Medizinisches Cannabis in Deutschland: Verfügbarkeit, Herausforderungen und Lösungen

Aktualisiert am 15.10.2024

Seit der Einführung von medizinischem Cannabis hat sich der Zugang zu alternativen Therapiemöglichkeiten für viele Patient:innen verändert. Besonders für Menschen mit Schlafstörungen, chronischen Schmerzen, Multipler Sklerose oder anderen schwerwiegenden Erkrankungen ist medizinisches Cannabis eine potenziell wirksame Therapie, die seit 2017 in Deutschland verordnet werden darf. Sechs Monate nach der Teillegalisierung bleibt nun die Frage: Wie sieht es in der Praxis aus? Wie leicht können Patient:innen ihr Cannabis-Rezept tatsächlich einlösen, und wie aufgeschlossen sind Apotheken, diese speziellen Arzneimittel abzugeben?

Um ein genaueres Bild der Verfügbarkeit zu erhalten, haben wir 400 Apotheken in den 20 größten Städten Deutschlands kontaktiert – jeweils 20 Apotheken pro Stadt. Mit einer fiktiven Patientin, die per E-Mail anfragte, ob sie ihr Rezept für medizinisches Cannabis vor Ort einlösen könne, schufen wir ein realistisches Szenario.

Zwischen Aufgeschlossenheit und Skepsis

Die Ergebnisse unserer Untersuchung zeigen deutlich, dass das Thema medizinisches Cannabis bei vielen Apotheken noch immer auf Zurückhaltung stößt: Nur 211 Apotheken reagierten überhaupt auf unsere Anfrage, und lediglich 131 von ihnen gaben an, in der Lage zu sein, Cannabis-Rezepte zu bedienen.

Besonders positiv überrascht haben uns die Apotheken in Stuttgart. Hier zeigten immerhin 50 Prozent der angeschriebenen Apotheken eine Bereitschaft, Cannabis-Rezepte einzulösen, was sich in zehn positiven Rückmeldungen niederschlägt. In Städten wie Dortmund, Leipzig und Nürnberg zeigen sich Apotheken mit jeweils neun positiven Rückmeldungen als tendenziell aufgeschlossen, das entspricht 45 Prozent. Acht positive Rückmeldungen erhielten wir aus den Städten Bochum, Bremen, Dresden, Köln und München, wo sich somit insgesamt 40 Prozent der Apotheken offen gegenüber einer Cannabis-Therapie zeigten. In den übrigen deutschen Städten ist die Situation eher ungünstiger. In Berlin, Essen und Hamburg beispielsweise erhielten wir nur jeweils vier positive Rückmeldungen auf unsere Anfrage. Hannover schließt unser Ranking mit nur drei positiven Rückmeldungen ab.

In Städten wie Bonn und Düsseldorf zeigten sich die Apotheken weniger aufgeschlossen. Von den 14 Rückmeldungen, die wir erhielten, waren hier neun negativ. Ähnlich skeptisch äußerten sich die Apotheken in Hamburg, wo von insgesamt elf Rückmeldungen sieben negativ waren. Auch in Frankfurt am Main ist eine gewisse Zurückhaltung zu beobachten, wo sechs Apotheken keinen Zugang zu medizinischem Cannabis bieten können.

Schwierige Erreichbarkeit vieler Apotheken

Ein weiteres spannendes Ergebnis unserer Untersuchung ist die Erreichbarkeit der Apotheken per E-Mail. Obwohl alle angeschriebenen Apotheken über eine gültige E-Mail-Adresse verfügten, antworteten insgesamt 189 der 400 kontaktierten Apotheken überhaupt nicht auf unsere Anfrage, das sind knapp 50 Prozent. Besonders Apotheken in Essen und Hannover ließen kaum von sich hören. Hier erhielten wir nur fünf beziehungsweise sieben Rückmeldungen. In den Städten Dortmund, Wuppertal und Berlin erhielten wir jeweils neun Rückmeldungen auf unsere Anfrage. Die höchste Rückmeldequote verzeichneten wir mit 14 Antworten tatsächlich in Bonn und Düsseldorf. Doch wie wir an diesem Beispiel erkennen, bedeutet eine hohe Antwortrate nicht zwangsläufig, dass die Apotheken auch aufgeschlossen gegenüber medizinischem Cannabis sind.

Was sind die Gründe für diese Zurückhaltung? Ob es an mangelnder Expertise im Umgang mit Medizinalcannabis oder einfach am generellen Kommunikationsverhalten der Apotheken liegt, lässt sich schwer sagen.

Herausforderungen und Lösungen bei der Versorgung mit medizinischem Cannabis

Trotz der gesetzlichen Erleichterungen bleibt es für viele Patient:innen schwer, ihr Rezept für medizinisches Cannabis unkompliziert einzulösen. Unsere Untersuchung verdeutlicht, dass es regional noch große Unterschiede gibt, was die Verfügbarkeit von medizinischem Cannabis angeht.

Diese Herausforderung haben wir bei mycare.de erkannt und uns intensiv mit dem Thema beschäftigt, um die betroffenen Patientengruppen adäquat zu versorgen und beraten zu können. Durch unser breites Sortiment stellen wir sicher, dass medizinisches Cannabis stets vorrätig ist und schnell geliefert werden kann. Unser Team steht im regelmäßigen Austausch mit pharmazeutischen Herstellern, um über neueste Entwicklungen informiert zu bleiben und somit stets auf dem aktuellen Stand zu sein.

Letztendlich geht es uns als vollversorgende Versandapotheke darum, den Zugang zu medizinischem Cannabis für Patient:innen deutschlandweit zu verbessern. Patient:innen sollen die Sicherheit haben, dass sie bei uns eine kompetente und schnelle Versorgung erwarten können – sowohl über unseren Onlineshop als auch durch unsere persönliche Beratung.