Ein Überblick über rheumatische Erkrankungen
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Von Grit Ritter, Pharmazieökonomin bei mycare.de
Aktualisiert: 31.01.2025

Der Begriff "Rheuma" stammt aus dem Griechischen und bedeutet "fließen". In der Antike dachte man, dass schleimige Ströme vom Kopf bis in die entlegenen Körperteile fließen und dabei Krankheiten auslösen. Heute verbinden wir mit Rheuma die ausstrahlenden Schmerzen und Beschwerden, die von einem Gelenk zum nächsten wandern. Für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Rheuma ein Sammelbegriff für viele Erkrankungen des Bewegungsapparats, die fast immer mit Schmerzen und häufig auch mit Bewegungseinschränkungen verbunden sind.
Was ist Rheuma?
Medizinisch wird heutzutage häufiger der Begriff rheumatische Erkrankungen verwendet, da unter diesem Begriff mehr als 100 unterschiedliche Krankheitsbilder zusammengefasst sind. Rheuma kann Gelenke, aber auch Muskeln, Bänder, Sehnen und sogar Organe betreffen. Viele der rheumatischen Erkrankungen sind chronisch, das bedeutet, dass sie zwar heute gut behandelt werden können, jedoch nicht vollständig heilbar sind. Daher ist es besonders wichtig, Rheuma frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig mit der Behandlung zu beginnen. So lässt sich der Verlauf häufig verlangsamen, und die Lebensqualität kann erhalten bleiben.
Ursachen von Rheuma - Was steckt hinter den rheumatischen Erkrankungen?
Einige rheumatische Erkrankungen haben bekannte Ursachen: So tritt beispielsweise Arthrose meist aufgrund von Verschleiß oder Überbeanspruchung auf. Risikofaktoren für solche Erkrankungen sind unter anderem Übergewicht, gelenknahe Knochenbrüche oder eine fehlende Bewegung über längere Zeiträume. Sehnenscheidenentzündungen entstehen durch wiederholte Belastung der Sehnen.
Andere rheumatische Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis oder Vaskulitiden haben noch immer unbekannte Ursachen. Diese Erkrankungen beruhen meist auf Entzündungsprozessen, die das Abwehrsystem gegen den eigenen Körper richtet (Autoimmunerkrankungen). Bei frühzeitiger Diagnose und gezielter Therapie lässt sich der Verlauf jedoch häufig günstig beeinflussen.
Wie lässt sich das weite Feld der rheumatischen Erkrankungen einteilen?
Rheumatische Erkrankungen lassen sich in mehrere Gruppen unterteilen. Hier eine Übersicht der wichtigsten Krankheitsbilder:
1. Entzündlich-rheumatische Erkrankungen
Diese Erkrankungen basieren auf entzündlichen Prozessen. Bekannte Beispiele sind rheumatoide Arthritis, Morbus Bechterew und Vaskulitiden. Sie betreffen oft mehrere Gelenke und können zu schweren Bewegungseinschränkungen führen.
2. Verschleißbedingte rheumatische Erkrankungen
Zu dieser Gruppe gehört Arthrose, die durch den Abbau von Knorpel in den Gelenken entsteht. Meistens sind Knie- und Hüftgelenke betroffen, und mit steigendem Alter tritt Arthrose immer häufiger auf.
3. Stoffwechselbedingte rheumatische Erkrankungen
Hierzu zählt vor allem Gicht, eine Erkrankung, die durch eine erhöhte Harnsäure im Blut verursacht wird. Diese kann sich in den Gelenken ablagern und dort starke Schmerzen hervorrufen.
4. Rheumatische Erkrankungen der Weichteile
Fibromyalgie ist die bekannteste Erkrankung dieser Gruppe. Sie betrifft die Muskeln, Sehnen und Bänder und verursacht Schmerzen ohne sichtbare körperliche Veränderungen. Psychische Faktoren können die Schmerzen verstärken.
5. Chronische Knochenerkrankungen
Zu dieser Gruppe gehört Osteoporose, bei der die Knochendichte sinkt, was vor allem ältere Frauen betrifft. Durch den Abbau von Knochensubstanz werden die Knochen anfälliger für Frakturen.
Was sind die Symptome von Rheuma?
Die häufigsten Symptome von Rheuma sind Gelenkschmerzen, oft verbunden mit Rötung, Schwellung und Überwärmung der betroffenen Stellen. Weitere Anzeichen können eine Bewegungseinschränkung, Fieber, Nachtschweiß und Müdigkeit sein.
Je nach Art der rheumatischen Erkrankung variieren die Symptome. Bei einer rheumatoiden Arthritis beispielsweise sind meist mehrere Gelenke betroffen, während Gicht vor allem plötzliche, sehr schmerzhafte Gichtanfälle in einem Gelenk verursacht.
Wie wird Rheuma behandelt?
Die Behandlung von Rheuma richtet sich nach der Art und dem Verlauf der Erkrankung. Bei akuten Schmerzzuständen werden häufig entzündungshemmende Medikamente und Schmerzmittel eingesetzt. Bei Arthrose oder Verspannungen helfen Wärmeanwendungen wie Fangopackungen, Rheumabäder oder Massagen.
Bewegungstherapien wie Krankengymnastik oder gezielte Sportarten wie Schwimmen, Joggen oder Radfahren stärken die Muskeln und Gelenke und lindern so die Schmerzen. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Seefisch und Omega-3-Fettsäuren aus Leinsamen und Walnüssen kann ebenfalls die Symptome mildern.
Für schwerere Fälle, etwa bei rheumatoider Arthritis, kann eine Operation nötig sein, bei der entzündetes Gewebe entfernt wird, um die Beweglichkeit der Gelenke zu verbessern.
Überblick über rheumatische Erkrankungen - Das Wichtigste im Kurzformat
- Rheuma ist ein Sammelbegriff für über 100 verschiedene Erkrankungen des Bewegungsapparats.
- Häufige Symptome sind Gelenkschmerzen, Schwellungen, Überwärmung und Bewegungseinschränkungen.
- Ursachen können Verschleiß, Entzündungen oder Stoffwechselstörungen sein.
- Zu den bekanntesten rheumatischen Erkrankungen gehören Arthrose, rheumatoide Arthritis, Gicht und Osteoporose.
- Frühzeitige Diagnose und individuelle Therapie sind entscheidend, um den Verlauf der Erkrankung zu beeinflussen und die Lebensqualität zu erhalten.
- Behandlungsmöglichkeiten umfassen Medikamente, Wärme- und Kältebehandlungen, Bewegungstherapie und in schweren Fällen auch Operationen.
Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Über unsere Autorin:
Grit Ritter | Pharmazeutische Kundenbetreuung
Seit über 20 Jahren bin ich im Pharmateam des Unternehmens verwurzelt. Grundlegend dafür ist die Leidenschaft für Gesundheitsthemen incl. Prävention. Regelmäßige Fortbildungen sind da essenziell. Neben Kundenberatung sind Betriebl. Gesundheitsmanagement, Haus- und Reiseapothekenchecks und pharmazeutisches Marketing Schwerpunkte meiner Tätigkeit bei mycare.de. Mehr über G. Ritter
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