Alle Fakten zu Bronchitis
✓ Medizinisch geprüft - Lesezeit: 4 Minuten
Autorin Dr. Leonie Dolder, Medizinjournalistin
Aktualisiert: 11.08.2023
Die Bronchitis ist eine Entzündung der unteren Atemwege, die zu Symptomen wie Husten, Auswurf, Atembeschwerden und Brustschmerzen führt. Die akute Bronchitis ist meist durch Virusinfektionen bedingt und dauert einige Wochen, während die chronische Bronchitis langfristig ist und oft durch Rauchen verursacht wird. Bei der Behandlung sind eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Hustenlinderung und Schleimlöser wichtig. Die Behandlung der chronischen Bronchitis beinhaltet in erster Linie Raucherentwöhnung und die Verwendung von Bronchodilatatoren zur Erweiterung der Atemwege.
Was ist eine Bronchitis?
Eine Bronchitis ist eine Entzündung der Bronchien: In den beiden Lungenflügeln verzweigen sich Luftkanäle, diese werden Bronchien genannt. Man kann sich die Bronchien wie die Äste eines Baumes vorstellen. Hauptaufgabe der Bronchien ist die Weiterleitung der eingeatmeten Luft, die Reinigung der Atemluft sowie deren gleichmäßige Verteilung in die beiden Lungenflügel. Bei der Bronchitis handelt es sich um eine ansteckende Infektion der unteren Atemwege. Es gibt zwei Formen, die akute und die chronische Bronchitis.
Durch welche Ursachen entsteht eine Bronchitis?
Bei der Bronchitis handelt es sich um eine ansteckende Infektion der unteren Atemwege. Sie wird in der Regel durch eine Virusinfektion verursacht, wie zum Beispiel durch Rhinoviren oder Influenzaviren. Diese Viren gelangen in die Atemwege und führen zu einer Entzündung der Bronchialschleimhaut. Vor allem in den ersten Tagen, in denen die Krankheitsanzeichen am stärksten ausgeprägt sind, ist auch die Ansteckungsgefahr am höchsten.
Chronische Bronchitis hingegen wird oft durch langfristiges Rauchen oder Chemikalien ausgelöst. Das Einatmen von Tabakrauch und anderen Reizstoffen schädigt die Flimmerhärchen in den Bronchien, die normalerweise dazu beitragen, Schleim und Fremdpartikel aus den Atemwegen zu entfernen. Dadurch kommt es zu einer Ansammlung von Schleim und einer dauerhaften Entzündung der Bronchien.
Darüber hinaus können auch andere Faktoren wie Infektionen mit Bakterien, Pilzen oder allergische Reaktionen zur Entstehung einer Bronchitis beitragen.
Wie unterscheidet sich eine akute von einer chronischen Bronchitis?
Eine akute Bronchitis ist in der Regel von kurzer Dauer und tritt plötzlich auf. Sie wird meist durch eine virale Infektion verursacht und die Symptome können Husten, Schleimbildung, Atembeschwerden, Brustschmerzen und leichtes Fieber sein. Die akute Bronchitis heilt normalerweise innerhalb weniger Wochen von selbst aus und hinterlässt keine dauerhaften Schäden an den Bronchien. Im Gegensatz dazu ist eine chronische Bronchitis eine langfristige Erkrankung, sie wird oft durch langfristiges Rauchen verursacht. Chronische Bronchitis ist gekennzeichnet durch anhaltenden Husten mit Auswurf über einen längeren Zeitraum und kann zu dauerhaften Schäden an den Bronchien führen. Von einer chronischen Bronchitis spricht man laut WHO dann, wenn jemand zwei Jahre nacheinander mindestens je drei Monaten lang unter starkem Husten und Auswurf leidet.
Welche Komplikationen können bei Kindern auftreten?
- Eine Bronchitis kann zu einer zusätzlichen Infektion der Lunge führen, was zu einer Lungenentzündung führt. Dies ist eine ernsthafte Komplikation, die medizinische Behandlung erfordert.
- Bei manchen Kindern kann eine Bronchitis Asthmaanfälle auslösen oder das Risiko für die Entwicklung von Asthma erhöhen.
- Eine starke Entzündung der Bronchien kann zu einer Verengung der Atemwege führen, was zu Atembeschwerden und einer eingeschränkten Atmung führen kann.
- Ein geschwächtes Immunsystem aufgrund der Bronchitis kann dazu führen, dass Kinder anfälliger für wiederkehrende Atemwegsinfektionen werden.
Welche Symptome löst die Bronchitis aus?
Die Symptome einer Bronchitis können je nach Art der Erkrankung (akut oder chronisch) und individuellen Unterschieden variieren.
Akute Bronchitis:
Anhaltender Husten ist das Hauptsymptom der akuten Bronchitis. Er kann anfangs trocken sein und sich später mit Schleimproduktion verbinden. Hinzu kommen gelblicher oder grünlicher Auswurf. Ferner kommt es zu Atembeschwerden: Kurzatmigkeit oder ein Gefühl der Atemnot können vorhanden sein, insbesondere während körperlicher Aktivität.
Gelegentlich können Brustschmerzen oder ein Engegefühl in der Brust auftreten.
Allgemeines Unwohlsein, Erschöpfung oder Müdigkeit können begleitende Symptome sein. Leichtes Fieber kann in einigen Fällen auftreten.
Chronische Bronchitis:
Ein Husten, der über mindestens drei aufeinanderfolgende Monate in zwei aufeinanderfolgenden Jahren besteht, ist ein charakteristisches Symptom der chronischen Bronchitis. Eine chronische Schleimproduktion mit gelbem oder grünem Auswurf tritt häufig auf. Zudem sind anhaltende Kurzatmigkeit und Atemnot typisch für die chronische Bronchitis. Ein Engegefühl oder Druck in der Brust kann vorhanden sein. Menschen mit chronischer Bronchitis sind anfälliger für wiederkehrende Infektionen der Atemwege.
Wie wird die Bronchitis behandelt?
Die Behandlung der Bronchitis hängt von der Art und der Schwere der Erkrankung ab. Die Dauer der Bronchitis liegt in der Regel bei circa 14 Tagen.
- Ausreichende Erholung und Flüssigkeitszufuhr sind wichtig, um den Körper bei der Genesung zu unterstützen.
- Hustenmittel können eingesetzt werden, um den Husten zu lindern, insbesondere wenn er quälend oder störend ist.
- Bei zähem Schleim können schleimlösende Medikamente wie Weichkapseln mit Eukalyptusöl oder Medikamente mit Acetylcystein helfen, den Schleim zu lösen und das Abhusten zu erleichtern.
- Bei Brustschmerzen oder Fieber können Schmerzmittel oder fiebersenkende Medikamente verwendet werden.
- Bei Rauchern ist die wichtigste Maßnahme die Beendigung des Rauchens.
- Bronchodilatatoren zu Erweiterung der Bronchien, die auch in Tropfenform angeboten werden.
Kann ich einer Bronchitis vorbeugen?
Eine umfangreiche Vorbeugung gegen virale oder bakteriell bedingte akute Bronchitiden ist nicht möglich. Es gibt derzeit keine Schutzimpfung. Ein aktueller Impfstatus kann vor bestimmten Erregern schützen.
Die beste Vorsorge gegen Bronchitis ist, das Immunsystem zu stärken. Dazu tragen eine gesunde Ernährung mit frischen Lebensmitteln und ausreichend Bewegung bei. Ferner ist das Rauchen zu unterlassen, da dies als Hauptrisikofaktor für Lungenerkrankungen gilt. Als Unterstützung dazu gibt es Pflaster mit Nikotin oder auch bequeme Sprays , die einen Rauchstopp vereinfachen.
Alle Fakten zu Bronchitis im Überblick
- Bronchitis ist eine Entzündung der Atemwege (Bronchien), die zu Husten, Auswurf, Atembeschwerden und Brustschmerzen führt.
- Die akute Bronchitis entsteht meist durch Virusinfektionen, während chronische Bronchitis oft durch Rauchen oder schädliche Substanzen verursacht wird.
- Die Behandlung der akuten Bronchitis ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Hustenlinderung und gegebenenfalls Schmerzlinderung.
- Die chronische Bronchitis erfordert in erster Linie Raucherentwöhnung und die Verwendung von Bronchodilatatoren.
- Mögliche Komplikationen der Bronchitis bei Kindern sind Lungenentzündung, Asthma, Atemwegsverengung und wiederkehrende Infektionen.
- Zur Vorbeugung einer Bronchitis sollten Rauchen vermieden, der Kontakt mit schädlichen Substanzen minimiert und ein gesundes Immunsystem aufrechterhalten werden.
Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.
Über unsere Autorin:
Dr. Leonie Dolder | Ärztin
Ich bin Ärztin und medizinische Autorin aus Leidenschaft. Es liegt mir am Herzen, den Menschen Gesundheitsthemen näher zu bringen und Medizin verständlich zu erklären, denn ein gut informierter und aufgeklärter Patient kann sich besser um sein größtes Gut - seine Gesundheit - kümmern.
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