Fersensporn - Ein Leitfaden
✓ Medizinisch geprüft - Lesezeit: 3 Minuten
Autorin Dr. Leonie Dolder, Medizinjournalistin
Aktualisiert: 05.04.2024
Der Fersensporn (Fasziitis plantaris) ist eine dornartige, meist nur ein paar Millimeter große Kalkablagerung im Sehnen- und Bandapparat des Fersenbeins und der Fußsohle, die starke Schmerzen verursachen kann. In den meisten Fällen ist die Ursache eine Reizung des Knochens durch Zug oder Druck. Dieser Zustand ist eine der häufigsten Ursachen für Fersenbeschwerden. Ein Fersensporn kann meist konservativ, ohne Operation, behandelt werden.
Was ist ein Fersensporn?
Ein Fersensporn, medizinisch als Plantarfasziitis oder Plantarfaszieneinrisse bezeichnet, ist eine schmerzhafte Erkrankung, die sich an der Unterseite der Ferse entwickelt. Der Fersensporn entsteht ursprünglich durch kleine Risse und Entzündungen, die zu Kalkablagerungen führen. Daraufhin folgt eine knöcherne Auswucherung, die sich am Fersenbein (Calcaneus) bildet, wo die Plantarfaszie, ein dickes Band aus Bindegewebe, ansetzt. Der Fersensporn ist meist nur ein paar Millimeter groß, verursacht allerdings Schmerzen im Bereich der Ferse.
Durch welche Ursachen kann ein Fersensporn entstehen?
Starke Überbelastungen der Ferse oder Fehlstellungen des Fußes sind mögliche Ursachen. Weiterhin können Sport ohne vorheriges Aufwärmen und Übergewicht die Entstehung begünstigen. Die Erkrankung tritt am häufigsten zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr auf. Weitere Risikofaktoren sind:
- Übergewicht: Zusätzliches Gewicht belastet die Füße und kann zu einer Überlastung der Plantarfaszie führen.
- Falsches Schuhwerk: Enges Schuhwerk oder Schuhe mit unzureichender Dämpfung können die Plantarfaszie überlasten und zur Bildung eines Fersensporns beitragen.
- Aktivitäten mit wiederholten Belastungen: Stehen, Gehen oder Laufen auf harten Oberflächen, insbesondere ohne ausreichende Aufwärmung oder Dehnung, können die Plantarfaszie überlasten und zu Mikroverletzungen führen, die letztendlich zur Bildung eines Fersensporns führen können.
- Anatomische Faktoren: Eine abnormale Fußstruktur, wie flache Füße oder hohe Fußgewölbe, kann die Belastung auf die Plantarfaszie erhöhen und die Entstehung eines Fersensporns begünstigen.
Wie wird ein Fersensporn diagnostiziert?
Bei der Untersuchung durch den Arzt ist eine Druckempfindlichkeit des Sehnenansatzes an der Ferse zu beobachten. Danach folgt meist eine Röntgenaufnahme.
Welche Symptome löst ein Fersensporn aus?
Typischerweise treten Schmerzen an der Unterseite der Ferse auf, insbesondere nach längeren Phasen der Inaktivität wie dem Aufstehen am Morgen oder nach längerem Sitzen. Die betroffene Stelle kann geschwollen und empfindlich sein. Ferner kann die Beweglichkeit des Fußes eingeschränkt sein, insbesondere nach längeren Ruhephasen. Die Beschwerden können sich im Laufe des Tages bessern, können jedoch bei längerer Belastung wieder auftreten. Im Allgemeinen kann eine Entzündung der Ferse Wochen bis Monate dauern.
Wie wird ein Fersensporn behandelt?
- Ruhe und Schonung: Reduzierung belastender Aktivitäten, insbesondere solche, die Schmerzen verursachen.
- Schuh-Einlagen: Spezielle Einlagen oder Fersenkissen können den Fuß unterstützen und die Druckbelastung auf die Ferse reduzieren, was zu einer schnelleren Linderung der Beschwerden führen kann.
- Entzündungshemmende Medikamente: Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen können Schmerzen und Entzündungen schnell lindern.
- Fußübungen und Dehnungen: Sanfte Dehnübungen für die Plantarfaszie und die Wadenmuskulatur können die Flexibilität verbessern und die Schmerzen lindern. Rollen Sie zum Beispiel einen Tennisball unter Ihrem Fuß oder führen Sie Dehnübungen für die Waden durch.
- Fußmassage: Eine sanfte Massage der schmerzenden Stelle kann die Durchblutung verbessern und die Schmerzen vorübergehend lindern. Verwenden Sie dabei kreisende Bewegungen und passen Sie den Druck je nach Ihrem Schmerzempfinden an.
- Schuhwerk anpassen: Tragen Sie Schuhe mit ausreichender Dämpfung und Unterstützung, die den Fuß gut stützen. Vermeiden Sie Schuhe mit hohen Absätzen oder flachen Sohlen, die die Belastung auf die Ferse erhöhen können.
- Im akuten Stadium wird die Entzündung mit lokalen entzündungshemmenden Injektionen (Spritzen) therapiert.
In den meisten Fällen beginnen Patienten, eine Verbesserung ihrer Symptome innerhalb von einigen Wochen nach Beginn der Behandlung zu bemerken.
Gibt es auch operative Möglichkeiten?
Die Operation zur Entfernung eines Fersensporns wird in der Regel nur bei schweren Fällen empfohlen, in denen andere Behandlungsoptionen versagt haben. Während des Eingriffs wird der Fersensporn entfernt und gegebenenfalls die Plantarfaszie entlastet.
Welche Hausmittel können bei Fersensporn helfen?
- Fußmassagen: Sanfte Massagen der betroffenen Stelle können die Durchblutung verbessern und die Schmerzen vorübergehend lindern.
- Fußbäder: Warme Fußbäder mit Epsom-Salz können Entspannung bieten und Schmerzen lindern.
- Nachtschiene: Das Tragen einer Nachtschiene kann die Plantarfaszie über Nacht sanft gedehnt halten und morgendliche Beschwerden reduzieren.
Wie kann ich einem Fersensporn vorbeugen?
Einem Fersensporn kann man vorbeugen, indem man die bekannten Risikofaktoren verringert: Nicht übertreiben beim Sport und Übergewicht vermeiden. Zudem lohnt es sich, täglich die Waden zu dehnen. Ferner sollten Sie auf geeignetes Schuhwerk achten: Tragen Sie Schuhe mit ausreichender Dämpfung und Unterstützung, insbesondere bei Aktivitäten mit wiederholten Belastungen. Überdies können Sie mit Aufwärmen und Dehnen vorbeugen. Bei übergewichtigen Personen kann eine Gewichtsabnahme die Belastung der Füße verringern und die Symptome verbessern.
Die wichtigsten Infos zum Fersensporn kurz zusammengefasst
- Der Fersensporn (Fasziitis plantaris) ist eine dornartige Kalkablagerung im Sehnen- und Bandapparat des Fersenbeins und der Fußsohle.
- Der Fersensporn ist eine der häufigsten Ursachen für Fersenschmerzen.
- Typische Symptome sind belastungsabhängige, stechende Schmerzen im Bereich der Ferse, meist am Morgen nach dem Aufstehen.
- Diagnostiziert wird der Fersensporn mit einer Röntgenaufnahme.
- Therapiert wird er mit speziellen Schuheinlagen, die die Ferse entlasten.
Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.
Über unsere Autorin:
Dr. Leonie Dolder | Ärztin
Ich bin Ärztin und medizinische Autorin aus Leidenschaft. Es liegt mir am Herzen, den Menschen Gesundheitsthemen näher zu bringen und Medizin verständlich zu erklären, denn ein gut informierter und aufgeklärter Patient kann sich besser um sein größtes Gut - seine Gesundheit - kümmern.
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