Husten: Ein Leitfaden

✓ Pharmazeutisch geprüft - Lesezeit: 5 Minuten

Von Birgit Wickner, Pharmazieingenieurin bei mycare.de
Aktualisiert: 10.07.2023

Eine blonde Frau mit einem grauen Schal, die in ihre Faust hustet

Der Überbegriff Husten sagt wenig über Art und Verlauf der Erkrankung aus. Es gibt verschiedene Arten von Husten. Je nach Art gibt es weiterhin ganz unterschiedliche Ursachen. So kann auch ein Husten manchmal psychischer Natur sein. Man nennt ihn dann auch nervösen Husten, zu dem das typische zwanghafte Räuspern gehört. Einige Hustenarten werden durch Allergene wie etwa Blüten und Pollen hervorgerufen. Wird ein Husten weder von Allergenen noch durch eine Erkältung hervorgerufen, muss weiter nach der Ursache geforscht werden – denn Husten kann als Nebensymptom einer organischen Erkrankung, wie des Herzens und der Lunge, auftreten.

 

Warum huste ich?

Nase, Rachen, Bronchien und Lunge sind mit einem schützenden Sekret ausgekleidet. In der Schleimhaut befinden sich kleine Flimmerhärchen, die das Sekret in Richtung Rachen befördern. Auch der Schleim aus der Lunge findet seinen Weg über die Härchen zum Rachen und von dort aus in den Magen. Dies ist ein sinnvoller Prozess für unseren Körper, da so unter anderem Krankheitserreger aus der Lunge in den Magen transportiert und unschädlich gemacht werden können. Außerdem sitzen in der Schleimhaut von Rachen, Kehlkopf und Bronchien die sogenannten Hustenrezeptoren. Wenn diese einen Auslöser erkennen, wird ein Hustenreiz ausgelöst. Auslöser können unter anderem Fremdkörper oder kalte Luft sein, aber auch festsitzender Schleim oder eine Schwellung der Schleimhäute.

 Hinweis: Bei anhaltendem Husten und starken Halsschmerzen sollten Sie auf sich Acht geben. Treten zu den üblichen Symptomen eines Hustens noch weitere ernste Beschwerden hinzu, sollte dringend ein Arzt konsultiert werden.

Welche Art von Husten habe ich?

Für den Laien ist es schwierig, den Husten richtig zu erkennen und einzuordnen. Jeder von uns hustet gelegentlich. Erst wenn der Husten häufiger kommt und uns mit Fieber sowie Heiserkeit begegnet, ist klar: Jetzt ist es Zeit zu handeln bzw. den Arzt aufzusuchen. Harmloser Reizhusten kann oft schnell und gut behandelt werden. Das A und O bei einer Erkältung ist immer reichliches Trinken von Flüssigkeit. Außerdem sollten Betroffene auch Spaziergänge an der frischen Luft in Betracht ziehen.

Reizhusten bzw. trockener Husten äußert sich durch anhaltenden Hustenreiz - vor allem nachts. Ohne direkten Bezug zu einer Erkältung sollte der Reizhusten von dem Hausarzt oder einem Spezialisten untersucht und analysiert werden.

Husten mit Schleimauswurf ist in erster Linie Merkmal eines Infekts oder einer Bronchitis. Wenn das Fieber ausbleibt, dürfen Betroffene die Erkältung ruhig abwarten. Erkältungs- und Bronchialtees sowie Hustentropfen, Hustensaft und Hustenstiller lindern den Hustenreiz, fördern die Heilung und erleichtern zudem das Abhusten.

Infografik Husten - Hustenarten und Behandlung

Trockener Husten

Bei Reizungen der Luft- und Atemwege kann trockener Husten entstehen. Der unproduktive Husten zeigt sich laut und verläuft ohne Auswurf. Schleim und Bakterien verbleiben in den oberen und unteren Atemwegen. Es kommt selten zum Abhusten von Sekreten, was manchmal einem Hustenanfall mit Beschwerden in der Brust zur Folge hat. Trockener Husten, auch akuter Husten genannt, tritt gerne nachts auf. Auslöser ist oft eine Erkältung. Außerdem kann passives oder aktives Rauchen zu einem trockenen Reizhusten führen. Patienten, bei denen bereits eine Lungenerkrankung vorliegt, können häufiger mit den Symptomen des trockenen Reizhustens zu tun haben.

Chronischer Husten

Ein Husten, der viel länger als vier Wochen besteht, wird als chronischer Husten bezeichnet. Die Ursachen sind unterschiedlich und sollten daher vom Arzt abgeklärt werden. Ein häufiger Grund für chronischen Husten sind wiederkehrende Infektionen sowie übergangene Erkältungen. Weitere Ursachen für chronischen Husten:

  • Asthma bronchiale
  • chronische Bronchitis
  • Sinusitis
  • Erkrankungen der Lunge
  • Tuberkulose
  • Keuchhusten
  • sonstige Unverträglichkeit
  • Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre.

Zudem kann eine behinderte Nasenatmung oder eine Lähmung der Stimmbänder einen chronischen Husten provozieren.

Akuter trockener Husten

Akuter Husten wird durch Viren oder Bakterien ausgelöst. Er dauert selten länger als drei bis vier Wochen. Häufig sind die oberen oder die unteren Atemwege in Mitleidenschaft gezogen. Auch Entzündungen der Atemwege (Bronchitis) können an einem akuten Husten beteiligt sein. Weitere Ursachen, die als Auslöser gelten, sind zum Beispiel Allergien, allergisches Asthma, akute Vergiftungen durch Schadstoffe, Luftansammlung in der Brusthöhle sowie Lungenembolie. Zudem können Verschlucken bzw. Einatmen eines Fremdkörpers einen akuten Husten auslösen.

Husten mit Schleimauswurf

Im Gegensatz zum trockenen Husten erleben Betroffene den produktiven Husten mit eindeutigem Auswurf. Der schleimige Auswurf wird während des Hustens aus den Bronchien in den Mundraum geschleudert. Die Farbe und auch die Konsistenz des Schleims können ganz unterschiedlich sein. Er gibt jedoch Auskunft über die Ursache der Erkrankung. Man unterscheidet in: weißen bzw. klaren, gelben, grünen, blutigen und in schwarzen Auswurf. Welche Bedeutung dieser Auswurf im Einzelfall hat, sollte mit einem Arzt besprochen werden.

Reizhusten

Die Schleimhaut von Hals und Bronchien ist trocken und gereizt. Zähflüssiger Schleim bzw. festsitzender Schleim schaffen kaum den Weg nach außen. Das ständige Rutschen des steifen Sekrets löst einen Hustenreflex aus, der jedoch unbefriedigt bleibt. Als Verursacher des Hustens, kommt zudem trockene Heizungsluft in Frage. Aber auch Infekte und Allergien leisten dem Reizhusten Vorschub. Ein Reizhusten muss, wie jede andere Hustenform auch, die richtige Behandlung finden, um sich nicht in einen chronischen Reizhusten zu verwandeln.

Wie kann ich meinen Hustenreiz lindern?

Bei einem beginnenden Husten kann es durchaus sinnvoll sein, den Hustenreiz in den ersten 2 bis 3 Tagen zu lindern. Dazu eignen sich Wirkstoffe wie Pentoxyverin oder Dextromethorphan (DMP), die eine sehr gute hustenreizstillende Wirkung haben und gleichzeitig als gut verträglich gelten.

Auch pflanzliche Arzneimittel mit beispielsweise Isländisch Moos, Eibisch oder Malve lindern den Hustenreiz, da sie eine Schutzschicht auf den Schleimhäuten erzeugen. Sie können als Saft eingenommen oder in Form von Pastillen bei Bedarf gelutscht werden.

Beachten Sie bitte: Trinken ist jederzeit sehr wichtig. Achten Sie deshalb bitte auf eine Flüssigkeitszufuhr von etwa zwei Litern pro Tag. Bei fast jeder Erkrankung, besonders bei grippalen Infekten, sollte sogar eine erhöhte Zufuhr erfolgen. Versuchen Sie bestenfalls Wasser oder Tee zu trinken. Stark zuckerhaltige Getränke sollten Sie möglichst vermeiden, um den Körper nicht zusätzlich zu belasten.

Wie wirken Hustenlöser?

Ziel eines Hustenlösers ist es, das zähflüssige Sekret leichter abhusten zu können. Medikamente mit Wirkstoffen wie Ambroxol und Acetylcystein (ACC) sorgen dafür, dass der Schleim verflüssigt, beziehungsweise vermehrt dünnflüssiges Sekret gebildet wird. Damit wird der Abtransport des Schleims verbessert. Auch pflanzliche Präparate, aus Efeu und Thymian gewonnen, können dieses Ziel erreichen. Thymian wirkt zusätzlich leicht entspannend auf die Bronchien.

Welchen Hustensaft bei Husten während eines grippalen Infektes?

Es gibt eine große Auswahl an Hustensäften und Hustentropfen, die die Entzündung hemmen und die Atemwege auf sanfte Art befreien. Zum Einsatz kommen zum Beispiel Wirkstoffkombinationen aus Primel und Thymian wie im Bronchicum Elixir. Die ätherischen Öle des Thymians wirken desinfizierend und auswurffördernd. Ziel ist es, die feinen Härchen auf Lunge und Bronchien zu schnellen Bewegungen anzuregen. Dieser Vorgang kann für einen produktiven Husten sorgen. Die Wirkstoffe der Primel können zudem die Oberflächenspannung der Flüssigkeit, die die Lungenbläschen umgibt, reduzieren. So kann der zähe Schleim gelöst und abgehustet werden.

Hustenstiller sollten nur im Ausnahmefall zur Nacht angewendet werden, da sie einen Sekretstau auslösen können. Dauert der Erkältungshusten länger als drei Wochen an, treten Schmerzen beim Atmen auf oder hält Fieber länger als zwei Tage an, sollten Sie den Arzt aufsuchen.

Welche Kräuter unterstützen bei Husten?

Bei Erkältungen können neben der ärztlich verordneten Medikation warme Bäder, Inhalationen mit ätherischen Ölen und wärmende Tees die Beschwerden senken. Tees benötigen Kräuter, die den Hustenreiz lindern, die Schleimlösung erleichtern und den Hals beruhigen. Bei Husten und Heiserkeit haben sich zum Beispiel Lindenblüten-, Salbei- und Holunder-Tee bewährt. Diese Tees erhöhen auf natürliche Weise die Temperatur des Körpers und bringen den Organismus ins Schwitzen. Dieser Prozess sorgt für den Abtransport von Viren und Bakterien. Sekretlösend und entzündungshemmend mit antiviraler Wirkung ist ein altes Hausmittel namens Eisenkraut bzw. Ysop-Kraut. Dieses pflanzliche Mittel kann sowohl bei Reizhusten als auch bei chronischem und trockenem Husten Anwendung finden. Pflanzenextrakte aus Thymian, wie die BronchipretLutschtabletten, wirken schleimlösend, entzündungshemmend, entkrampfend und antimikrobiell. Der bei einer Bronchitis typische festsitzende Schleim wird gelöst, das Abhusten wird erleichtert und die Entzündung heilt schneller ab.

Was kann ich noch gegen Husten tun?

Inhalationen reinigen und befeuchten die Atemwege. Bei einer Bronchitis wird es häufig als wohltuend empfunden. Zusätzlich kann es helfen, die Raumluft zu befeuchten. Besonders im Winter während der Heizperiode. Auch heiße Kartoffelwickel auf Brust und Hals sowie Rotlichtbestrahlungen unterstützen den Körper beim Abtransport des zähen Schleims. Schwitzkuren unterstützen das Immunsystem, sollten aber bei Fieber oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen nicht angewandt werden. Viel Ruhe und vor allem Schlaf sind nach wie vor die besten Voraussetzungen für eine effektive Immunantwort. Spätestens nach zwei Wochen bei anhaltenden Beschwerden sollte jedoch ein Arzt aufgesucht werden.

Alle Infos zu Husten im Überblick

Husten ist ein Symptom, das bei den meisten Atemwegserkrankungen auftritt. Neben der Ursache kann auch der Husten selbst gut behandelt werden.

  • Hustenreiz ist wichtig, da so Fremdkörper und Krankheitserreger aus der Lunge transportiert werden.
  • Es gib verschiedene Arten von Husten – je nach Art kann sich die Ursache unterscheiden.
  • Hustensäfte mit beispielsweise dem Wirkstoff Ambroxol helfen dabei, den festsitzenden Schleim in der Lunge abzuhusten.
  • Verschiedene Wirkstoffe wie Pentoxyverin oder Isländisch Moos können den Hustenreiz lindern.
  • Ein Husten kann zu einer Bronchitis werden – je nach Schwere der Erkrankung sollte ein Arzt aufgesucht werden.
  • Bei Fieber, Schmerzen beim Atmen sowie über zwei Wochen anhaltendem Husten sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autorin Pharmazieingenieurin Birgit Wickner

Über unsere Autorin:

Birgit Wickner | Pharmazeutische Kundenbetreuung
Als Pharmazieingenieurin liegt mir die Gesundheit unserer Kunden am Herzen. Um dahingehend optimal beraten zu können, bilde ich mich regelmäßig fort. Mehr über B. Wickner

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Lisa Stenschke, Apothekerin bei mycare.de
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