Strophanthin

Was ist Strophanthin?

Strophanthin ist Wirkstoff, der aus den Samen der Strophanthus-Pflanze gewonnen wird. Es gibt mehr als 40 verschiedene Strophanthus-Arten – für die medizinische Verwendung des Strophanthin werden aber überwiegend Samen von zwei Arten verwendet: Strophanthus gratus und Strophantus kombé. Strophanthin wird bei verschiedenen Herzbeschwerden als homöopathisches Mittel eingesetzt.

Wie wurde es entdeckt?

Strophanthin wird in geringer Dosierung als Medikament verwendet, in hoher Dosierung ist es allerdings ein wirksames Muskelgift. Die Einheimischen Afrikas haben es daher als Pfeilgift bei der Jagd verwendet. Per Zufall wurde die positive Wirkung auf das Herz 1859 während einer Afrika-Expedition entdeckt. Die Forscher brachten die Erkenntnis mit nach England, wo Ende des 19. Jahrhunderts die Wirkung von Strophanthin erstmals wissenschaftlich untersucht wurde. Im 20. Jahrhundert wurden verschiedene strophanthinhaltige Präparate entwickelt, die aber nach und nach aufgrund anderer Wirkstoffe mit Beginn des 21. Jahrhunderts wieder vom Markt genommen wurden. Homöopathische Präparate in verschiedenen Potenzen sind weiterhin mit Strophanthin erhältlich, auch bei uns.

Wie wirkt Strophanthin?

Strophanthin wirkt auf das Herz, indem es die Schlagkraft erhöht und den Herzschlag verlangsamt. Auf den Herzmuskel wirkt es in zweifacher Hinsicht: Die Kontraktionskraft wird gefördert und der Stoffwechsel verbessern. Außerdem wird der Herzmuskel durch Strophanthin resistenter gegen Sauerstoffmangel und der Blutdruck kann sich normalisieren. Auf den Stresshormonspiegel im Blut wirkt es außerdem positiv, da es diesen senken und den Stressabbau fördern kann. Homöopathisch wird Strophanthin daher bei nervösen Herzbeschwerden eingesetzt, die unter anderem mit Atemnot bei Belastung, Enge in der Brust und Wassereinlagerungen (Ödemen) einhergehen können. Charakteristisch für den Einsatz von Strophanthin als homöopathisches Arzneimittel ist häufig auch ein beschleunigter Puls und eine unregelmäßige schwache und schnelle Herztätigkeit.

Welche Strophanthin-Produkte gibt es rezeptfrei zu kaufen?

Homöopathische Strophanthin-Produkte gibt es als Tropfen (auch Dilution oder Urtinktur genannt), Tabletten und Globuli. In der Selbstmedikation wird Strophanthin in der Potenz D4 oder höher angewendet. Urtinkturen oder niedrigere Potenzen sind von der Eigenbehandlung ausgeschlossen. Bei uns können Sie Strophanthin als homöopathische Einzel- oder Kombipräparate kaufen und sich vorher zur sachgerechten Anwendung beraten lassen.

Sicherheitshinweise zu den Produkten

Die Tropfen oder Urtinkturen von Strophanthin werden mit Alkohol angesetzt. Wer auf diesen verzichten will oder muss, sollte daher lieber Globulis oder Tabletten einnehmen. Homöopathische Tabletten enthalten wieder in der Regel Milchzucker. Bei Laktoseintoleranz ist daher eine andere Darreichungsform angebracht. Beachten Sie außerdem, dass Strophanthin hochdosiert ein Gift ist. Daher wird es heutzutage nur als homöopathisches Mittel angeboten, da durch die Verdünnung einer Überdosierung vorgebeugt wird.

Wer sollte Strophanthin nicht anwenden?

Strophanthin sollte in der Potenz D4 nicht in der Schwangerschaft oder Stillzeit angewendet werden. Ab der Potenz D6 ist die Anwendung möglich. Allerdings sollten sowohl Schwangere als auch Stillende das Präparat nur in Absprache mit ihrem Frauenarzt oder Hebamme anwenden. Patienten, die Medikamente mit Digoxin oder Digitoxin einnehmen, sollten Strophanthin nur in Absprache mit ihrem Arzt einnehmen. Dies gilt auch für Patienten, die an einem Kaliummangelzustand leiden oder einen erhöhten Kalziumspiegel im Blut haben. Wechselwirkungen sind möglich bei Patienten, die Mittel mit Chinidin einnehmen. Die Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System kann in diesem Fall auf unerwünschte Weise zunehmen. Dies gilt auch bei Patienten, die Medikamente zur Kalziumsteigerung oder Kaliumsenkung im Blut einnehmen.

Wie wird es dosiert und angewendet?

Zur Dosierung und Anwendung beachten Sie bitte die jeweiligen Packungsbeilagen. Die richtige Dosierung orientiert sich an Ihrem Gesundheitszustand. Diese bestimmt der Arzt oder Heilpraktiker daher nach eingehender Diagnostik. Globulis legen Sie zur Einnahme einfach unter Ihre Zunge, dort lösen sich die Streukügelchen langsam auf. Nehmen Sie die Globulis am besten ein paar Minuten vor oder nach dem Essen ein. Tabletten schlucken Sie mit einem Glas Wasser hinunter und die Tropfen können Sie entweder direkt einnehmen oder vorher in ein Glas Wasser geben. Es gibt auch homöopathische Strophanthin-Injektionen. Diese werden nur von medizinischem Fachpersonal nach Verordnung appliziert.