinken, am besten Wasser oder Mineralwasser.
  • Tipp 7: Ausgewogen ernähren, nur wenig oder keinen Alkohol trinken.
  • Tipp 8: Rauchen aufgeben.
 Zusatztipp: Bei zu wenig Speichel können verschiedene Produkte, wie das Aldiamed Speichelergänzung Mundspray, gegen die Mundtrockenheit helfen.

Was mache ich, wenn ich Mundgeruch bei anderen Menschen bemerke?

Auch wenn es bei einem selbst ein Gefühl der Peinlichkeit auslöst, wenn man Mitmenschen auf ein ästhetisches Manko hinweist, so tut man dem Betroffenen letztlich einen Gefallen. Oftmals können Betroffene ihren eigenen Mundgeruch nicht wahrnehmen und sind völlig überrascht von dem Problem zu hören.

Sorgen Sie dafür, dass Sie mit dem Betroffenen unter vier Augen sprechen und stellen Sie ihn niemals in der Öffentlichkeit bloß. Bei Themen, die die Körperhygiene betreffen, ist es oft zielführend, wenn es eine Vertrauensperson des gleichen Geschlechtes anspricht. Formulierungen wie „selbst fällt es einem oft nicht auf…“ können ebenso hilfreich sein wie „Ich möchte dich nicht verletzen.“ Jemanden auf seinen Mundgeruch hinzuweisen, ist ein sensibles, aber notwendiges Thema, um dem Betroffenen die Möglichkeit zu geben Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autor Apotheker Marcus Schulze

Über unseren Autor:

Marcus Schulze | Apotheker in der Kreisel-Apotheke
Ich bin seit 2016 Apotheker und seit Mitte 2017 bei mycare in der Kreisel-Apotheke tätig. Ich berate gerne umfassend zu allen Gesundheitsfragen. Durch ständiges Lernen nach dem Studium erweitere ich meine Beratungskompetenzen abseits der üblichen Medikamente, um so dem Kunden ein breites Wissen anbieten zu können. Mehr über M. Schulze

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Lisa Stenschke, Apothekerin bei mycare.de
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