Der Leitfaden zu Xylometazolinhydrochlorid

✓ Medizinisch geprüft - Lesezeit: 3 Minuten

Von Dr. Leonie Dolder, Medizinjournalistin
Aktualisiert: 08.12.2023

Der Wirkstoff Xylometazolinhydrochlorid wird in Nasensprays gegen verstopfte Nasen eingesetzt. Er verengt die Blutgefäße in der Nasenschleimhaut, lindert Symptome von Erkältungen und Allergien und reduziert die Nasenschleimproduktion. Die Anwendung erfolgt lokal als Nasenspray oder -tropfen. Die langfristige Anwendung kann zu Abhängigkeit führen, weshalb eine schrittweise Entwöhnung und ärztliche Betreuung empfohlen werden.

Was ist Xylometazolinhydrochlorid?

Xylometazolinhydrochlorid ist ein Wirkstoff, der häufig in Nasensprays und -tropfen verwendet wird. Er gehört zu der Gruppe der Alpha-2-Adrenergen Agonisten und hat eine gefäßverengende Wirkung. Dies bedeutet, dass er die Blutgefäße in der Nasenschleimhaut verengt, was zu einer Abschwellung führt.

Bei welchen Beschwerden wird Xylometazolinhydrochlorid eingesetzt?

Xylometazolinhydrochlorid wird vor allem bei Erkältungen, Schnupfen und anderen nasalen Beschwerden eingesetzt, die mit einer verstopften Nase einhergehen. Es kann auch bei allergischer Rhinitis und Sinusitis Anwendung finden.

Wie lindert Xylometazolinhydrochlorid die Symptome?

Der Wirkstoff lindert die Symptome, indem er die Blutgefäße in der Nasenschleimhaut verengt. Durch diese sogenannte Vasokonstriktion wird die Schwellung reduziert, was zu einer verbesserten Atmung durch die Nase führt. Auch die Produktion von Nasensekret wird verringert. Dies führt zu einer erleichterten Atmung bei verstopfter Nase.

Wie wird Xylometazolinhydrochlorid angewendet?

Xylometazolinhydrochlorid wird üblicherweise lokal angewendet, entweder in Form von Nasenspray oder Nasentropfen. Es sollte direkt in die Nase gesprüht oder getropft werden. Die Wirkung von Xylometazolinhydrochlorid tritt relativ schnell ein, oft innerhalb weniger Minuten nach der Anwendung. Dies macht es zu einem effektiven Mittel, um sofortige Erleichterung bei einer Nasenverstopfung zu bieten.

Die Anwendung von abschwellendem Nasenspray, einschließlich solchen mit Xylometazolinhydrochlorid, sollte nicht über einen längeren Zeitraum erfolgen. In der Regel wird empfohlen, solche Sprays nicht länger als 7 bis 10 Tage am Stück zu verwenden, um die Entwicklung von Abhängigkeit und einem Gewöhnungseffekt zu vermeiden.

Es gibt verschiedene Nasensprays auf dem Markt, die helfen können ohne die Gefahr einer Abhängigkeit. Kochsalzlösungsbasierte Nasensprays wie das Hysan Salinspray sind eine nicht-medikamentöse Option, die die Nasenschleimhaut befeuchtet und dabei hilft, Verstopfung zu lösen, ohne die gleiche Suchtgefahr wie abschwellende Nasensprays zu haben.

Die Anwendung von Xylometazolinhydrochlorid erfolgt üblicherweise lokal, für eine möglichst gute Wirkung verwenden Sie folgende Punkte:

• Reinigen Sie Ihre Nase, indem Sie leicht schnäuzen, um überschüssiges Sekret zu entfernen.
• Lesen Sie die Anweisungen auf der Verpackung sorgfältig durch. Schütteln Sie das Nasenspray gut, wenn dies in den Anweisungen angegeben ist.
• Neigen Sie den Kopf leicht nach hinten, um eine gute Position für die Anwendung zu erhalten. Sie können sich auch hinlegen, damit der Wirkstoff wirklich im hinteren Teil der Nase ankommt.
• Setzen Sie das Nasenspray oder den Tropfer in das Nasenloch ein und sprühen bzw. träufeln Sie die empfohlene Menge gemäß den Anweisungen des Herstellers.
• Atmen Sie leicht durch die Nase ein, um sicherzustellen, dass das Medikament die Nasenschleimhaut erreicht.
• Achten Sie darauf, die empfohlene Dosierung nicht zu überschreiten. Verwenden Sie das Medikament nicht länger als empfohlen.
• Verwenden Sie Ihr Nasenspray oder Ihre Tropfen nicht mit anderen Personen, um die Verbreitung von Infektionen zu verhindern.

Für welche Altersgruppen ist der Wirkstoff freigegeben

In der Regel ist der Wirkstoff für Erwachsene und Kinder ab einem bestimmten Alter zugelassen. Es wird nach Dosierung unterschieden: Ab zwei Jahren stehen Tropfen und Sprays mit 0,05 Prozent zur Verfügung und ab sechs Jahren gibt es dann diverse Präparate mit einer Konzentration von 0,1 Prozent Xylometazolin. Es ist wichtig, die Altersbeschränkungen auf dem Produkt oder nach ärztlicher Anweisung zu beachten. Generell sollte die Anwendung von abschwellendem Nasenspray bei Kindern mit Vorsicht erfolgen und nach den Empfehlungen eines Arztes oder Apothekers erfolgen, um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden.

In Deutschland ist Xylometazolinhydrochlorid in Form von Nasensprays und -tropfen rezeptfrei erhältlich.

Wie sollte der Wirkstoff dosiert werden?

Xylometazolin wird je nach Bedarf zwei- bis dreimal täglich mit einem Sprühstoß oder einem Tropfen in jede Nasenöffnung angewendet. Für Erwachsene ist 0,1%iges Xylometazolinhydrochlorid indiziert, für Kinder unter 6 Jahren hingegen 0,05%iges.

Gibt es Nebenwirkungen beim Einsatz von Xylometazolinhydrochlorid?

Ja, wie bei vielen Medikamenten können auch bei der Verwendung von Xylometazolinhydrochlorid Nebenwirkungen auftreten. Dazu gehören beispielsweise Brennen in der Nase, Niesen, trockene Schleimhäute oder vorübergehende Reizungen. In seltenen Fällen können auch Nebenwirkungen wie erhöhter Blutdruck auftreten.

Wer sollte Xylometazolinhydrochlorid nicht verwenden?

Personen mit bestimmten gesundheitlichen Bedingungen, wie schwerem Bluthochdruck oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sollten Xylometazolinhydrochlorid nicht verwenden. Schwangere und stillende Frauen sollten vor der Anwendung ebenfalls Rücksprache mit ihrem Arzt halten.

Ist eine Abhängigkeit von dem Wirkstoff möglich?

Ja, es besteht die Möglichkeit, von Xylometazolinhydrochlorid süchtig zu werden. Die langfristige Anwendung von abschwellenden Nasensprays, die Xylometazolinhydrochlorid enthalten, kann zu einer Toleranzentwicklung führen. Das bedeutet, dass im Laufe der Zeit höhere Dosen benötigt werden, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Zudem kann die Nasenschleimhaut durch den ständigen Gebrauch empfindlicher werden und schneller anschwellen, sobald das Medikament nicht mehr verwendet wird.

Die Abhängigkeit von abschwellenden Nasensprays wird als Rhinitis medicamentosa oder "Rebound-Nasenschleimhautschwellung" bezeichnet. Um diese Art der Abhängigkeit zu vermeiden, wird empfohlen, abschwellende Nasensprays nur für kurze Zeiträume und gemäß den Anweisungen des Arztes oder Herstellers zu verwenden. Bei anhaltenden Nasenproblemen sollten Sie ärztlichen Rat einholen, um alternative Behandlungsmöglichkeiten zu besprechen.

Wie wird eine Sucht nach Xylometazolinhydrochlorid behandelt?

Die Behandlung einer Xylometazolinhydrochlorid-Abhängigkeit beinhaltet in der Regel das schrittweise Reduzieren der Dosierung, um Entzugserscheinungen zu minimieren. Unterstützende Maßnahmen, wie die Anwendung von Kochsalzlösungen zur Befeuchtung der Nasenschleimhaut, können ebenfalls hilfreich sein. Bei schwerwiegender Abhängigkeit sollte die Behandlung unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.

Im Überblick: Die Fakten zu Xylometazolinhydrochlorid

• Xylometazolinhydrochlorid ist ein Alpha-2-Adrenerger Agonist, der als Wirkstoff in Nasensprays und -tropfen zur Anwendung kommt.
• Der Wirkstoff verengt die Blutgefäße in der Nasenschleimhaut, was zu einer Abschwellung führt und die Symptome von verstopften Nasen bei Erkältungen, Allergien und anderen nasalen Beschwerden lindert.
• Die Anwendung erfolgt lokal durch Sprühen oder Tropfen direkt in die Nase.
• Die Dosierung variiert je nach Alter und individuellen Bedürfnissen, wobei die Altersbeschränkungen beachtet werden sollten.
• Nebenwirkungen können auftreten, darunter Brennen, Niesen und trockene Schleimhäute. In seltenen Fällen sind auch systemische Nebenwirkungen möglich.
• Personen mit bestimmten gesundheitlichen Bedingungen, wie schwerem Bluthochdruck, sollten Xylometazolinhydrochlorid nicht verwenden.
• Bei längerer Anwendung besteht das Risiko einer Abhängigkeit, die mit einer schrittweisen Entwöhnung und ärztlicher Betreuung behandelt werden sollte.

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

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