CBD vs. THC: Unterschiede im Überblick

✓ Pharmazeutisch geprüft - Lesezeit: 4 Minuten

Von Grit Ritter, Pharmazieökonomin
Aktualisiert: 05.12.2024

In den letzten Jahren ist der Begriff CBD (Cannabidiol) und THC (Tetrahydrocannabinol) immer häufiger in den Medien und der Gesundheitsbranche zu finden. Doch was verbirgt sich eigentlich hinter diesen beiden Substanzen, die beide aus der Hanfpflanze stammen? In diesem Artikel erfahren Sie, wie sich CBD und THC unterscheiden, welche Effekte sie auf den Körper haben und welche möglichen Anwendungen sie bieten.

Was ist CBD und was ist THC?

CBD ist ein Cannabinoid, das vor allem in Nutzhanf vorkommt. Im Gegensatz zu THC hat es keine berauschenden oder psychoaktiven Eigenschaften. CBD wird zunehmend für seine potenziellen gesundheitlichen Vorteile geschätzt, besonders im Bereich der Schmerzlinderung, der Angstbewältigung und der Unterstützung eines besseren Schlafs. Es hat keine Wirkung auf die Wahrnehmung oder den mentalen Zustand und kann daher auch während des Alltags verwendet werden.

THC (Tetrahydrocannabinol) ist das Cannabinoid, das für die psychoaktive Wirkung von Cannabis verantwortlich ist. Es wird oft aus der Cannabispflanze gewonnen, speziell aus den Sorten mit höherem THC-Gehalt. Wenn THC konsumiert wird, bindet es an spezifische Rezeptoren im Gehirn und sorgt so für das typische „High“-Gefühl, das mit Euphorie und einer veränderten Wahrnehmung von Zeit und Raum einhergeht. THC wird auch in der medizinischen Cannabistherapie eingesetzt, beispielsweise zur Schmerzlinderung oder bei Übelkeit.

Unterschiede im Überblick

Eigenschaft CBD (Cannabidiol) THC (Tetrahydrocannabinol)
Herkunft Aus Nutzhanf gewonnen Aus Marihuana gewonnen
Psychoaktive Wirkung Keine psychoaktive Wirkung, macht nicht "high" Verursacht das typische „High“ und berauschende Effekte
Medizinische Anwendung Linderung von Schmerzen, Angst und Schlafstörungen Behandlung von Schmerzen, Übelkeit, Appetitverlust
Rechtlicher Status In vielen Ländern legal, wenn THC-Anteil unter 0,2 % In vielen Ländern nur in medizinischen Anwendungen legal
Abhängigkeitspotential Kein bekanntes Abhängigkeitspotential Kann bei regelmäßigem Konsum zur Abhängigkeit führen
Wirkung auf das Nervensystem Beruhigend, entzündungshemmend Psychoaktiv, verändert Wahrnehmung und Stimmung

Wie unterscheiden sich CBD und THC chemisch und funktionell?

Obwohl CBD und THC viele Gemeinsamkeiten in ihrer chemischen Struktur aufweisen, führen kleine Unterschiede zu den unterschiedlichen Wirkungen:

  • CBD und THC gehören beide zur Gruppe der Cannabinoide, haben aber unterschiedliche Bindungsstellen und Wirkmechanismen im Körpereigenen Regulierungssystem.
  • CBD bindet nicht an die CB1-Rezeptoren im Gehirn, die für die psychoaktiven Effekte verantwortlich sind, sondern interagiert vor allem mit CB2-Rezeptoren im Körper, was zu entzündungshemmenden und beruhigenden Effekten führen kann.
  • THC hat eine stärkere Wirkung auf das Gehirn und führt zu einem veränderten Bewusstseinszustand, da es die CB1-Rezeptoren im zentralen Nervensystem aktiviert.

Die psychoaktiven Effekte von THC und CBD

Der Hauptunterschied zwischen CBD und THC liegt in der psychoaktiven Wirkung von THC. THC führt bei Konsum zu einem Rauschzustand, der mit typischen Effekten wie Euphorie, einer veränderten Wahrnehmung der Zeit und einer intensiveren Wahrnehmung von Farben und Geräuschen verbunden ist. Zu den häufigsten psychoaktiven Effekten gehören:

  • Euphorie: Ein Gefühl von Glück und gesteigerter Stimmung.
  • Veränderte Wahrnehmung: Die Wahrnehmung von Zeit und Raum wird verzerrt.
  • Steigerung des Appetits: Ein häufiges Phänomen bei THC-Konsum ist die gesteigerte Lust auf Nahrung, auch bekannt als „Munchies“.

Verursacht CBD einen Rausch?

Nein, CBD hat keine psychoaktive Wirkung. Es führt nicht zu einem „High“ oder verändert die Wahrnehmung. Stattdessen wird es häufig zur Förderung der Entspannung und bei der Linderung von Beschwerden wie Angst oder Schlafstörungen eingesetzt.

Wie wirken CBD und THC auf den Körper?

THC bindet sich an Cannabinoid-Rezeptoren im Gehirn und löst psychoaktive Effekte wie Euphorie oder Entspannung aus. Es ist vor allem für den „High“-Effekt verantwortlich. CBD hingegen hat keine berauschende Wirkung und interagiert mit dem Endocannabinoid-System, um potenziell entzündungshemmende, schmerzlindernde und beruhigende Effekte zu fördern.

Die Wirkung von CBD auf den Körper

CBD beeinflusst das Endocannabinoid-System, das für die Regulierung vieler physiologischer Prozesse verantwortlich ist. Die wichtigsten Effekte von CBD auf den Körper sind:

  • Schmerzlinderung: CBD hat entzündungshemmende Eigenschaften und kann zur Behandlung chronischer Schmerzen und entzündlicher Erkrankungen beitragen.
  • Stressabbau und Beruhigung: Es kann helfen, den Geist zu beruhigen, was besonders bei Angstzuständen und Schlafproblemen von Nutzen ist.
  • Neuroprotektion: Erste Studien deuten darauf hin, dass CBD neuroprotektive Eigenschaften besitzt und somit das Nervensystem schützen könnte.

Die Wirkung von THC auf den Körper

THC hat sowohl therapeutische als auch psychoaktive Effekte. Zu den bekanntesten Wirkungen gehören:

  • Schmerzlinderung: THC kann besonders bei starken Schmerzen, wie sie bei Krebs oder chronischen Krankheiten auftreten, hilfreich sein.
  • Appetitanregung: Besonders bei Patienten mit Übelkeit (zum Beispiel nach Chemotherapie) oder Appetitlosigkeit wird THC eingesetzt, um den Appetit zu steigern.
  • Psychoaktive Effekte: THC kann das Bewusstsein beeinflussen, zu Euphorie führen und die Wahrnehmung von Zeit und Raum verändern.

Was bringt CBD ohne THC?

CBD ohne THC hat ebenfalls viele Vorteile und kann eine wertvolle Ergänzung zu Ihrer Gesundheitsroutine sein. Einige der möglichen Vorteile von CBD ohne THC sind:

  • Schmerzlinderung und Entzündungshemmung: CBD hat entzündungshemmende Eigenschaften und kann bei der Behandlung von Gelenk- oder Muskelschmerzen hilfreich sein.
  • Beruhigung und Stressbewältigung: CBD kann helfen, den Geist zu beruhigen und wird häufig bei Angststörungen oder Schlafproblemen eingesetzt.
  • Kein Rausch: Da CBD keine psychoaktiven Effekte hat, können Nutzer von seinen gesundheitlichen Vorteilen profitieren, ohne ihre Wahrnehmung oder ihr Bewusstsein zu verändern.

Für Menschen, die sich vor den psychoaktiven Effekten von THC scheuen, stellt CBD ohne THC eine Alternative dar.

Kann man von CBD oder THC abhängig werden?

CBD gilt als weitgehend sicher und hat kein Abhängigkeitspotential. Es wird allgemein als unbedenklich angesehen, insbesondere wenn es aus Nutzhanf gewonnen wird.

THC hingegen hat ein höheres Abhängigkeitspotential, besonders bei regelmäßigem Konsum. Da THC psychoaktive Effekte hervorruft, kann bei langem und intensivem Konsum eine psychische Abhängigkeit entstehen.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Ist CBD in Deutschland legal?
Kann CBD bei Schlafstörungen helfen?
Wie lange dauert es, bis CBD wirkt?
Kann CBD mit anderen Medikamenten kombiniert werden?

Autorin Pharmazieökonomin Grit Ritter

Über unsere Autorin:

Grit Ritter | Pharmazeutische Kundenbetreuung
Seit über 20 Jahren bin ich im Pharmateam des Unternehmens verwurzelt. Grundlegend dafür ist die Leidenschaft für Gesundheitsthemen incl. Prävention. Regelmäßige Fortbildungen sind da essenziell. Neben Kundenberatung sind Betriebl. Gesundheitsmanagement, Haus- und Reiseapothekenchecks und pharmazeutisches Marketing Schwerpunkte meiner Tätigkeit bei mycare.de. Mehr über G. Ritter