Warum sollte ich Blutspenden?

✓ Medizinisch geprüft - Lesezeit: 3 Minuten

Von Dr. Leonie Dolder, Medizinjournalistin
Aktualisiert: 17.02.2025

Medizinische Fachkraft in blauer Uniform bereitet eine Frau mit weißem Shirt auf die Blutspende vor.

Blutspenden ist wichtig, weil es Leben retten kann. Spenderblut wird in vielen medizinischen Situationen benötigt, wie bei Unfällen, Operationen oder der Behandlung von Krankheiten. Jeder Mensch braucht Blut, aber Blut kann nicht künstlich hergestellt werden und ist daher auf freiwillige Spenden angewiesen. Mit einer einzigen Blutspende können mehrere Patienten gleichzeitig geholfen werden. Außerdem ist die Blutspende sicher und dauert nur wenig Zeit, während der Nutzen für die Empfänger groß ist.

Die Nachfrage nach Blutkonserven ist hoch, weil sie für viele medizinische Behandlungen gebraucht werden. Zum Beispiel bei Unfällen, Operationen oder der Behandlung von Krankheiten wie Krebs oder Blutkrankheiten. Auch bei Geburten und Notfällen wird oft Blut benötigt.

In den meisten Ländern ist die Nachfrage nach Blutkonserven hoch, weil sie für viele medizinische Notfälle und Behandlungen gebraucht werden. Allerdings kann die Verfügbarkeit von Blutkonserven je nach Land unterschiedlich sein. In wohlhabenderen Ländern gibt es oft ausreichend Spenden, während es in ärmeren Ländern, besonders in ländlichen oder weniger entwickelten Gebieten, mehr Herausforderungen bei der Blutversorgung geben kann. Da Blut nicht künstlich hergestellt werden kann, sind Spenden von Menschen notwendig, um diese wichtige Ressource bereitzustellen.

Wer darf Blutspenden?

Blut spenden dürfen gesunde Erwachsene zwischen 18 und 68 Jahren, die mindestens 50 kg wiegen. Voraussetzung zur Blutspende ist eine stabile Gesundheit ohne schwere Krankheiten oder Infektionen. Bestimmte Medikamente schließen eine Spende aus. Auch mit einem Eisenmangel sollte man nicht Blut spenden. Vor der Spende wird die Eignung des Spenders geprüft, um die Sicherheit für alle zu gewährleisten.

Infografik Blutspende Kriterien, Spendenintervall, Ablauf

Wie bereite ich mich auf eine Blutspende vor?

Vor der Blutspende sollten Sie gut schlafen und eine leichte Mahlzeit zu sich nehmen. Trinken Sie genug Wasser, aber verzichten Sie auf Alkohol. Vermeiden Sie fettige Lebensmittel, da sie die Blutuntersuchung beeinflussen können. Es ist wichtig, nicht hungrig oder dehydriert zu sein, um Kreislaufprobleme zu vermeiden. Wenn Sie Medikamente nehmen, fragen Sie vorher beim Blutspendedienst, ob dies ein Problem ist.

Checkliste für eine erfolgreiche Blutspende

  • Ausreichend Schlaf, Essen und Trinken.
  • Nur eine leichte Mahlzeit einnehmen.
  • Viel Wasser trinken.
  • Kein Alkohol, keine Drogen konsumieren.
  • Fettige Lebensmittel vermeiden.
  • Keine Medikamente einnehmen, die die Spende beeinflussen könnten (vorher abklären).
  • Bequeme Kleidung tragen.
  • Kein Zeitdruck: Man sollte entspannt zur Blutspende erscheinen.
  • Ruhezeit zwischen zwei Spenden einhalten (siehe weiter unten).
  • Gültige Dokumente mitbringen.

Was muss ich nach der Blutspende beachten?

Nach der Blutspende sollten Sie sich mindestens 10–15 Minuten ausruhen und einen kleinen Snack zu sich nehmen, um Ihren Kreislauf /ratgeber/herz-kreislauf-durchblutung/kreislaufprobleme zu stabilisieren. Trinken Sie weiterhin viel Wasser, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Vermeiden Sie anstrengende Aktivitäten, Sport und körperliche Belastung für den Rest des Tages. Falls Sie sich schwindelig oder schwach fühlen, legen Sie sich hin und informieren Sie das Personal. Es ist auch wichtig, den Spendearm nach der Blutspende zu schonen und keine schweren Dinge zu heben.

Was muss ich nach der Blutspende beachten?

  1. Registrierung: Anmeldung und persönliche Daten angeben.
  2. Medizinische Untersuchung/Gesundheitscheck (Blutdruck, Hämoglobinwert).
  3. Desinfektion des Arms.
  4. Blutspende: Es werden meist 500ml Blut abgenommen, dies dauert ca. 10–15 Minuten und ist schmerzfrei.
  5. Nach der Spende: Ruhepause und Snack.
  6. Nachsorge: Genug trinken und ausruhen.

Tut Blutspenden weh?

Blutspenden verursacht normalerweise keinen Schmerz. Der Einstich der Nadel kann kurz unangenehm sein, aber dies hält nicht lange an. Während der Spende selbst spüren die meisten Menschen nichts weiter. Nach der Spende kann es sein, dass man sich etwas schwach oder schwindelig fühlt, doch das ist meistens nur vorübergehend.

Tut Blutspenden weh?

Wie oft Sie Blut spenden können, hängt von der Art der Spende ab. Vollblutspende ist alle 8 bis 12 Wochen möglich, Plasma alle zwei Wochen und Thrombozyten alle vier Wochen. Achten Sie auf die Empfehlungen des Blutspendedienstes, damit sich Ihr Körper gut erholen kann.

Bekomme ich beim Blutspenden Geld?

Nein, in den meisten Ländern wird für eine Blutspende kein Geld gezahlt, da es eine freiwillige und gemeinnützige Spende ist. In einigen Ländern kann es jedoch eine kleine Aufwandsentschädigung oder Geschenke wie Gutscheine oder Snacks geben. Diese Entschädigungen sind jedoch in der Regel nicht die Hauptmotivation für eine Blutspende, sondern der Wille, Leben zu retten.

Was passiert mit dem Blut nach der Spende?

Das gespendete Blut wird in ein Labor geschickt. Dort wird es auf verschiedene Infektionen, wie HIV oder Hepatitis, getestet. Durch diese Tests soll sichergestellt werden, dass die Empfänger nur gesundes Blut erhalten. Die Blutspende wird außerdem in seine Bestandteile zerlegt: In Blutplasma, Blutplättchen, weiße Blutkörperchen und rote Blutkörperchen. Die roten Blutkörperchen werden bei Blutverlust verwendet. Die Blutplättchen können zur Blutgerinnung eingesetzt werden und mit Blutplasma werden unter anderem Medikamente für die Krebstherapie hergestellt. Die weißen Blutkörperchen können nicht weiterverwendet werden. Die einzelnen Bestandteile des Bluts können zudem teilweise nur geringe Zeit aufbewahrt werden. Regelmäßige Blutspenden sind daher wichtig.

Was ist eine Plasmaspende?

Neben der Blutspende, auch Vollblutspende genannt, können auch nur einzelne Bestandteile des Blutes gespendet werden, unter anderem das Blutplasma. Plasma besteht zu etwa 93% aus Wasser, die Flüssigkeit hat eine gelborange Farbe. Neben Wasser sind auch unter anderem Eiweiße, Antikörper und Gerinnungsfaktoren im Blutplasma enthalten. Die Plasmaspende ist wichtig, da Blutplasma nicht genetisch hergestellt werden kann.

Wer darf Blutplasma spenden?

Für die Plasmaspende gelten die gleichen Voraussetzungen wie für die Blutspende. Wer von der Blutspende ausgeschlossen ist, darf im Normalfall auch kein Blutplasma spenden.

Wie oft darf ich Plasma spenden?

Da das Blutplasma schnell wieder vom Körper ersetzt wird, sind diese Spenden häufiger möglich als die Vollblutspenden. Zwischen zwei Plasmaspenden sollten aber mindestens drei Tage liegen. Mehr als 60 Plasmaspenden innerhalb von zwölf Monaten sind nicht möglich.

Was passiert mit dem Blutplasma nach der Spende?

Das Blutplasma wird, ebenso wie auch die Vollblutspende, für Transfusionen bei großen Blutverlusten genutzt. Auch bei Gerinnungsstörungen kann eine Transfusion mit Plasma helfen. Außerdem bildet dieser Blutbestandteil die Basis für wichtige Arzneimittel. Unter anderem zählen zu diesen Präparate für Menschen mit einer Blutgerinnungsstörung. Auch Immunglobuline für Menschen mit einem angeborenen oder erworbenen Antikörpermangel werden aus Blutplasma hergestellt. Immunglobuline werden außerdem in der Schwangerschaft eingesetzt, um der Rhesus-Unverträglichkeit zwischen Mutter und Kind vorzubeugen und damit verschiedene Folgen beim ungeborenen Kind, bis hin zum Tod, zu vermeiden. Diese Rhesus-Unverträglichkeit kann auftreten, wenn die Mutter eine negative Blutgruppe hat, das ungeborene Kind aber eine positive.

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autorin Ärztin Dr. Leonie Dolder

Über unsere Autorin:

Dr. Leonie Dolder | Ärztin
Ich bin Ärztin und medizinische Autorin aus Leidenschaft. Es liegt mir am Herzen, den Menschen Gesundheitsthemen näher zu bringen und Medizin verständlich zu erklären, denn ein gut informierter und aufgeklärter Patient kann sich besser um sein größtes Gut - seine Gesundheit - kümmern.
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Lisa Stenschke, Apothekerin bei mycare.de
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