Was tun bei Nackenschmerzen?

✓ Pharmazeutisch geprüft - Lesezeit: 3 Minuten

Von Marcus Schulze, Apotheker bei mycare.de
Aktualisiert: 10.01.2022

Ein Mann massiert seinen schmerzenden Nacken.

Nackenschmerzen sind vielfältiger und die Symptome zunächst nicht immer direkt auf den Nacken zurückzuführen. So kann es durchaus auch in den Armen schmerzen oder zu Bewegungsstörungen kommen. Sehr häufig sind es Verspannungen, die uns dann stark einschränken können. Aber auch andere Ursachen können vorkommen. Auch die Behandlung ist abhängig von der Ursache. Wir beleuchten die Schmerzen im Nacken und geben Tipps zur Behandlung.

Wo kann ich Nackenschmerzen ausmachen?

Der hintere Teil des Halses und somit auch die Halswirbelsäule werden als Nacken bezeichnet. Der Nacken unterstützt die Mobilität von Kopf und Oberkörper. Die Neigung des Kopfes hängt von der gesunden Arbeitsweise der Nackenregion ab. Wichtige Nerven und Sehnen durchziehen den Nackenbereich. Sind sie überlastet, können Nackenbeschwerden entstehen. Diese äußern sich oft durch ein Stechen und Brennen sowie durch Bewegungseinschränkungen. Funktionelle Störungen können in Form von akuten oder chronischen Schmerzen auftreten.

Besonders betroffen sind:

  • Nacken
  • Hals
  • Schultern
  • Arme
  • Hinterkopf

Wer diese Erscheinungen an sich entdeckt, sollte handeln. Betroffene können bis zu einem gewissen Grad Selbsthilfe leisten. Verschlimmern sich die Anzeichen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Meist stellt der Arzt Verhärtungen zwischen Hals und Schulter fest. Zieht das Stechen in Arme und Finger, sollte ein Facharzt konsultiert werden. Mit bildgebenden Verfahren werden Engstellen und Vorfälle sichtbar gemacht.

Treten bleibende Nackenbeschwerden mit Flimmern vor den Augen und Bewegungsstörungen auf, sollten Sie sofort medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Hier liegt der Verdacht einer ernsten Verletzung der Halswirbelsäule nahe.

Welche Ursachen können Nackenschmerzen haben?

Verspannungen: Auf der Ursachenliste weit oben stehen Muskelverspannungen, zum Beispiel durch langes Sitzen im Büro. Wer als junger Mensch die Alarmzeichen verdrängt, hat eventuell im Alter umso mehr damit zu kämpfen. Je stärker die körperlichen Befindlichkeitsstörungen sind, desto stärker ist die Verspannung. Dem sollte man frühzeitig mit Ausgleichsübungen begegnen. Ein verspannter Nacken braucht Entlastung.

Kopfhaltung: Die übermäßige Tablet- bzw. Smartphone-Nutzung und die damit verbundene schräge Haltung mit gesenktem Kopf ist unvorteilhaft für den Nacken. Durch das lange Starren auf Handy, Tablet & Co. bekommen immer mehr jüngere Menschen einen steifen Nacken. Aber auch das Klemmen des Telefons zwischen Schulter und Ohr kann auf Dauer für Nackenbeschwerden sorgen.

Erkrankungen: Ursache für eine chronische schmerzende Halswirbelsäule können in seltenen Fällen auch rheumatische Erkrankungen sein.

Überlastung: Schwere körperliche Arbeit kann zu Abnutzungserscheinungen und Verspannungen führen.

Psychische Ursachen: Neben schlechter Haltung können auch über die Seele Befindlichkeitsstörungen im Nacken entstehen. Wer traurig, antriebslos und müde ist, senkt häufig sein Haupt. Ein geneigter Kopf kann sich auf Dauer ungünstig auf unseren Nacken auswirken.

Weitere Ursachen: Zähneknirschen, Zungenpressen und eine zu hohe oder zu tiefe Liegeposition können ebenfalls der Halsmuskulatur zusetzen.

Was hilft gegen einen verspannten Nacken?

Die Behandlung von bleibenden Nackenbeschwerden setzt eine genaue Diagnose durch den Arzt voraus.

Handelt es sich um eine reine Verspannung, hilft es, die Schonhaltung aufzugeben und aktiv zu werden. Für den Anfang können schmerzlindernde Mittel helfen, damit Sie durch die Schmerzen nicht unbewusst wieder in eine schonende Haltung übergehen.

Ein achtsames und gezieltes Bewegungsprogramm bewahrt vor weiteren Verspannungen. Es beugt den Verkürzungen der Muskulatur vor. Bei bleibenden, vorübergehenden und chronischen Nackenbeschwerden kann dies die Verkrampfung lösen. Teilweise genügt es schon, wenn Sie immer mal wieder von Ihrem Arbeitsplatz aufstehen und ein paar Schritte laufen.

Bei dauerhaften verspannten Muskeln und daraus resultierenden starken Nackenschmerzen ist Bewegung der Hauptpunkt in der Behandlung. Die sportliche Aktivität wird nicht nur bis zum Verschwinden der Beschwerden ausgeübt, sondern auch darüber hinaus. Bei regelmäßiger Bewegung ist das Risiko geringer, dass die Verspannung zurückkehrt.

Akute Hilfe gegen Schmerzen im Nacken

Menschen, die unter einem steifen Nacken leiden, wünschen schnelle Linderung. Was helfen kann:

  • Warme Rheumabäder.
  • Vorsichtige Selbstmassagen.
  • Kurzzeitige Wärmebestrahlung.
  • Wärmepflaster (halten die Bereiche stundenlang warm).
  • Entspannungsübungen mit sehr einfachen und leichten Nackenbewegungen.

Das Tragen einer Halskrause kann entlasten, ergibt aber nur kurzfristig Sinn. Schließlich soll der Nacken beweglich gehalten werden. Hilft alles nicht, sollten Sie schnell zu Ihrem Arzt.

Helfen Nackenkissen vorbeugend?

Nackenkissen helfen, eine gesunde Schlafposition sowie eine vorteilhafte Position für das Genick zu finden. Träger des so genannten Nackenhörnchens erfahren bei regelmäßigem Gebrauch Entlastung im Bereich der Halswirbelsäule und Schulter. Doch das alleinige Tragen des Nackenkissens erzielt erst eine Verbesserung, wenn man das Genick auch außerhalb der Schlafzeit pflegt und trainiert. Betroffene sollten auf eine gerade Sitzposition und eine ebenso gerade Schulterstellung achten.

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autor Apotheker Marcus Schulze

Über unseren Autor:

Marcus Schulze | Apotheker in der Kreisel-Apotheke
Ich bin seit 2016 Apotheker und seit Mitte 2017 bei mycare in der Kreisel-Apotheke tätig. Ich berate gerne umfassend zu allen Gesundheitsfragen. Durch ständiges Lernen nach dem Studium erweitere ich meine Beratungskompetenzen abseits der üblichen Medikamente, um so dem Kunden ein breites Wissen anbieten zu können. Mehr über M. Schulze

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Lisa Stenschke, Apothekerin bei mycare.de
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