Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen, um Blut spenden zu können?

✓ Medizinisch geprüft - Lesezeit: 3 Minuten

Von Dr. Leonie Dolder,Medizinjournalistin
Aktualisiert: 10.02.2025

Eine Frau beim Blutspenden, betreut von einer Krankenschwester; Infos zu Blutspende-Voraussetzungen (Alter, Plasma, Medikamente).

Die genauen Kriterien können je nach Blutspendedienst leicht variieren: Um Blut spenden zu können, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Sie müssen in der Regel zwischen 18 und 68 Jahre alt sein (bei Erstspendern oft bis 60 Jahre) und mindestens 50 Kilogramm wiegen. Ihre Gesundheit sollte stabil sein, weshalb vor der Spende ein kurzer Gesundheitscheck durchgeführt wird, um Infektionsrisiken auszuschließen. Bestimmte Erkrankungen, kürzliche Operationen, Reisen in Risikogebiete oder die Einnahme bestimmter Medikamente können Sie vorübergehend oder dauerhaft von der Spende ausschließen. Zudem müssen Sie einen gültigen Lichtbildausweis vorlegen und sollten ausreichend gegessen und getrunken haben, um Kreislaufprobleme zu vermeiden.

In Deutschland können Menschen aller Geschlechter Blut spenden, sofern sie die gesundheitlichen und organisatorischen Voraussetzungen erfüllen. Ein Beispiel für geschlechtsspezifische Unterschiede ist die Häufigkeit der Spende: Frauen dürfen in der Regel bis zu viermal im Jahr Blut spenden, Männer hingegen bis zu sechsmal, da Frauen aufgrund von Menstruation und Eisenreserven oft längere Regenerationszeiten benötigen. Ansonsten gelten für alle Geschlechter die gleichen grundlegenden Bedingungen. Menschen mit Diabetes sind aus medizinischen Gründen von der Möglichkeit der Blutspende ausgeschlossen.

Wer darf nicht Blut spenden?

Wer eine akute oder chronische Erkrankung hat, wie z. B. Herz-Kreislauf-Probleme, Infektionskrankheiten oder bestimmte Autoimmunerkrankungen, darf nicht Blut spenden. Menschen mit Infektionskrankheiten wie HIV/AIDS , Hepatitis B oder C , Syphilis oder HTLV dürfen nicht Blut spenden. Auch nach einer COVID-19-Infektion oder bei Tropenkrankheiten wie Malaria oder Chagas-Krankheit ist eine Spende ausgeschlossen, zumindest vorübergehend. Wer kürzlich eine ansteckende Krankheit hatte oder engen Kontakt zu Infizierten hatte, muss ebenfalls warten, meist bis zur vollständigen Genesung.

Auch Menschen, die kürzlich operiert wurden, Tätowierungen oder Piercings haben, müssen je nach Fall einige Monate warten. Reisen in Länder mit erhöhtem Infektionsrisiko, wie Malaria-Gebiete, können ebenfalls zu einem vorübergehenden Ausschluss führen.

Darüber hinaus dürfen Personen mit riskantem Verhalten, wie häufiger Wechsel der Sexualpartner ohne Schutz, sowie Drogenkonsumierende nicht spenden, um die Sicherheit der Blutprodukte zu gewährleisten. Wer dauerhaft bestimmte Medikamente einnimmt, wird meist ebenfalls ausgeschlossen. Die genauen Regeln variieren je nach Organisation, daher ist es wichtig, die Richtlinien des jeweiligen Blutspendedienstes zu prüfen.

Infografik zu Voraussetzungen für Blutspenden: Hauptkriterien wie Alter, Gewicht und Gesundheit; wer nicht spenden darf (z. B. chronische Krankheiten, Schwangerschaft, bestimmte Medikamente); Unterschiede zwischen Plasma- und Vollblutspende mit Frequenzangaben.

Während der Schwangerschaft dürfen Frauen nicht Blut spenden. Dies dient dem Schutz sowohl der Schwangeren als auch des ungeborenen Kindes, da der Körper während der Schwangerschaft bereits stark beansprucht ist und zusätzliche Belastungen durch eine Blutspende vermieden werden sollen. Frauen können frühestens sechs Monate nach der Geburt wieder Blut spenden, sofern sie die anderen Kriterien erfüllen.

Personen mit diagnostiziertem Eisenmangel dürfen ebenfalls nicht Blut spenden, da dies die Eisenreserven weiter verringern könnte. Nach erfolgreicher Behandlung des Eisenmangels und einem normalen Hämoglobinwert kann eine erneute Blutspende möglich sein. EisenpräparateTardyferon oder Taxofit Eisen+Vitamin C Kapseln sollten korrekt eingenommen werden: Diese sollten in der Regel auf nüchternen Magen eingenommen werden, um die Aufnahme zu verbessern. Es ist jedoch auch in Ordnung, sie mit etwas Nahrung einzunehmen, wenn sie Magenbeschwerden verursachen. Um die Aufnahme zu fördern, sollten sie mit einem Glas Wasser oder Vitamin C-reichen Getränken, wie Orangensaft, eingenommen werden. Vermeiden Sie die Einnahme zusammen mit kalziumreichen Nahrungsmitteln oder Getränken (z. B. Milch, Milchkaffee), da Kalzium die Eisenaufnahme hemmen kann.

Welche Medikamente schließen eine Blutspende aus?

Einige Medikamente schließen eine Blutspende aus, um die Sicherheit der Empfänger zu gewährleisten. Dazu zählen Blutverdünner wie Heparin oder Warfarin, Immunsuppressiva nach Organtransplantationen und Chemotherapeutika, die meist zu einem dauerhaften Ausschluss führen. Medikamente wie Isotretinoin (Akne) oder Finasterid (Haarausfall) erfordern eine Wartezeit nach dem Absetzen. Antibiotika schließen eine Spende aus, bis die Behandlung abgeschlossen und die Infektion ausgeheilt ist. Vor jeder Spende sollte die aktuelle Medikation angegeben werden, da die Regeln je nach Blutspendedienst variieren können.

Aus was besteht Blut?

Blut setzt sich aus vier Hauptbestandteilen zusammen: Plasma, roten Blutkörperchen, weißen Blutkörperchen und Blutplättchen. Plasma ist die Flüssigkeit, die größtenteils aus Wasser besteht. Rote Blutkörperchen transportieren Sauerstoff, weiße Blutkörperchen bekämpfen Krankheitserreger, und Blutplättchen sind für die Blutgerinnung verantwortlich.

Was ist Blutplasma?

Blutplasma ist der flüssige Teil des Blutes. Es ist gelblich und besteht hauptsächlich aus Wasser, enthält aber auch Proteine, Salze, Nährstoffe, Hormone und Abfallstoffe. Plasma transportiert wichtige Stoffe im Körper, wie Nährstoffe zu den Zellen und Abfallprodukte zu den Ausscheidungsorganen. Es hilft auch, den Blutdruck und das Immunsystem zu stabilisieren. Blutplasma wird oft für medizinische Behandlungen verwendet, zum Beispiel für Patienten, die bei Unfällen oder Operationen viel Blut verloren haben.

Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen, um Plasma spenden zu können?

Um Plasma zu spenden, müssen Sie mindestens 18 Jahre alt und mindestens 50 kg schwer sein. Ihre Gesundheit sollte stabil sein, und eine Untersuchung klärt, ob Risiken bestehen. In den letzten Monaten sollten Sie keine schweren Krankheiten oder Infektionen gehabt haben. Einige Medikamente wie Blutverdünner oder Immunsuppressiva schließen eine Spende aus.

Unterschiede zur Vollblutspende

Der Hauptunterschied zwischen Plasma- und Vollblutspende liegt darin, dass bei der Plasmaspende nur das Plasma entnommen wird, während bei der Vollblutspende das gesamte Blut mit Blutzellen und Plasma abgenommen wird. Plasma kann alle zwei Wochen gespendet werden, Vollblut nur alle acht Wochen. Plasma wird vor allem für spezielle Therapien verwendet, während Vollblut für eine breitere medizinische Versorgung genutzt wird.

Spezifische Anforderungen für Plasmaspender

Für die Plasmaspende müssen Sie mindestens 18 Jahre alt und 50 kg schwer sein. Ihre Gesundheit sollte stabil sein, und Sie sollten keine schweren oder ansteckenden Krankheiten haben. Vor jeder Spende wird Ihr Gesundheitszustand geprüft. Plasma darf alle zwei Wochen gespendet werden, maximal jedoch 60 Mal im Jahr. Vor der Spende sollten Sie gut gegessen und getrunken haben, um Kreislaufprobleme zu vermeiden.

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autorin Ärztin Dr. Leonie Dolder

Über unsere Autorin:

Dr. Leonie Dolder | Ärztin
Ich bin Ärztin und medizinische Autorin aus Leidenschaft. Es liegt mir am Herzen, den Menschen Gesundheitsthemen näher zu bringen und Medizin verständlich zu erklären, denn ein gut informierter und aufgeklärter Patient kann sich besser um sein größtes Gut - seine Gesundheit - kümmern.
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Lisa Stenschke, Apothekerin bei mycare.de
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