12 wichtige Fragen zur Nasennebenhöhlenentzündung
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Von Janet Baron, Apothekerin bei mycare.de
Aktualisiert: 09.01.2023
Es werden zwei Arten der Nasennebenhöhlenentzündung unterschieden: die akute Sinusitis und die chronische Sinusitis. Von einer akuten Form ist die Rede, wenn die Symptome nach innerhalb von zwei bis vier Wochen abklingen. Wenn die Erkrankung länger als 12 Wochen dauert und die Symptome auch im Anschluss nicht vollständig verschwinden, handelt es sich um eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung.
Was sind die Nasennebenhöhlen?
Die Nasennebenhöhlen sind luftgefüllte Hohlräume im Schädelknochen, die über schmale Öffnungen mit der Nase verbunden sind. Sie werden in Stirnhöhlen, Kieferhöhlen, Siebbeinhöhlen und Keilbeinhöhlen unterteilt. Die Nasennebenhöhlen sind, wie die Nase auch, mit Schleimhaut ausgekleidet. Die Zellen darin bilden einen feinen Sekretfilm, der Schmutzteilen, Staubkörnchen und unerwünschte Krankheitserreger einfängt. Durch Flimmerhärchen auf der Schleimhaut wird der Sekretfilm von den Nasennebenhöhlen zur Nasenhöhle und von dort zum Rachen weitertransportiert. So kann der eingeatmete Schmutz unbemerkt aus den Nebenhöhlen und der Nase entfernt und heruntergeschluckt werden, um im Magen unschädlich gemacht zu werden.
Was ist eine Nasennebenhöhlenentzündung?
Im Zuge einer Erkältung oder eines Schnupfens kann sich die Schleimhaut in den Nebenhöhlen entzünden. Dadurch schwillt sie an, die kleinen Öffnungen verschließen sich und Krankheitserreger können nicht mehr abtransportiert werden: Die akute Nasennebenhöhlenentzündung entsteht.
Welche Symptome löst eine Nasennebenhöhlenentzündung aus?
Neben den allgemeinen Erkältungssymptomen sind für eine Nasennebenhöhlenentzündung vor allem Kopfschmerzen sowie ein Druckgefühl im Kopf typisch. Auch Zahnschmerzen im Oberkiefer können zu den Symptomen gehören, wenn die Kieferhöhlen betroffen sind. Generell sind die Gesichtsschmerzen meist in dem Bereich der entzündeten Nebenhöhlen zu finden, bei den Stirnhöhlen beispielsweise Stirn und Augen. Der Geruchssinn kann zudem gestört sein und teils kann auch ein starkes Krankheitsgefühl auftreten sowie Anzeichen eines grippalen Infekts mit Fieber.
Wie sieht der Krankheitsverlauf einer Nasennebenhöhlenentzündung aus?
Die gute Nachricht gleich vorweg: eine akute Sinusitis ist gut behandelbar und heilt in der Regel nach ein bis zwei Wochen vollständig aus. Auch kompliziertere Formen dieser Erkrankung sollten nach spätestens acht Wochen ohne Folgeschäden abklingen. In erster Linie kommt es hier auf eine präzise und frühzeitige Diagnosestellung und weiter auf die Einleitung entsprechender Therapiemaßnahmen an.
In den seltenen Fällen einer bakteriellen Infektion wird der Arzt eine Therapie mit Antibiotika verordnen. Oft können aber auch schon Präparate wie Sinolpan Forte bei der Behandlung der Nasennebenhöhlenentzündung helfen. Beim Auftreten von Fieber und starken Kopfschmerzen sollte allerdings immer ein Arzt konsultiert werden.
Wie entsteht eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung?
Bei dauerhaft beeinträchtigtem Sekretabfluss, wie dies beispielsweise bei Nasenpolypen der Fall sein kann, kann eine Nasennebenhöhlenentzündung chronisch werden. In diesem Fall können die Symptome, die deutlich abgeschwächter sind als die einer akuten Sinusitis, jahrelang anhalten. Die chronische Nasennebenhöhlenentzündung zeigt sich durch Symptome wie
- verringerte Leistungsfähigkeit,
- dumpfes Druckgefühl in den betroffenen Nebenhöhlen,
- Kopfschmerzen,
- häufig wiederkehrende Infekte oder
- schlechte Nasenatmung.
Um eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung zu diagnostizieren, wird der HNO-Arzt sich gegebenenfalls für eine endoskopische Untersuchung entscheiden Dieses Verfahren ist schmerzlos, da die Schleimhäute zuvor über ein Spray betäubt werden.
Kann eine Nasennebenhöhlenentzündung auch bei Kindern auftreten?
Die Nebenhöhlen entwickeln sich erst im Laufe der Kindheit. Daher kommen Nasennebenhöhlen zwar auch bei kleinen Kindern schon vor, aber welche betroffen sein können, richtet sich nach dem Alter. Siebbeinzellen und Kieferhöhlen sind bei Säuglingen beispielsweise schon vorhanden, die Keilbeinhöhlen und Stirnhöhlen entwickeln sich erst, Entzündungen hier sind oft erst ab dem Schulkindalter zu beobachten. Die Symptome einer Nasennebenhöhlenentzündung bei Kindern sind ähnlich zu den Symptomen bei Erwachsenen. Die Behandlung ist auch ähnlich, sollte allerdings mit dem Kinderarzt abgesprochen werden. Je nach Ursache kann dieser auch Antibiotika verschreiben.
Zu welchem Arzt gehe ich mit einer Nasennebenhöhlenentzündung?
Menschen, welche aufgrund einer Erkältung an einer Nasennebenhöhlenentzündung erkranken, weisen häufig Symptome wie z.B. Kopfschmerzen im Stirnbereich, auch über der Nase oder unter den Augen auf. Diese Beschwerden sind etwas trügerisch. Denn der Betroffene sieht oft wenig Bezug zu dem Infekt als eigentlichen Auslöser. Oft wenden sich Betroffene daher zunächst an einen Augenarzt, welcher die Patienten folgerichtig an den Hals-Nasen-Ohren- (HNO-) Arzt verweist.
Hinweis:Eine akute oder chronische Sinusitis ist oft nicht eindeutig erkennbar. Schnupfen wird als Anzeichen einer Erkältung gesehen oder mit einer Allergie verwechselt. Wenn Sie sich unsicher sind, sollten Sie Ihre Beschwerden mit Ihrem Hausarzt abklären.
Wie wird die Nasennebenhöhlenentzündung behandelt?
Die Behandlung einer chronischen Sinusitis sollte stets unter ärztlicher Kontrolle erfolgen. Je nach Ursache der Entzündung kommen verschiedene Therapieansätze in Frage.
Welche Medikamente helfen bei einer Sinusitis?
Etwa zwei bis vier Wochen dauert es, bis die akute Sinusitis von allein wieder ausheilt. Der Prozess kann durch verschiedene Medikamente, wie abschwellende Nasensprays oder Tropfen, unterstützt werden. Unter anderem das Ratiopharm Duo Nasenspray, dass neben der abschwellenden auch eine heilende Wirkung auf die Schleimhaut hat. Beachten Sie, dass Nasensprays mit Wirkstoff nicht länger als eine Woche genutzt werden sollten, um die Nasenschleimhaut nicht zu schädigen. Außerdem können gegen die Gesichtsschmerzen Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol eingenommen werden.
Gibt es Hausmittel oder pflanzliche Alternativen für eine Sinusitisbehandlung?
Neben den Medikamenten zur symptomatischen Behandlung können Nasennebenhöhlenentzündungen auch mit Hausmitteln oder pflanzlichen Mitteln behandelt werden. Generell bewährt haben sich:
- die zusätzliche Einnahme von pflanzlichen Komplexmitteln wie Sinupret Forte (PZN 08625573),
- die Inhalation mit ätherischen Ölen,
- Nasenspülungen und
- der Einsatz von Rotlicht (Infrarotstrahlen).
Ein Dampfbad mit ätherischen Ölen wie Fichtennadel- oder Kiefernnadelöl eignet sich für Erwachsene. Bei der Inhalation wird die Nasenschleimhaut durch heißen Wasserdampf befeuchtet. Das festsitzende Sekret verflüssigt sich und kann besser über die Nase abfließen. Anwendungsfreundlicher ist die Verwendung eines Inhalators. Bei einzelnen Anbietern von Erkältungsbalsam zur äußeren Anwendung können Sie diese in der Kombipackung direkt mit erwerben.
Operation als letzter Ausweg
Wenn alle Behandlungen nicht helfen, kann eine Operation notwendig sein. Dies ist v.a. empfehlenswert, wenn anatomische Besonderheiten der Grund für die Entzündung sind und sie dadurch chronisch wird. Dazu zählt z.B. eine schiefe Nasenscheidewand oder verengte Nebenhöhlen. Gleichzeitig können bei einem operativen Eingriff die Nasenpolypen entfernt werden.
Wie beuge ich einer Nasennebenhöhlenentzündung vor?
Gesunde und gut befeuchtete Nasenschleimhäute sind eine gute Abwehr gegen Atemwegsinfekte. Gerade im Winter sollte darauf geachtet werden, da beheizte Räume und trockene Raumluft die Nasenschleimhäute austrocknen können. Außerdem ist ein starkes Immunsystem die beste Vorbeugung gegen Krankheiten und damit auch gegen die Sinusitis. Mit Saunagängen, Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung kann dieses gestärkt werden.
Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.
Über unsere Autorin:
Janet Baron | Stellvertretende Leitung Heimversorgung
Seit 2013 bin ich Apothekerin und startete 2014 bei mycare in der Heimversorgung. Mit der Fachweiterbildung „Pharmazie in der Geriatrie“ erlangte ich die Voraussetzung für ein qualifiziertes Medikationsmanagement für unsere geriatrischen Patienten sowie die tägliche praktische Anwendung in der Heimversorgung. Zudem führe ich Schulungen zu aktuellen Themen für Laien und Fachpersonal durch. Mehr über J. Baron
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