Was ist eine Menstruationstasse?

✓ Pharmazeutisch geprüft - Lesezeit: 3 Minuten

Von Grit Ritter, Pharnazieökonomin bei mycare.de
Aktualisiert: 07.04.2021

Menstruationstasse liegt auf einem Beutel. Im Hintergrund liegen Tampons.

Was Tampons, Slipeinlagen und Binden sind, weiß jede Frau. Menstruationstassen hingegen stoßen immer mal wieder auf fragende Gesichter. Dabei gehören gerade auch die Tassen zu den wichtigen Utensilien während einer Periode und sind eine sehr gute Alternative. In Deutschland gehören Menstruationstassen noch zu den „Außenseitern“, dabei vereinen sie insgesamt mehr Vorteile, als manch eine vielleicht denkt. Die wiederverwendbare Menstruationstasse (oder -kappe) wird aus verschiedenen Materialien zum Beispiel aus Latex, medizinischem Silikon, TPE oder Naturkautschuk hergestellt. Bei der Menstruationstasse handelt es sich um einen kelchartigen Becher, der als Alternative zu Binden oder Tampons genutzt wird.

Welche Größe ist die Richtige?

Eine normal große Menstruationskappe fängt in etwa 30 ml Flüssigkeit auf. Zum Schieben beziehungsweise zum Einführen der Tasse in die Scheide dient ein schmaler Stiel. Sollte dieser zu lang ausfallen, kann er nach und nach gekürzt werden. Menstruationskappen sind in verschiedenen Größen erhältlich und selbst für starke Blutungen geeignet. Pauschal empfiehlt sich für junge Mädchen oder Frauen, die noch nicht vaginal entbunden haben, die kleinste Größe. Dementsprechend wird die größere Ausführung der Tasse eher von Frauen über 25 Jahren verwendet. Und ist für Frauen geeignet, die bereits ein Kind vaginal entbunden haben.

Wie wende ich sie an?

Die Tampon-Alternative wird mit sauberen Händen angefasst und in Position gebracht. Wer unter einer eher trockenen Scheide leidet, kann die Tasse mit Gleitgel oder mit Wasser anfeuchten. Verschiedene Falttechniken helfen, die bequemste Form des Einführens zu finden. Sitzt die Menstruationstasse richtig, entfaltet sie sich. Mit den Fingern kann geprüft werden, dass sie wirklich rund ist. Erst dann ist sichergestellt, dass die Tasse in der Vagina richtig sitzt und das Blut aufnehmen kann. Ob eine Frau die Menstruationskappe nun lieber im Liegen, im Sitzen oder im Stehen einsetzt, bleibt vollkommen ihr überlassen. Die Menstruationstasse als solche funktioniert mit sanftem Unterdruck, gehalten von der Scheidenmuskulatur.

Wie tief muss ich die Tasse einführen?

Im Prinzip darf die klassische Menstruationstasse genauso tief wie ein Tampon in die Scheide eingeführt werden. Dieses Prinzip ist unabhängig von der Größe des Bechers. Nehmen Sie sich ein wenig Zeit für jede Anwendung. Es ist wichtig, dass Sie das richtige Gefühl für den Cup entwickeln. Hektische Bewegungen, sowohl beim Einbringen als auch beim Entfernen der Tasse, sind unbedingt zu vermeiden, da es dadurch eventuell zu Schleimhautreizungen oder kleinen Verletzungen kommen kann. Zum Einführen dient der Stiel am unteren Ende des Cups. Dieser hilft die gefaltete Kappe richtig zu positionieren und leicht wieder zu entfernen.

Wie reinige ich die Menstruationstasse?

Die Reinigung der Menstruationstassen erfolgt nach jeder Benutzung. Achten Sie bitte immer darauf, dass Ihr Menstruationscup sich immer in hygienisch einwandfreien Zustand befindet. Gerade beim Menstruationsbecher können sich Bakterien und Keime schnell ansiedeln. Zum Reinigen des Cups benutzen Sie vorzugsweise klares, warmes Wasser oder neutrale, sanfte Seifenprodukte. Verwenden Sie keine scharfen Reinigungsmittel und spülen Sie ausreichend nach. Während eines Wechsels auf einer öffentlichen Toilette reicht ein gründliches Abwischen mit Toilettenpapier. Vor dem ersten Gebrauch und nach jeder Periode sollten Sie die Menstruationskasse in kochendem Wasser sterilisieren.

Wie oft ist eine Tasse zu leeren?

Das Menstruationsgefäß nimmt doppelt so viel Flüssigkeit auf wie zum Beispiel ein Tampon oder eine Binde. Trotzdem ist es klug, die Tasse während der Periode täglich mehrmals zu leeren. Wie oft, das hängt von der individuellen Stärke der Periodenblutung ab. Verspüren Sie einen sanften Druck im Beckenbodenbereich, ist dies das Signal zum Wechseln. Fangen Sie am besten mit einem kleinen Cup an. Schauen Sie, ob dieser Ihrem Bedarf gut bedient. Zu häufiges Wechseln kann ein Zeichen dafür sein, dass Sie aufgrund Ihrer starken Tage die nächst größere Cup-Stärke benötigen. Gegen anfängliche Unsicherheit hilft die zusätzliche Nutzung einer Binde oder einer Slipeinlage. Nach einiger Zeit spüren Sie von ganz allein, wann die Tasse geleert werden muss.

Wie lange verwenden?

Eine starke Blutung bedarf eines großen Cups, während leichte Blutungen selbst auf längere Sicht gut mit der kleineren Version auskommen. Eine große Tasse kann zum Beispiel bis zu fünf Stunden (manchmal auch länger) getragen werden. In seiner Gesamtheit hält ein Menstruationsgefäß laut Hersteller mehrere Jahre. Das Praktische: den Cup können Sie nahezu überall hin mitnehmen. Schnell in der Handtasche oder im Koffer verstaut, bewahrt es Sie vor einem „Unglück“ (zum Beispiel bei unregelmäßiger Periode). So können Sie, wo immer Sie sich gerade aufhalten, schnell eine öffentliche Toilette aufsuchen und den Schaden abwenden, bevor er entsteht. Wichtig ist, dass die Menstruationstasse lichtgeschützt und in einer luftdurchlässigen Verpackung (zum Beispiel einem Stoffbeutelchen) aufbewahrt wird.

Was gilt es zu beachten?

Beim ersten Mal braucht es etwas Übung, dann lässt sich die Tasse jedoch einfach und leicht wie ein Tampon benutzen. Äußerst selten kann es während der Anwendung dieser Menstruationshilfe (das Gleiche gilt übrigens für Tampons) zu gesundheitlichen Komplikationen, bspw. „Toxisches Schocksyndrom“ (TSS) kommen. Plötzlich auftretendes hohes Fieber, Schwindel, massive Kreislaufprobleme oder Übelkeit können ein Hinweis auf TSS sein. Achten Sie deshalb bitte streng darauf, die Menstruationstasse nicht über die empfohlene Zeit hinaus zu tragen. Entfernen Sie die Tasse spätestens nach fünf Stunden. Vergessene Kappen können Bakterienansiedlungen begünstigen und so Giftstoffe freisetzen, welche sich im ganzen Körper verteilen. Auch führt ein überzogener Gebrauch öfter mal zu unangenehmen Entzündungen im Scheidenbereich.

Die für nachhaltige Frauenhygiene bestimmten Becher bringen viele Vorteile mit sich:

  • Wiederverwendbarkeit,
  • lange Haltbarkeit,
  • hohe Flüssigkeitsaufnahme,
  • verschiedene Größen,
  • guter Sitz und
  • leichte Handhabung.

Die Tassen finden in jeder Handtasche Platz und sind somit ideal für unterwegs. Bei ordnungsgemäßer Verwendung nach Vorschrift und regelmäßiger, intensiver Reinigung gilt die Silikon-Menstruationstasse als sichere und dauerhafte Begleiterin während der Periode.

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autorin Pharmazieökonomin Grit Ritter

Über unsere Autorin:

Grit Ritter | Pharmazeutische Kundenbetreuung
Seit über 20 Jahren bin ich im Pharmateam des Unternehmens verwurzelt. Grundlegend dafür ist die Leidenschaft für Gesundheitsthemen incl. Prävention. Regelmäßige Fortbildungen sind da essenziell. Neben Kundenberatung sind Betriebl. Gesundheitsmanagement, Haus- und Reiseapothekenchecks und pharmazeutisches Marketing Schwerpunkte meiner Tätigkeit bei mycare.de. Mehr über G. Ritter

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Lisa Stenschke, Apothekerin bei mycare.de
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