Ringelröteln: Alles Wissenswerte zu der Hauterkrankung
✓ Medizinisch geprüft - Lesezeit: 3 Minuten
Von Dr. Leonie Dolder, Medizinjournalistin
Aktualisiert: 28.03.2024
Ringelröteln sind eine Viruserkrankung, die hauptsächlich bei Kindern auftritt und durch das Parvovirus B19 verursacht wird. Die Krankheit geht mit verschiedenen Symptomen einher, wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie einem charakteristischen roten Hautausschlag. Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch, in der Regel durch Tröpfcheninfektion beim Husten oder Niesen. Es ist wichtig, dass Schwangere besonders vorsichtig sind, da Ringelröteln das ungeborene Baby schädigen können.
Was sind Ringelröteln?
Ringelröteln sind eine akute, meist harmlose Viruserkrankung, die hauptsächlich bei Kindern auftritt. Sie werden durch das Parvovirus B19 verursacht und zeichnen sich durch das Auftreten eines charakteristischen Hautausschlags sowie grippeähnliche Symptome aus.
Mit Röteln haben Ringelröteln außer dem Namen nichts gemeinsam. Die beiden Krankheiten werden von unterschiedlichen Erregern ausgelöst.
Wie werden Ringelröteln übertragen?
Ringelröteln werden hauptsächlich von Mensch zu Mensch übertragen. Die Infektion erfolgt in der Regel durch Tröpfcheninfektion, wenn eine infizierte Person hustet oder niest. Es besteht auch die Möglichkeit der Übertragung durch direkten Kontakt mit infiziertem Speichel oder Nasensekret.
Wie lange sind Ringelröteln ansteckend?
Die Übertragung von Ringelröteln kann bereits vor dem Auftreten des Hautausschlags stattfinden: Die Ansteckungsgefahr besteht bereits, bevor die typischen Symptome sichtbar werden. Vor dem Hautausschlag ist die Ansteckungsgefahr am größten. Sobald der Hautausschlag auftritt, geht die Ansteckungsgefahr deutlich zurück.
Welche Symptome lösen Ringelröteln aus?
Die Symptome von Ringelröteln ähneln oft denen einer Grippe. Typische Anzeichen sind hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Halsschmerzen und manchmal eine verstopfte oder laufende Nase. Ein charakteristisches Merkmal ist der Hautausschlag, der in der Regel einige Tage nach dem Auftreten der grippalen Symptome auftritt.
Wie sieht der typische Hautausschlag aus?
Der Hautausschlag bei Ringelröteln äußert sich in einem roten, fleckigen und leicht erhabenen Ausschlag, der sich ringförmig oder bänderartig um den Körper erstreckt. Oft beginnt der Ausschlag im Gesicht (Wangenbereich) und breitet sich dann auf den restlichen Körper aus, einschließlich der Gliedmaßen. Der Ausschlag kann ein paar Tage bis zu einer Woche andauern und dann von alleine wieder verschwinden.
Gelegentlich flammt er über einen Zeitraum von ein bis zwei Monaten immer wieder einmal auf. Ursache dafür sind möglicherweise Sonneneinstrahlung oder hohe Temperaturen.
Gibt es Unterschiede in den Symptomen bei Erwachsenen und Kindern?
Ja, bei Erwachsenen verlaufen Ringelröteln häufig weniger typisch und die Symptome sind oft weniger deutlich ausgeprägt. Es kann vorkommen, dass Erwachsene nur den Hautausschlag ohne vorhergehende grippeähnliche Symptome haben. Kinder hingegen zeigen in der Regel stärkere Symptome, insbesondere Fieber und grippeähnliche Beschwerden.
Wie werden Ringelröteln behandelt?
In den meisten Fällen bedarf es keiner speziellen Behandlung für Ringelröteln, da sie in der Regel von selbst nach einigen Tagen abklingen. Es ist jedoch wichtig, die Symptome zu lindern und den Körper während der Krankheit zu schonen. Empfohlen wird, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, sich auszuruhen und gegebenenfalls fiebersenkende Medikamente wie Paracetamol einzusetzen, um das Fieber unter Kontrolle zu halten.
Kalte Umschläge lindern den Juckreiz, der den Ringelröteln-Ausschlag gelegentlich begleitet. Wenn Betroffene ein gestörtes Immunsystem (Immundefizienz) haben, bedarf es manchmal an speziellen Antikörper. Diese Therapie ist allerdings sehr teuer und nur bei einer chronischen Blutarmut notwendig.
Was hilft gegen den Hautausschlag?
Um den Hautausschlag bei Ringelröteln zu lindern, können Antihistaminika eingesetzt werden. Auch, um den Juckreiz zu reduzieren. Es ist jedoch wichtig, mit einem Arzt oder Apotheker über die geeigneten Medikamente und Dosierungen zu sprechen, da diese je nach Alter und Gesundheitszustand des Betroffenen variieren können.
Wann sollte ich mit Ringelröteln zum Arzt?
In den meisten Fällen sind Ringelröteln harmlos und bedürfen keiner speziellen ärztlichen Behandlung. Es ist jedoch ratsam, einen Arzt aufzusuchen, wenn sich die Symptome verschlimmern, das Fieber länger als eine Woche anhält oder bei auftretenden Komplikationen wie Gelenkschmerzen oder Blutbildveränderungen.
Warum sind Ringelröteln für Schwangere gefährlich?
Ringelröteln können für Schwangere gefährlich sein, da das Parvovirus B19, das die Krankheit verursacht, das ungeborene Baby schädigen kann. Es besteht ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten, Frühgeburten oder schwere Blutarmut beim Fötus.
Wie kann ich Ringelröteln vorbeugen?
Es gibt derzeit keine spezifische Impfung gegen Ringelröteln. Die wirksamste Maßnahme zur Vorbeugung liegt in der Einhaltung guter Hygienemaßnahmen, wie regelmäßigem Händewaschen, insbesondere nach dem Kontakt mit infizierten Personen oder deren Nasensekreten und Speichel. Wenn Ringelröteln in der Familie oder im direkten Umfeld auftreten, ist es ratsam, den Kontakt zu gefährdeten Personen wie Schwangeren oder Personen mit geschwächtem Immunsystem zu minimieren. Dadurch kann das Risiko einer Übertragung reduziert werden.
Die wichtigsten Fakten zu Ringelröteln kurz zusammengefasst
- Ringelröteln sind eine akute Viruserkrankung, die hauptsächlich bei Kindern auftritt.
- Sie werden durch das Parvovirus B19 verursacht und sind durch grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen gekennzeichnet.
- Der charakteristische Hautausschlag ist rot, fleckig und leicht erhaben und tritt häufig ringförmig oder bänderartig am Körper auf.
- Ringelröteln werden hauptsächlich von Mensch zu Mensch durch Tröpfcheninfektion übertragen.
- Die Ansteckungsgefahr besteht bereits vor dem Auftreten des Hautausschlags.
- In den meisten Fällen bedarf es keiner speziellen Behandlung, da die Erkrankung von selbst abklingt.
- Schwangere sollten besonders vorsichtig sein, da Ringelröteln das ungeborene Baby schädigen können und ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten oder Blutarmut besteht.
Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.
Über unsere Autorin:
Dr. Leonie Dolder | Ärztin
Ich bin Ärztin und medizinische Autorin aus Leidenschaft. Es liegt mir am Herzen, den Menschen Gesundheitsthemen näher zu bringen und Medizin verständlich zu erklären, denn ein gut informierter und aufgeklärter Patient kann sich besser um sein größtes Gut - seine Gesundheit - kümmern.
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